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"Ich bin total in dich!"

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Sonntag.

Es war der letzte Tag ihres Kurzurlaubs und bei dem schönen Wetter, das sie hatten, konnten Taehyung und Jungkook ihn natürlich nicht besser beginnen, als mit einem langen Spaziergang am Morgen, entlang des Strandes. Die frische Luft lag dabei stets im Kontrast zu der sonst so stickigen in Seoul, einen manchmal das Gefühl geben konnte, man sei in einem Bus, an einem heißen Sommertag, neben einem Hochleistungssportler, der soeben vom Training kam. Manchmal konnte es aber auch ganz gut sein.

,,Irgendwie kann ich es nicht glauben", murmelte der Schwarzhaarige leise, während er sich einmal umschaute und dann letztendlich seinen Blick auf ihre Hände absenkte, die miteinander verschränkt waren. ,,Alles nicht. Ich bin hier gerade an einem der bestimmt schönsten Strände der Welt und halte dabei die Hand des Mannes, der mein Herz im Sturm übernahm! Der Fakt, dass ich einen festen Freund habe, der so ist wie du, besser gesagt, der du ist, lässt mich daran zweifeln, dass die ganze Sache hier nicht doch ein Traum ist."

,,Was? Wieso das denn? Bin ich so schrecklich?", fragte Taehyung gespielt dramatisch die Luft einziehend nach, lachte dann einmal. Er löste seine Hand von der seines Freundes, aber nur, um dann seinen Arm um die schmalen Schultern seines Sekretärs zu legen und ihn somit dicht an sich heranzuziehen.

,,Fragst du mich das gerade wirklich?", entgegnete Jungkook sofort und schaute ungläubig zum Älteren hoch. ,,Du bist Kim Taehyung! Nicht nur kennt fast jeder in Korea deinen Namen, dein Gesicht und deine Familie, wodurch dich sicherlich viele Menschen wollen und du somit auch jeden haben könntest, sondern bist du auch der wohl herzlichste und romantischste Mensch, den ich jemals kennenlernen durfte. Erinnerst du dich gar nicht mehr daran, wie du mir vor nicht einmal langer Zeit sagtest, dass das alles neu für dich sei, weil du noch nie zuvor in einer Beziehung warst und somit keine Ahnung von der ganzen Sache mit den Gefühlen hättest? Nun siehe da, ich wirke von uns Beiden ja eher wie derjenige, der nie zuvor etwas von Liebe gehört hat!"

,,Sag sowas doch nicht, Jungkook. Für mich zählt es nicht, wie du mir deine Liebe zeigst und ob du das überhaupt tust, denn ich weiß, dass du sie in dir trägst. Tief in dir, hier in deiner Brust, in deinem Herzen", erzählte der Braunhaarige und legte dabei seine Hand an die Brust von Jungkook, schaute ihm auch direkt in die Augen, weshalb sie anhielten und nicht weitergingen. ,,Hier bin ich und das ist alles, was mir wichtig ist. Solang du mich bei dir im Herzen behältst, ist es mir egal, was wir machen, wie oft du mir sagst, wie gern du mich hast und was nicht alles."

,,Schon wieder! Du bist so romantisch und all diese Worte sind wie eine von flüssiger Schokolade übergossene Schokoladentorte mit Schokoladenstückchen innen drin, die einem nach einem biss schon Diabetes gibt!", erwiderte der Jüngere und löste sich aus dem Griff des Älteren. ,,Wenn du so weiter machst, verlierst du mich bald schon an einer Überzuckerung oder so."

Lachend gingen sie wieder zurück in ihre Hütte und ließen den Tag einfach in einem angenehmen Kuscheln unter einer Palme in einer Hängematte ausklingen, bis die Abendsonne den Himmel dann wieder in all möglichen, wunderschön warmen Tönen färbte. An ihrem letzten Abend, mussten sie natürlich auch etwas Besonderes machen, weshalb Taehyung sich seine feinste Kleidung anzog, die er mitgebracht hatte und Jungkook vorschlug, dasselbe zu tun, nur dass er dabei die Dinge tragen sollte, die er ihm gekauft hatte.

,,Auch das Armband? Das hatte ich mir im Laden nicht einmal angeschaut", meinte er leise und schaute auf das silberne Teil an seinem Handgelenk hinunter. ,,Findest du nicht, dass ist ein wenig zu viel? Du weißt, ich könnte mir das selbst niemals leisten."

,,Brauchst du auch nicht, dafür hast du ja auch mich", erwähnte Taehyung, küsste seinen Freund ein letztes Mal dann noch auf die Wange, bevor sie in eines der schönsten und wahrscheinlich auch teuersten Restaurants in ganz Singapur gingen. Es lag an der spitze eines Hochhauses, mit einem unvergesslichen Ausblick auf die Metropole.

,,Du hast es gern in Restaurants zu essen, die so weit oben sind, oder?", fragte Jungkook nach und schaute einmal aus dem Fenster. Ihn faszinierte die Aussicht zwar, aber aus irgendeinem Grund gab es ihm auch ein ungutes Gefühl, wenn er zu lang aus dem Fenster schaute, von dieser Höhe aus. ,,Naja, ist ja irgendwie auch verständlich. Ich habe selten so etwas Schönes gesehen."

,,Die schöne Aussicht ist mir vollkommen egal, wenn ich dich vor mir habe, denn für mich gibt es auf dieser ganzen, weiten Welt nichts, was auch nur annähernd so schön ist, wie du es bist, Jungkook", sagte Taehyung, ohne dabei auch nur bei einem seiner Worte zu zögern. ,,Manchmal kommt es mir so vor, als schaue ich auf ein Gemälde eines unglaublich talentierten Künstlers, wenn ich dich vor Augen habe. Alles an dir ist einfach perfekt, von deinen Augen zu deinen Lippen und von deinen Lippen zu jedem noch so kleinen Detail deines Körpers, das ich vielleicht noch gar nicht kenne, aber kennenlernen werde, je öfter ich dich nackt unte-", überkam es den Mann, aber Jungkook unterbrach ihn.

,,Wirklich süß, aber geh nicht zu weit", meinte er und räusperte sich einmal. ,,Hier sind noch andere Menschen und auch wenn wir in einem fremden Land sind, weißt du nicht, wie viele von ihnen Koreanisch verstehen!"

,,Selbst wenn, ist es mir vollkommen egal. Für mich zählen nur wir Beide und jeder um uns herum existiert in einem solchen Moment einfach gar nicht. Nur einmal deine Stimme zu hören, setzt mir einen Kloß in den Hals und ich werde ganz aufgeregt. Deine Hand halten zu dürfen, ist für mich wie eine Ehre und deine perfekt geformten Lippen zu küssen, ist wie ein-", ,,Taehyung, bitte!"

Für einen Moment wurde es ruhig.

Tatsächlich war es wie eine Trance, in die der ältere Mann gelangte, wenn er anfing über die Dinge zu reden, die er an seinem Freund mochte. Die Liebe, die er in seinem Herzen mit sich trug, war einfach so gewaltig, dass es nichts gab, wirklich rein gar nichts, was darüber ging. Passend zum Wetter, dass man in der Ferne im Horizont sah, war diese Liebe vergleichbar mit einem Gewitter. Abertausende von Blitzen, die einen Himmel in tiefster, dunkler Nacht erleuchten konnten, mit so viel Energie und in einer derartigen Schönheit.

Ja, genauso empfand Taehyung seine Gefühle für Jungkook und das teilte er am allerliebsten der ganzen Welt mit.

Während sie also nach ihrem Abendessen in dem Restaurant noch durch die Straßen von Singapur gingen, die in der Nacht nicht mehr allzu voll waren, beide noch ein wenig hin und her torkelnd, von dem Wein, den sie getrunken hatten und dabei stets lachend, blieb er auf einmal einfach stehen. Einige Sekunden lang verweilte er so, ohne etwas zu sagen, was den Schwarzhaarigen natürlich sehr verwirrte, der dann sogar nach der Hand seines Freundes griff, um ihn mitzuziehen, aber er blieb standhaft und das hatte auch einen guten Grund.

,,Mein Name ist Kim Taehyung und ich habe mich total in dich verknallt, Jeon Jungkook!", schrie er mit einmal einfach, lauthals aus aller Kraft seiner Brust, hier auf der Straße in der Nacht, bevor er dann einfach über Jungkook herfiel und ihn küsste, als sei es das Letzte, was ihm noch übrig blieb.

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Not gonna lie, ich bin auf Teile dieses Kapitels schon etwas stolz, weil ich fasziniert von meinem eigenen Gehirn bin! Ein wenig Selbstlob schadet nie ✊🏻

secretary jeon ᵛᵏᵒᵒᵏ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt