Prologue

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"Fuck, ich werde heute heiraten"
"Ja das wirst du mein Schatz", wisperte mir meine Stiefmutter nach einem Kuss auf die Wange zu. Pepper verlor jetzt schon einige Tränen und ich spürte ebenfalls ein verräterisches Brennen in meinen Augenwinkeln. 
"Nicht heulen Elly, ruinier das Makeup nicht", wies mich Tasha streng an. "Jaja, keine Sorge. Außerdem darf ich erst anfangen zu flennen wenn ich das Kleid anhabe", witzelte ich. Wanda schnaubte amüsiert. "Wehe du stolperst oder machst sonst einen Unsinn, ich hab in diese Hochzeit sehr viel Zeit, Mühe und vor allem Leidenschaft investiert", mahnte meine Lieblingshexe während sie noch an meiner Frisur herumnestelte. Ich musste grinsen. Peter und ich hatten Wanda, die ein gutes Auge für geschmackvolle Deko und gut im organisieren war, gebeten unsere Hochzeit zu planen. Ich war mir sicher, dass wir es absolut nicht bereuen würden. 
Nats und Steves Tochter Ivy begann langsam in ihrem Maxi Cosy unruhig zu werden und gab ein klägliches Jammern von sich. Somit war Black Widow ausgeklinkt um einen kurzen Spaziergang zu unternehmen und es war nur noch an uns dreien, Wanda, Pepper und mir, mir mein Kleid anzuziehen. 

-Zur gleichen Zeit-

"Und deshalb und aus vielen Tausend anderen Gründen werde ich dich mein Leben lang lieben.", endete ich mein Ehegelübde und schaute meinen Trauzeugen Ned, Steve, Bucky und Sam erwartend an. Alle vier blickten mich an wie Kühe, denen ein Wanderer gerade motiviert ein 'Muh' zugerufen hatte und nun eine Antworte erwartete. 
"Wie fandet ihr es?", ich wurde nach der ausbleibenden Antwort immer unsicherer. 
"Weißt du was", fing Bucky an und nahm mir den schon ziemlich ramponierten Zettel aus der schweißnassen Hand. Der Metallarm des Wintersoldiers machte kurzen Prozess mit dem Blatt Papier. 
Entsetzt starrte ich auf den Boden, wo sich mein nun zerfetztes Gelübde befand. "Etwas radikal, aber ein guter Ansatz", kommentierte Steve nur schulterzuckend die 'grandiose' Idee seines besten Freundes. 
"Wa- jetzt kann ich von vorne anfangen!", beschwerte ich mich bei Bucky. 
"Das ist ja der Sinn der Sache. Du sollst eben nicht von vorne anfangen, sondern-...", er brach ab. 
"Sondern??", rief ich beinahe schon hysterisch aus. 
"Hör mal, auch wenn Buckys Herangehensweise etwa die Intelligenz einer Amöbe aufweist, ist es doch besser, dein Gelübde nicht auswendig zu lernen, sondern es Eylen direkt, also quasi frei nach Schnauze ins Gesicht zu sagen, kommt viel authentischer rüber", meinte Sam nur. Bucky attackierte den Falcon im Gegenzug für seinen Kommentar mit giftigen Blicken.
"Und daran merkt man dass du noch nie geheiratet hast...", stöhnte ich und ließ mich auf mein Bett in Mays Wohnung fallen, in dem ich heute Nacht ausnahmsweise geschlafen hatte, da es laut Wanda, Braut und Bräutigam in der Nacht vor der Hochzeit nicht erlaubt war, in einem Bett zu schlafen.  
"Du doch auch nicht!", gab der Falcon entrüstet zurück. 
"Und du warst noch nicht mal im entferntestem davor!", schoss Bucky, statt mir, spöttisch zurück. 
Steve seufzte resigniert. "Nicht schon wieder streiten", versuchte er es hilflos. "Das kannst du vergessen", meinte ich nur schulterzuckend, während Bucky und Sam sich munter weiterzankten. 
"Und was soll ich jetzt sagen?", fragte ich verzweifelt. "Wie Sam gesagt hat. Ich zitiere: "Frei nach Schnauze"", versuchte Steve mich zu beruhigen. 
"Hilfreich", jammerte ich. 

-Zwei verzweifelte Versuche ein (nun besseres) Ehegelübde zu schreiben, ein kaputtes Auto und einen abgebrochenen Absatz später-

Mit dem breitesten Lächeln das die Welt je gesehen hat, lief Diana mit zaghaften Schritten den Weg zum improvisierten Altar unter den gelb blühenden Trauerweiden. Fest mit ihren zierlichen Händen hielt sie ein geflochtenes Weidenkörbchen. Sie hinterließ auf ihrem Weg eine Spur aus weißen und blassgelben Rosenblüten. 
Eylen spürte die spitzen Kieselsteine des Weges unter ihren Schuhen, fühlte wie der sanfte Frühlingswind durch ihre, mit einer Spange mit Gänseblümchen versehenen schwarzen Haare fuhr und merkte die Blicke aller anwesenden auf ihr. 
Das Brautkleid hatte einen, mit Spitze versehenen breiten V-Ausschnitt, lange Ärmeln mit Netzstoff und ein paar Glitzerelementen. Der Schleier ging der jungen Frau bis zum unteren Rücken und schmiegte sich and den glatten Stoff des Rockes, welcher nach unten hin immer breiter wurde. 
Zielsicher und elegant, mit einer Spur von Nervosität und Freudentränen in den Augenwinkeln schritt Eylen Stark den mit Rosenblüten bestreuten Gang zum Altar und somit zu ihrem zukünftigen Ehemann entlang. 

Sie würde ihn verteidigen, ehren, lieben und respektieren bis dass der Tod sie schied und noch darüber hinaus.

Er würde sie verteidigen, ehren, lieben und respektieren bis dass der Tod sie schied und noch darüber hinaus.




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