37. Windböen und verfluchte Mutanten

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-Erzähler-

Mittwoch 5. November 

Peter sträubte sich sichtlich als Sarim in Richtung der Zelle schleifte in der sich Diana und Akyla befanden. Der Soldat stieß die Tür auf und schleuderte Dianas Vater mit überraschender Leichtigkeit seiner Schwester entgegen. Diese stieß ihn verblüfft von sich sodass Peter gegen den Stuhl an dem Diana immer noch festgebunden war, prallte und ihn samt seiner Tochter zu Boden riss. 

"Dad!", keuchte der Lockenkopf überfordert als dieser ungelenk auf ihr landete. "Scheiße Diana!", rief Peter aus. Mit zitternden Händen schlitzte er Dianas Fesseln mit einem Dolch auf, welchen Eylen in den Anzug eingearbeitet hatte. Kaum hingen die festen Seile schlapp an ihren Handgelenken herunter hatte sie schon die Arme fest um ihren Vater geschlungen und ließ den ersten Tränen die Freiheit, über ihre Wangen zu rollen.

 Peter nahm seine Tochter fest in die Arme und atmete erleichtert aus. Ihr ging es gut. Sie war nicht verletzt.

"Süß... Vater und Tochter wieder vereint" Eine schnarrende Stimme ließ die beiden herumfahren. Peters Gesicht nahm eine ungesunde Farbe an und seine Finger gruben sich in Dianas Schultern. "O'Connel...", die Stimme des braunhaarigen war leise und- hasserfüllt. Diana erkannte ihren Vater nicht wieder.

Eine unbändige Wut packte Peter. Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung war er wieder auf den Beinen, riss Akyla und Sarim welche den Leutnant ursprünglich flankierten, von den Füßen und schleuderte sie mit seinen Netzen gegen die Wand an der sie wehrlos haften blieben. 

O'Connel schien nur damit gerechnet zu haben. Blitzschnell wandte er sich um und zog vom Gang ein Mädchen herein. Peters Angriff stoppte abrupt als er sie erkannte. Lily. Mehr oder weniger unversehrt mit gesäuberten Wunden und leerem Blick wurde sie von dem Leutnant vor sich geschoben, seine riesigen Hände an ihren schmalen Schultern. Unfähig sich zu bewegen stand sie zwischen Spiderman und O'Connel und bildeten für Letzteren eine Schutzbarriere. Peter würde Lily nicht verletzen nur um O'Connel zu schaden, das wusste dieser.

"Verräterin!", würgte Diana wutentbrannt hervor als sie sich mit feurigem Blick neben Peter aufbaute. Peter starrte fassungslos zwischen seiner Tochter und Lily hin und her. Verräterin? Sie? Die schüchterne Rothaarige die Diana so aus dem Konzept brachte? 

Etwas ließ Spiderman aber stutzen. Besonders feindselig sah sie ja nicht aus... Aber-
Eine plötzliche Windböe ließ Peter aufschrecken. Sie waren hier über 40 Meter in der Tiefe, es konnte doch nicht etwa-?

Doch. Dianas Augen hatten einen hellblauen Schimmer angenommen als sie bedrohlich die Hände hob und ein weiterer Windstoß durch den Raum fegte. O'Connel blieb unbeeindruckt stehen doch Lily wehte es beinahe aus dem Stand. 

"Pfeif das Kind zurück oder ich jage ihr einen Kugel in den Kopf" 
Blitzschnell hatte der Leutnant einen Revolver aus seinem Gürtel gezogen und presste den Lauf schmerzhaft an Lilys Schläfen.

"Diana, bitte!", Peters Hände schlossen sich um die Handgelenke seiner Tochter. Diese blickte ihn nur entgeistert an. "Sie hat uns verraten Dad, warum willst du sie noch retten?"
Dieser blickte Diana nur fest in die Augen. 

War es sein ernster Blick oder das Funkeln in den Augen welches ihr signalisierte, dass es noch nicht vorbei war, Diana wusste es selbst nicht, aber sie ließ langsam die Hände sinken. 

O'Connel grinste siegesgewiss. "Noch immer so leicht zu überzeugen 68-E", knurrte er zufrieden und stieß Lily vor sich auf den Boden, die Waffe stets auf sie gerichtet. Die Rothaarige ließ all dies wehrlos über sich ergehen und zeigte keinerlei Gefühlsregung.

-Lily-

Ich wurde zu Boden gestoßen. Wortlos ließ ich den Kopf sinken und schloss die Augen. Ich konnte nichts tun... Mein eigener Körper gehorchte mir nicht, einzig und allein blieben mir meine Gedanken.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Tür wurde mit einem trommelfellzerfetzendem Krachen aus den Angeln gerissen und eine brütende Hitze erfasste den Raum. Augenblicklich trat mir der Schweiß auf die Stirn. Mein Puls raste als ich wieder aufblickte. 

Bildete ich mir das ein? Vor Hitze schien sich meine Wahrnehmung rötlich verfärbt zu haben. Ich fühlte mich wie in einer Sauna und konnte nur aus der Ferne dumpfe Stimmen erkennen.

"Elle!", "Mum!" und "Verfluchte Mutanten!", waren einige der Wortfetzen die ich verstand. Peter, Diana und der Leutnant. Nach und nach erkannte ich die Stimmen, die durch den Raum schallten. 

Es war so unglaublich heiß. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich der Raum mit Rauch gefüllt und ließ mich nach Luft schnappen. Ich fühlte mich schrecklich. Sofort war ich wieder in unserer brennenden Wohnung, mein halb verbrannter Vater lag vor mir und einige Meter entfernt trat eine Frau aus den Flammen.

Eylen. 
Meine Gedanken schleuderten sich selbst wieder zurück in die Gegenwart. Für einen Bruchteil einer Sekunde blickte ich direkt in Eylens dunkelrote Augen ehe ich das Bewusstsein verlor.

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Byee
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AC.xx

8. August 2023

Forever you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt