-Lily-
Mittwoch 15. Oktober
Lana del Rays Musik hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich, doch heute konnte ich nicht mal Lanas rauchige Stimme meinen rasenden Puls beschwichtigen. Ich hetzte durch einen dunklen Park, machte mir nichts aus meiner Umgebung und achtete auf nichts als auf den nassen Kiesweg unter meinen Füßen.
Ich wusste, dass ich manchmal im Bezug auf meinen Vater über reagierte, doch ich wusste mir einfach nicht zu helfen, außer wegzulaufen. Mein Dad hatte mal wieder zu tief ins Glas geschaut und war wieder in seine üblichen Muster zurück verfallen: Er hatte jeglichen Frust, der sich in ihm aufgebaut hatte, an mir ausgelassen.
Wie ungefähr jedes Mal ging es zum Großteil über den Tod meiner Mutter, an dem ich ja natürlich schuld war, weil sie sich vor mich -ihre damals dreijährige Tochter- geworfen hatte und sich die Kugel eingefangen hatte...
Ein Schatten brach plötzlich aus den Büschen neben mir, ließ mir keine Zeit vor Schreck aufzuschreien, sondern hielt mir ein mit einer süßlich riechenden Flüssigkeit durchtränktes Tuch vor Mund und Nase.
Chloroform.
Schoss mir noch durch den Kopf, bevor ich das Bewusstsein verlor."Fuck... Wo bin ich hier, verdammte Scheiße?" Zögerlich und mit massiven Kopfschmerzen öffnete ich träge blinzelnd meine Augen. Mir war kalt. Meine Umgebung war kahl und trist. Ein Bett, ein kleiner Spind, ein Nachttisch mit einem Wecker darauf und zwei Türen.
Ich lag auf dem Boden, genau unter dem vergitterten Fenster, welches offensichtlich offen war und durch welches kalte Herbstluft wehte. Mich immer noch umsehend rappelte ich mich auf und saß nun auf dem Boden. Seltsamerweise war ich völlig ruhig. Vielleicht hing mir noch der Schock nach...
Ich versuchte die etwas breitere, weiße Tür zu öffnen. Erfolglos. Bei der zweiten war es anders. Sie war etwas schmaler und aus dünnem Eisen. In der Hoffnung, einen Ausgang zu finden, versuchte ich die Tür zu öffnen.
Sie ging auf. So schnell wie meine Hoffnung kam, war sie auch wieder verschwunden. Scheiße. Nur ein Badezimmer. Beinahe schon panisch stürzte ich ein zweites Mal zur weißen Tür. Noch immer verschlossen. Was hatte ich erwartet?
"Hallo? Hilfe! Lasst mich hier raus!" Ich hatte keinen Plan was ich tun sollte, weshalb ich einfach wie eine Verrückte gegen die Tür hämmerte und die höchstwahrscheinlich nicht mal vorhandenen Menschen gegenüber der Spanplatten panisch anschrie.
"Shit!" Mit einem Ruck wurde die Tür geöffnet und ich fiel nach vorne, direkt auf eine schmal gebaute, weißhaarige Frau etwa um die 30. Sie lachte kehlig.
Es war kein frohes Lachen. Mir lief ein Schauer über den Rücken."Na, bist du so aufgeregt, deinen Sinn zu erfahren, Süße?" Das "Süße" hatte eine solche bittere Note, welche beinahe Brechreiz bei mir auslöste. In einer Kurzschlussreaktion stieß ich die Hand der Frau von meiner Schulter, die sie beinahe schon beruhigend darauf abgelegt hatte. "Nicht Ihre Süße, klar, Sie Vogelscheuche?", spuckte ich der weißhaarigen entgegen, die nur amüsiert gluckste.
"Temperamentvoll... Da hat sich Starks Brut ja was wunderbares gesucht, der Leutnant wird eine Freude mit dir haben", murmelte die Frau freudlos grinsend, wohl eher zu sich selbst. "Sie kennen Eylen und Diana?", fragte ich hastig nach, nachdem ich nur widerwillig zugelassen hatte, dass die weißhaarige Frau mich am Arm packte und mit sich schliff.
Sie zuckte mit den Schultern. "Diana kennen, nicht wirklich... Eylen kennen, auf jeden Fall kenne ich das Miststück", brummte die Frau und grub mir ihre langen Fingernägel schmerzhaft in den Oberarm. Ich konnte mich gar nicht auf meine Umgebung konzentrieren, verarbeitete gerade nur die Information, die ich bekommen hatte.
Ich wusste zwar noch nicht, wo ich war oder wer mich entführt hatte, doch ich hatte schon ein paar Anhaltspunkte und wenn diese gruselige Frau Dianas Mutter kannte, kannte sie bestimmt auch die Avengers. Vielleicht ein Grund zur Hoffnung.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Es geht wieder los mit dem Entführungsscheiß lmao
Kritik, Feedback?
All the love
AC.xx24. Oktober 2022
DU LIEST GERADE
Forever you and me
FanfictionEylen, war endlich glücklich. Sie hatte Peter, ihren Vater, die Avengers und ihre Tochter Diana, doch ob sich dieses Glück nicht von einem altbekannten Feind, einer zerrütteten Beziehung zwischen Mutter und Tochter und wichtigen Fragen in der Liebe...