"Gebrochen in tausend Teile"
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,,Warte nur noch ein kleines Bisschen, Jungkook", murmelte Taehyung leise vor sich und seufzte dann einmal, als er seinen Blick schweifen ließ und feststellen musste, dass sich sein Sekretär nicht länger an seinem vorgesehenen Platz befand. Nach ihrer Diskussion, hatte er sich tatsächlich krankschreiben lassen und war die letzten zwei Tage nicht mehr zur Arbeit gekommen, weshalb der Mann sich natürlich viele Gedanken darüber machte, wie lang das alles noch so weitergehen konnte, bis es endlich ein Ende fände. ,,Nur noch wenige Tage, hoffentlich."
Wie auch in den letzten Tagen schon, saß er nur in seinem Büro und starrte Löcher in die Luft, weil es komischerweise keine Aufträge zu erledigen gab. Wundern tat ihn das aber nicht, weil er dies als die Ruhe vor dem Sturm sah, die er in jeglicher Hinsicht aber auch brauchte, um im Inneren mit den Gefühlen klarkommen zu können, die er für Jungkook hatte. So lange waren die beiden schon lange nicht mehr voneinander getrennt und somit fühlte es sich definitiv auch komisch an, nicht Tag auf Tag aufeinander rum zu hocken, wieder alleine zu essen, wodurch die Zeit hier auch um einiges langsamer zu vergehen schien.
,,Frau Ang? Falls ich es selbst nicht mehr tun kann, würden sie Jungkook dann von mir sagen-...", fing der Mann gerade an zu sagen, aber unterbrach sich selbst kopfschüttelnd. ,,Vergessen Sie es, ich werde es ihm selbst sagen, sobald ich kann."
,,Herr Kim, geht es Ihnen gut? Sie sehen erschöpft aus", stellte die ältere Dame fest und schaute ihr Gegenüber dabei weiter an, seufzte leise. Auch wenn Taehyung mittlerweile näher an der Vierzig war, als an der Dreißig, war er in ihren Augen noch immer der hilflose, verzweifelte und nach Liebe suchende kleine Junge, den Sie damals durch seine Großmutter hat kennenlernen dürfen. ,,Sie wissen, dass Sie mit mir sprechen können, wenn Sie jemanden brauchen. Auch wenn es um Jungkook geht."
,,Alles gut, ich werde das alles selbst schon wieder irgendwie in den Griff bekommen", antwortete er nur, ohne sie dabei eines einzigen Blickes zu würdigen. Das tat er natürlich nicht, weil er sie nicht respektierte oder so, sondern aus dem einfachen Grund, dass gerade so viele Dinge durch seinen Kopf gingen, die ihm eine schwierige Zeit bereiteten, sodass er gar nicht erst auf die Idee kam, in korrektem Ton und richtigen Manieren zu überhaupt irgendwem zu sprechen. Daher sprach man wirklich von Glück, dass in den letzten Tagen sein Großvater sich nicht für einen spontanen Besuch entschieden hatte, das wäre nämlich definitiv nicht gut geendet.
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,,Leider muss ich all die Gerüchte bestätigen. In letzter Zeit fiel mir vor allem sein äußerst komisches Verhalten im Büro auf, erst Recht zu seinen eigenen Angestellten, weshalb ich mir schon dachte, dass bestimmt irgendwas sein musste. Nach eigener Recherche, fand ich dann alles heraus", hörte man Namjoon beinahe schon bis in den Flur sagen. Er sprach in einem enttäuschten und gewiss auch schockiertem Ton, hatte dabei aber ein breites, dreckiges Lächeln auf seinen Lippen, dass ihm bis über beide Ohren ging, während er der Reporterin am Hörer seine Aufmerksamkeit schenkte.
,,Das ist wirklich heftig, also solch eine Story hatten wir schon lange nicht mehr. Gefälschte Dokumente und Reporte über die Firma, Manipulation seiner persönlichen Sekretäre bis hin ins Blackmailing, Geldwäsche in Scheinfirmen in China, persönliche Ausnutzung der Fonds der Wohltätigkeitsorganisationen der Firma", sprach die junge Frau und konnte gar nicht fassen, was ihr bevorstand. Dieser Artikel würde ihre Karriere bis in die Wolken schießen lassen, ein regelrechter Raketenstart in eine gute Zukunft. ,,Die Tonaufnehmen können vielleicht ein wenig für Fragen sorgen, weil sie so undeutlich sind, aber wenn die Leser und die Leserinnen vorher schon den Artikel lesen, werden sie ganz sicher verstehen, wer darauf spricht und worum es geht. Ich habe lang daran gesessen und kann es nach wie vor einfach nicht glauben, also muss ich Sie noch ein letztes Mal fragen, ob ich wirklich diese Geschichte an die Öffentlichkeit bringen kann? Bleibt mir der versprochene Schutz vor der Kim-Dynastie nach wie vor gewährt?"
,,Natürlich. Sobald diese Dinge an die Öffentlichkeit kommen, wird es niemanden mehr geben, der noch Vertrauen in diese Familie tut, weshalb sie Ihnen nicht schaden können, also machen Sie sich keine Sorgen, alles wird gut enden", versprach Namjoon der Frau ein letztes Mal, konnte sich aber nicht weniger dafür interessieren, was mit ihr passiere, sobald die ganze Sache wirklich ins Rollen gebracht werden würde. So schaute er gespannt auf seinen Bildschirm, bis der Artikel endlich hochgeladen wurde und einschlug wie eine Atombombe.
Schelmisch grinsend sah er dabei zu, wie die tausenden Kommentare eintrudelten, die Skandalartikel folgten und das Gesicht und der Name seines Rivalen mit jeder Minute weiter in den Dreck gezogen wurde, aber aus irgendeinem Grund ging es nicht ganz so rund, wie er es eigentlich erwartet hatte. Nach dem Artikel über Yeonjun damals, war der Großvater der Kim-Familie augenblicklich in das Büro seines Enkels gestürmt, um ihm eine Lektion für seine Fehler zu erteilen, die Namjoon eigentlich nicht einmal schlimm fand, aber aus irgendeinem Grund war der alte Mann auch nach einer Stunde noch nicht aufgetaucht.
Anders als er es sich vorstellte, blieb es sogar ziemlich ruhig. Die Mitarbeiter der Firma schienen sich nicht einmal über die ganzen Dinge zu unterhalten, die gerade im Internet kursierten, als hätten sie entweder nichts davon mitbekommen oder schon davon gewusst. Etwas war an der ganzen Sache wahrhaftig Faul. Was genau, konnte der Braunhaarige sich auch nach stundenlangem Grübeln und Nachdenken nicht wirklich erschließen. Noch weiter verwirrte es ihn, brachte ihn auch fast schon vollständig aus der Mann, als er Taehyung am nächsten Morgen einfach so in sein Büro stolzieren sah, als sei nie etwas vorgefallen.
Er war einfach dumm.
,,Ich hätte das wissen müssen", murmelte Namjoon leise vor sich hin, als er sich am Morgen einige Artikel im Internet durchlas, die auch von der Firma ausgingen. Vor allem jenen Artikel, der unterzeichnet von dem Großvater selbst, veröffentlicht wurde.
Liebe Leser*innen
gestern wurden eine Reihe an Artikel in die Welt gesetzt, die das Bild meines Enkels nicht nur durch den Dreck gezogen, sondern versucht haben, es vollkommen zu ruinieren. Weil nicht nur er darunter leidet, sondern auch die Kim Group, habe ich die Entscheidung getroffen, Maßnahmen durchzusetzen, um der ganzen Sache auf den Grund gehen zu können. Hierbei wird jeder einzelne Mitarbeiter der Firma bis auf die kürzeste Nachricht, die er jemals abgeschickt hat, untersucht, um einerseits denjenigen zu finden, der diese Informationen einfach so an die Presse gab und andererseits auch den wirklichen Täter, vermeintlicher Verbrechen aufzudecken.Derweil wird der Vorsitz und der Vorstand in enger Kooperation mit der Polizei stehen...
Mehr brauchte Namjoon nicht lesen, denn sobald er sah, dass nun die Polizei mit involviert werden würde, die sicherlich alle Datenbanken und Computer prüfe, kam so allmählich die Panik in ihm auf, schließlich hatte er all die Beweise hier auf seinem Computer in seinem Büro geschrieben und ausgedruckt gehabt. Er musste sich also schnell einen neuen Plan einfallen lassen.
Und dabei kam ihm wieder einmal niemand anderes als Jungkook in den Sinn.
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Was hat Namjoon jetzt wohl mit Jungkook vor? Und ob er wohl mit seinem Plan Erfolg haben wird?
Das erfahrt ihr später noch im zweiten Update von Heute! :3
Ach ja: Vielleicht ist es einigen ja aufgefallen, dass ich in letzter Zeit kaum noch Kommentare beantwortet habe, was ganz einfach daran lag, dass ich dazu nicht die Motivation fand, aber ich fange ab heute wieder damit an, da ich das immer gern mache und es mag zu lesen, wie ihr auf die Dinge reagiert, die ich schreibe hehe
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secretary jeon ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfic»Für gewöhnlich schlief man nicht mit seinem Chef, aber Jungkook war das ziemlich egal. Ein Taboo in der Gesellschaft, weil sie beide Männer waren und obendrein auch noch eine verzweifelte, einseitige Liebe. Alle Karten standen gegen ihn, die Hoffnu...