-Diana-
Freitag 7. November
Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, doch als ich mit verklebten Augen und trockenem Mund aufwachte, war Lily jedenfalls verschwunden. Orientierungslos suchte ich mein Handy auf dem Nachttisch.
Als ich die glatte Oberfläche des Displays spüren konnte, richtete ich mich etwas auf und wollte den Bildschirm aufdrehen.
"Scheiße, Akku leer...", fluchte ich leise als dieser nicht reagierte und ließ mich zurück ins Kissen fallen nachdem ich mein Handy auf den Wireless Charger geschoben hatte.Ich versuchte, wieder einzuschlafen doch ich musste viel zu sehr über meinen blutverschmierten, verschwitzten und mit Kampfspuren übersäten Körper nachdenken an welchen ich seit dem Kampf keine Minute verschwendet hatte.
Mein Ekel über mich selbst jagte mich schließlich aus dem Bett und ich latschte unmotiviert durch den Raum in Richtung des voll ausgestatteten Badezimmers. Ein solches hatte tatsächlich ein jedes Schlafzimmer des Compounds, da mein Großvater wie so üblich nicht wusste, was er mit seinem ganzen Geld anfangen sollte.Noch im Türrahmen riss ich mir den Pullover vom Leib welchen ich mir übergeworfen hatte, kurz nachdem meine Mutter im Schock die Tür hinter Lily und mir zugeschlagen hatte.
Fuck, sah ich scheiße aus.
Meine Haut war blass und fleckig, am gesamten Körper trug ich grünlich-blaue Flecken an mir, einige Knutschflecken prangten an meinem Hals und Schlüsselbeinen, die Platzwunde an meiner Stirn pochte unangenehm und die Verbände, die mir Wanda noch im Erdgeschoss der ehemaligen Namibischen Botschaft verpasste, waren schmutzig und hingen nur noch lose an meinen Wunden.Lily musste mich wohl wirklich mögen, wenn sie sogar mit mir schlief, wenn ich so aussah.
Nein, halt stopp. Falscher Gedanke, ermahnte ich mich selbst streng. Im jetzigen Moment war Lily wahrscheinlich das letzte, an das ich denken sollte. Zuerst musst ich wohl oder übel Schadensbegrenzung mit meiner Mutter betreiben. Das war weitaus wichtiger, vielleicht...Mit zusammengebissenen Zähnen pulte ich die Verbände an meinem Oberarm und Schienbein herunter und spürte, wie sich der Mull von meiner Haut löste. Etwas Blut trat aus den Wunden aus, was aber nicht weiter schlimm war. Ich öffnete die oberste Schublade des Waschbeckens und hoffte, das zu finden was ich suchte.
Bingo!
Ich fluchte leise als ich mir das Desinfektionsspray auf die Blessuren auf meinem Körper sprühte. Schnell bürstete ich mir die Haare, mit einem Kamm den ich ebenfalls in der Lade gefunden hatte, entledigte mich dem Rest Klamotten und flüchtete unter den warmen Wasserstrahl der Dusche.Blut und Dreck wuschen sich augenblicklich von meinem Körper runter, was sich auf dem Boden zu einer ekelhaften grauen Suppe vermischte welche ich so schnell wie möglich mit dem Fuß in Richtung Abfluss schob.
Ich säuberte mich gründlich mit den sämtlichen Designer-Duschbädern und Shampoos für welche Grandpa vermutlich ein kleines Vermögen ausgegeben hatte.
Als ich mich endlich sauber fühlte wickelte ich mich das größte Handtuch das ich finden konnte und durchforstete den Schrank nach brauchbaren Klamotten. Jedes erdenkliche Kleidungsstück, welches StarkIndustries jemals bedruckt hatte, fand sich in diesem Schrank in jeder Größe. War meinem Großvater wirklich so langweilig in seinem Leben, dass er sogar ein StarkIndustries Cocktailkleid entwarf? Ich wusste aus erster Hand, dass er alles selbst designte.
Schließlich wurde ich in schlichter weißer Unterwäsche, einem blauen Pullover und grauer Jogginghose fündig.
Keine Sekunde zu früh zog ich mir letzteres die Beine hoch als es an der Tür klopfte. "Ja?""Hey Grandpa" Mein Großvater grinste schief. "Na, da hast du dir ja was schönes geleistet" Innerlich wallte die Wut auf meine Mutter wieder hoch. "Sie hat ja keine Zeit verloren, die Neuigkeiten in ganz New York herum zu posaunen", pampte ich ihn an.
Er zog bloß eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts darauf. "Brauchst du eine Fahrt nach Hause? Ich kann Happy Bescheid sagen, deine Mutter ist allein in die Wohnung und auf welcher Zimmerdecke dein Vater klebt kann ich dir nicht sagen", brummte Grandpa und fuhr sich durch die grauen Haare.
"Schaff ich schon selbst", gab ich bitter zurück. Mein Großvater seufzte bloß und verließ kommentarlos den Raum.Scheiße, warum war ich immer so ein Biest? Innerlich beantwortet ich mir die Frage selbst: "Irgendetwas musste ich ja von Mum haben"
Letztlich kam mir dann doch eine Idee. Mit 8 Prozent Akku wählte ich ihre Nummer.
"Hallo Liebes, was ist los?""Hey May"
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May Comeback yay. Such a queen.
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Byee
All the love
AC.xx9. Jänner 2024
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Forever you and me
FanfictionEylen, war endlich glücklich. Sie hatte Peter, ihren Vater, die Avengers und ihre Tochter Diana, doch ob sich dieses Glück nicht von einem altbekannten Feind, einer zerrütteten Beziehung zwischen Mutter und Tochter und wichtigen Fragen in der Liebe...