"Lassen wir's krachen!"
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Taehyung war sehr wohl bewusst, dass Jungkook keinerlei Schuld in der ganzen Sache trug und er auch aus eigenem Handeln in sein Büro gekommen war, sich an seinen Computer setzte und nach Dingen suchte, die gar nicht dort existierten, wo er nachgeschaut hatte. Noch ließ er ihn das aber nicht wissen, da seine Absicht darin lag, seinen Sekretären vor den Bosheiten anderer Menschen zu schützen.
,,Du wirst mein Penthouse nicht verlassen können, bis die ganze Sache vorbei ist. Sieh das als letzte Großzügigkeit von mir, damit du nicht auf der Polizeiwache sitzen musst", erklärte der Braunhaarige seinem Gegenüber, das sich kaum traute auch nur ein einziges mal hinaufzuschauen. ,,Versuch es am besten auch gar nicht, denn ich werde dich immer finden können und du wirst dir auch nur ein Eigentor schießen, wenn du zu fliehen versuchst. Eigentlich tue ich das auch wirklich ungern, aber ich habe Leute angeheuert, die an allen Ein- und Ausgängen dieses Gebäudes ihre Wache schieben, um dafür zu sorgen, dass du keinerlei Chance haben wirst, zu entkommen", log er ihm letztendlich noch vor. Dass er zwei Bodyguards vor der Haustür positioniert hatte, aus Angst Namjoon würde versuchen an den Jüngeren ranzukommen, weil er seine direkten Ziele ja noch nicht kannte, war zwar die Wahrheit, aber sah keinen allzu großen Ernst in der Lage, als dass er ein ganzes Team aus Männern anheuern würde, um das Gebäude beobachten zu lassen. Zu dem hatte Jungkook in jeglicher Hinsicht auch nichts Falsche gemacht gehabt.
,,Herr Kim, bevor Sie gehen", sagte Jungkook schnell noch und griff nach der Hand des Älteren, wodurch dieser stehenblieb. In diesem Moment fühlte Taehyung ein schwaches Stechen in seiner Brust, weil er es wirklich nicht gern hatte, seinen Sekretären anzulügen, aber er musste das tun, um ihn schützen zu können. Das tat er von Anfang an schon. Auch wenn es jetzt also das Beste gewesen wäre, nicht zuzuhören und einfach zu gehen, blieb er dort stehen, drehte sich aber nicht um, hörte dennoch zu. ,,Egal was letztendlich passiert, ob wir uns noch einmal sehen oder nicht, möchte ich, dass sie wissen, dass ih die Zeit wirklich genossen habe und ich es damals auch ernst meinte, als ich sagte, dass ich dachte, wir seien gute Freunde geworden. Sie sind mir schnell ans Herz gewachsen. Es tut mir leid, alles."
Es kam keine Antwort.
Ohne dass sie ein weiteres Wort miteinander wechselten, verließ Taehyung das Gebäude einfach nur, atmete in tiefen Zügen, um sich zu beruhigen und fuhr schnellstmöglich zurück zur Firma, wo Frau Ang bereits in seinem Büro auf ihn wartete. Etwas nervös mit zitternden Beinen, hielt sie dabei einen äußerst dicken Stapel an Dokumenten und Akten in ihren Händen, den sie ihrem Chef überreichte, sobald er angekommen war. Damit war ihre Arbeit dann auch getan, denn die ganze Sache hatte nichts mit ihr zu tun und somit war es nicht nötig, dass sie sich auch noch involvieren müsse, so dachte Taehyung jedenfalls, der niemandem mehr schaden zufügen wollte, auch wenn er es nicht bewusst oder absichtlich tat. Es war nur so, dass die Leute um ihn herum immer irgendwie am Ende landeten, ohne dass er das verhindern konnte, aber weil es dieses Mal nicht nur irgendwer gewesen war, den man einfach so benutzte, um seine Position in dieser Firma zu stürzen, sondern Jungkook, den Mann, den er in den letzten Wochen auf wirklich unerklärlich komische Weise hat lieben gelernt, zögerte er keinen weiteren Moment mehr und kämpfte zurück.
Immer schon hatte er gewusst, dass sein Großvater Namjoon nur eingestellt hatte, damit sich ein Konkurrenzkampf zwischen den Männern bilden würden, vor allem aber, damit sein Enkel, der zu einer sehr ehrgeizigen Person aufgezogen wurde, seine Arbeit mache und nicht einfach aufgäbe. Namjoon war somit einer der Hauptgründe, warum Taehyung in all den Jahren nie einfach so abgehauen war, sondern stets hier in der Firma blieb, wo er einen Beruf ausübte, den er gar nicht mochte, einfach nur, weil für ihn so etwas wie Verlieren nicht gab. Er mochte es einfach nicht, wenn man ihm die Dinge nahm, die ihm gehörten, weshalb er immer um einmal mehr Leistung in seine Arbeit tat, als sein Rivale.
Das hatte er auch dieses Mal getan.
Über die letzten Monate verteilt, nein, sogar schon Jahre, hatte Taehyung seinen Feind ganz genau unter die Lupe genommen gehabt. Zwar wusste er, dass er kein Mensch war, mit dem man leicht klarkam, aber er empfand sich nie als so schrecklich, dass alle zwei Monate ein Sekretär oder eine Sekretärin die Firma verließ und weil komischerweise kurz vorher alle immer ganz nah zu Namjoon waren, erschien ihm die ganze Sache ziemlich suspekt. Er war nicht dumm, er wusste somit genau, wo er anzusetzen hatte und begann die Sammlung der Beweise dafür, was für Geschäfte Namjoon hinter den Kulissen führte.
Deshalb der Besuch in Incheon, an der Küste.
Während Jungkook seinen Tag da in den Straßen der Stadt verbrachte und auf seinen Chef wartete, hatte Taehyung sich mit Partnern des zweiten Direktors getroffen gehabt. Genauer gesagt waren die Männer, die er an jenem Tag aufsuchte, die letzten Personen, die noch in schmuddligen Geschäften zu Namjoon standen, da alle anderen ihren Kontakt zu dem Mann abgebrochen hatten, nachdem Taehyung ihnen drohte, die Sache auffliegen zu lassen. Der Feind wusste davon nichts, wurde somit immer verzweifelter und ging über jegliche Grenzen, um seinen Namen im Reinen zu halten. So sah er also wohl keine andere Wahl mehr, als die ganze Sache ausgerechnet auf den Enkel der Kim Group zu schieben.
,,Zu dumm nur, lieber Namjoon, dass du selbst deinen festen Freund in die ganze Sache mit hineinziehen musstest", murmelte Taehyung leise vor sich, als er ein Dokument betrachtete, welches bewies, dass besagter Mann den Club seines Freundes, dem er ihn nebenbei gesagt zum Jahrestag gekauft hatte, als Ort nutzte, an dem er sein schmutziges Geld wusch. Jin wusste von der ganzen Sache natürlich nichts, würde aber sicherlich nicht mehr auch nur eine weitere Minute an der Seite des Braunhaarigen verbringen, sobald die Sache ans Licht komme.
Und das würde sie heute noch, denn Taehyung war bereit, nur einen einzigen Klick auf die Enter-Taste, um es richtig krachen zu lassen.
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Man freue ich mich auf die nächsten Kapitel! Ich muss sagen, dass ich richtig Spaß habe daran, diese Geschichte zu planen und zu schreiben! :3
Auch wenn viele Leser momentan wirklich unglaublich inaktiv sind, hoffe ich dennoch sehr, dass euch allen die Geschichte genauso gut gefällt! :)
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secretary jeon ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfic»Für gewöhnlich schlief man nicht mit seinem Chef, aber Jungkook war das ziemlich egal. Ein Taboo in der Gesellschaft, weil sie beide Männer waren und obendrein auch noch eine verzweifelte, einseitige Liebe. Alle Karten standen gegen ihn, die Hoffnu...