"La bella vita"
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,,Findest du nicht auch, dass jetzt auch noch mit Golf anzufangen, dich sehr schnöselig aussehen lassen wird? Immerhin ist das dieser für reiche, alte Männer typische Sport!", entgegnete Taehyung seinem Großvater, als er diesen in der Lobby einer Golfanlage traf, die unter Leitung einer Tochterfirma der Kim Group war, somit in irgendeiner Weise auch ihnen gehörte. ,,Schnöselig? Sieh mich doch an, ich bin ein reicher, alter Mann, also darf ich doch wohl Golf spielen, wenn ich dann schon perfekt in das Klischee passe!", erwiderte der alte Mann nur.
Die beiden hatten ein gutes Verhältnis, konnte man jedenfalls denken. Während der Großvater seinen einzigen, männlichen Erben als all seinen Stolz darstellen wollte, spielte Taehyung nur die Rolle eines artigen Enkels, der einem Leben folgte, dass sein strenger Großvater ihm vorschrieb. Letztendlich war es ja ihm zu verdanken, dass er ein Leben in Luxus leben konnte, er mit einem goldenen Löffel in seinem Mund aufwuchs und nun eine so hohe Position in einer der bekanntesten Firmen ganz Korea hatte. Tatsächlich aber zählte er tagtäglich schon die Sekunden, bis dieser faltige Mann endlich Eins mit seinem Grab werden würde, da er es Satt hatte, unter dessen ständiger Aufsicht zu leben.
Freiheiten hatte er zwar allemal, aber irgendwie auch nicht. Die ganze Familie war im Bewusstsein darüber, dass er nie das Interesse hatte und es auch nie haben wird, an Seite einer Frau zu stehen, akzeptieren tat es aber niemand wirklich, immerhin war Taehyung der einzige, der den Namen der Familie und somit das Erbe der Firma noch weitertragen konnte. Eine Jahrhundert lange Tradition, die nun mal in der antiken Kim-Adelsfamilie lag. Und somit hatte er auch keine anderen Möglichkeit, als zu gehorchen und das zu tun, was man von ihm verlangte.
,,Wie sieht es mit der Heirat aus? Hast du nun endlich ein Mädchen gefunden, welches dir gefällt? Du weißt, ich würde gerne noch meinen Urenkel in den Armen halten, bevor ich mich nicht mal mehr an meinen eigenen Namen erinnern kann", teilte der Grauhaarige dem Sohn seiner Tochter mit. Er trug den Namen Kim, obwohl sein eigener Vater diesen Familiennamen selbst nicht trug, denn er war ein unbedeutender Mann, der nur in diese Familie kam, um ein Leben zu schenken, bevor man ihn dann wieder verdrängte. Da der Großvater selbst kein Glück hatte, somit keinen Sohn zur Welt brachte, ließ er seine Tochter im früher Alter von gerade mal zwanzig Jahren mit einem Mann schlafen, der das Geld dazu nahm, dieses Kind in ihrem Körper zu zeugen, es selbst aber nicht zu wollen. Aus diesem Grund fühlte Taehyung sich auch nie wohl in dieser Familie, jedoch hatte er immer schon schlimme Befürchtungen darin, was passieren könne, wenn er sich gegen sie stelle. Also ließ er es einfach.
,,Noch habe ich niemanden gefunden, aber ich bin auf der aktiven Suche, das verspreche ich dir", versicherte Taehyung, hinter seinem Rücken mit gekreuzten Fingern, seinem Opa. Sie stießen daraufhin mit einem Glas Soju in dem Restaurant an, welches ebenfalls hier auf der Golfanlage war. ,,Das freut mich zu hören! Finde dir ein gutes Mädchen, lass sie an unserem wunderbaren Leben teilhaben und vergiss dabei nie, wer wir sind, Taehyung", sagte der alte Mann und trug dabei eine ernste Miene, obwohl seine erbärmlichen Worte zum auslachen waren. ,,Wir stehen an der Spitze der Gesellschaft."
Lang konnte der Jüngere das nicht mehr aushalten, weshalb er sich bei seinem Großvater mit einer schnell ausgedachten Ausrede rauslog und schnell einen Fahrer rief, der ihn eigentlich Nachhause bringen sollte. Weil er ohnehin schon am Ende war mit den Nerven, rief er nicht nach Jungkook, der heute seinen ersten freien Tag hatte, sondern nur irgendwen von einem Fahrservice und mitten während der Fahrt entschied er sich auch spontan dazu, doch nicht Nachhause zu fahren, sondern einen, sagen wir mal, äußerst guten Freund zu besuchen. Diesen fand er, wie sonst auch immer, mit seinen Bandmitgliedern in dem Gebäude auf, in dem sich ihr Tanzstudio befand, in dem sie ihre meiste Zeit verbrachten.
,,Sie mal Yeonjun, dein Loverboy ist da!", hörte Taehyung jemanden sagen, als er den Raum betrat. Es interessierte ihn nicht wirklich, dass man solche Dinge über ihn sagte, da er ganz genau wusste, in welcher Beziehung er zu dem zwölf Jahre jüngeren Mann stand. Es war eine rein sexuelles Verhältnis ohne weitere Gedanken dahinter und ohne das auch nur eine der beiden Parteien etwas dagegen sprach. So ignorierte auch Yeonjun die Aussage eines seiner Bandmitglieder und ging einfach mit Taehyung mit, in ihren Stammclub, in dem sie viele Wochenenden zusammen verbrachten, natürlich aber nicht unbemerkt und von einigen Paparazzi, ebenfalls von wenigen Fans gesehen und fotografiert. Aber nichts, was die beiden Männer störte.
,,Wir haben uns schon so lang nicht mehr gesehen, dass ich dachte, du hättest mich beinahe vergessen! Hast du viel Stress auf der Arbeit?", fragte der Sänger den älteren Mann, während er an seinem Cocktail nippte, der in demselben Pink strahlte, wie seine Haare. ,,Du siehst auch so gestresst aus. Lass mich raten... dein Großvater?", fragte Yeonjun noch und sorgte mit seinen wenigen Worten dafür, dass Taehyung einen großen Schluck aus seinem Whiskeyglas nahm und diesem somit ohne brennendes Gefühl im Hals einfach austrank. Er saß am Ende eines Ecksofas, welches in dem VIP-Bereich des Clubs stand, in dem auch Jungkooks guter Freund Yoongi arbeitete. Es war der Club eines Bekannten von Taehyung, der beim Namen Jin ging.
,,Lass uns nicht darüber reden", knurrte der Direktor fast schon, da er beim einzigen Gedanken an seinen Großvater schon ein vor Wut rasendes Herz bekam. Aus diesem Grund war er heute auch hier, zusammen mit Yeonjun, den er immer wieder mal dafür benutzte, überschüssigen Druck loszuwerden, der sich in ihm ansammelte, aber natürlich konnte an dem heutigen Abend nicht alles so laufen, wie es zu beginn noch geplant war.
Gerade, als die beiden wie Turteltauben scheinenden Männer langsam in Fahrt kamen, ihre Körper sich näher kamen, sie hin und wieder mal einen sinnlichen Kuss tauschten, ließ Taehyung seinen Blick durch die Menge auf der Tanzfläche schweifen und wie an jenem Tag, an der er hier mit Yeonjun hergekommen war, nachdem seine alte Sekretärin mit irgendwelchen Gerüchten die Firma verließ und ihm somit eine Menge Probleme bereitete, sah er auch heute den jungen Mann, Jungkook, zusammen mit seinem besten Freund Jimin auf der Tanzfläche tanzen, ohne jegliche Bedenken darüber, dass sich allerlei fremde Körper an einem rieben.
Und nur dieser einzige Anblick reichte dafür aus, dass Taehyung nur noch wütender wurde, dabei unwissend, weshalb das so war, da Jungkook nur ein einfacher Sekretär war, die Kontrolle verlor und zu tief ins Glas schaute.
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Ich habe heute noch viele weitere Kapitel schon vorgeplant und omg, ihr seid einfach nicht ready für all das, was noch kommen wird! Das Verlangen ist einfach so groß, gar nicht mehr mit dem Schreiben aufzuhören und täglich unendlich viele Kapitel rauszuhauen!
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secretary jeon ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction»Für gewöhnlich schlief man nicht mit seinem Chef, aber Jungkook war das ziemlich egal. Ein Taboo in der Gesellschaft, weil sie beide Männer waren und obendrein auch noch eine verzweifelte, einseitige Liebe. Alle Karten standen gegen ihn, die Hoffnu...