17. Sandelholz, Zimt und schwarze Rosen

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-Diana-

Freitag 26. September 

Eine kurze Umarmung, ein Winken, dann war sie weg. 
Meine Eltern waren nicht da und hatten sich schon von Lily verabschiedet. 
Gedankenverloren schloss ich die Wohnungstür. 

Fuck.
Es war so viel passiert und das was mich am Meiste wunderte war, dass meinen Eltern nie etwas aufgefallen war...

-Lily-

Ich atmete auf, als ich das Wohnhaus, in welchem Diana wohnte, verließ. Es war eine wunderbare Zeit und ich hatte die Parkers wirklich lieb gewonnen, doch ich wollte wieder nach Hause, wollte wieder zurück in mein Zimmer und sogar zu meinem Vater.

Ich würde ihn vom Krankenhaus abholen und dann würden wir gemeinsam zu unserer Wohnung fahren, welche das Feuer gottseidank nur oberflächlich beschädigt hatte. 

Die Fahrt mit dem Bus verlief schweigsam zwischen meinem Vater und mir. Ich hatte kein Interesse an einer Interaktion, er scherte sich sowieso nur um sich selbst.
Ich nahm diesen Gedanken zurück, ich wollte nicht zurück. Zumindest nicht zu ihm.

Als wir an der Haltestelle an unserem Wohnhaus ankamen, stockte mir der Atem. Das einst blassgelbe Haus war nun beinahe zur Gänze rußschwarz, die schwere eichene Eingangstür war aus den Angeln gehoben worden, da sie beinahe komplett verbrannt war und lehnte halb zerfallen an der Hausmauer.

Ich trug meine und die Tasche meines Vaters, da er noch nicht so schwer tragen sollte -da sonst anscheinend seine Wunden wieder aufplatzen könnten- die Treppen hoch. Der Aufzug funktionierte nicht mehr. 

"Lillian!", die scharfe Stimme meines Dads hinter mir ließ mich herumfahren. "Ja?" "Wie geht's dir in der Schule?" Beinahe angewidert verzog ich das Gesicht. Seit wann interessierte er sich für mich? "Ganz okay, wie immer eben", meinte ich schließlich zögerlich und stieg weiter die Treppen hinauf. 

Endlich vor der Wohnung angelangt schloss ich sie auf und trat ein, stellte die Tasche meines Dads im Flur ab -um sie von hier bis zu seinem Schlafzimmer zu tragen, dazu war er wohl nicht zu schwach- und verschwand ohne ein weiteres Wort in meinem Zimmer.

Es stank nach Rauch, die Vorhänge und Wände waren etwas angeschwärzt doch sonst schien alles wie immer. Seufzend ließ ich mich mit dem Gesicht nach vorne auf mein Bett fallen. Der beißende Geruch von Rauch und Feuer ließ mich wieder auffahren. Die Laken hatten den Gestank mehr oder weniger aufgesogen. 

Ich seufzte schwer. Das würde Arbeit machen. Ich öffnete hastig das Fenster, verband meine Kopfhörer mit meinem Handy, ließ mir von Queen das Trommelfell zerfetzen und machte mich an die Arbeit. 
Bettwäsche runter, Wand abschrubben -nach zwei Stunden versuchen fand ich es dann doch produktiver sie gleich neu zu streichen-, Staubsaugen, Schrank putzen und Tasche ausräumen.

Bei letzterem stockte ich. Das war definitiv nicht mein Pulli. Er schien gestrickt zu sein, rote und hellrosa breite Querstreifen und am Kragen war ein kleines Zeichen eingestickt: Eine Art rote Krone.

Erst als ich das Logo sah, erkannte ich das Kleidungsstück. Es war einer von Dianas Lieblingspullovern, welchen ihr Wanda gestrickt hatte. Scarlett Witch hatte nämlich vor einigen Jahren das Nähen und Stricken für sich entdeckt, wie mir Diana einmal erzählte. 

Als ich mir den fein gestickten Kragen genauer ansah, stieg mir ein bekannte, holziger Geruch in die Nase. Es war Dianas Parfum. Sandelholz, Zimt und angeblich schwarze Rosen...

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Kinda boring, but yeaaaaa

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Byee
All the love
AC.xx

16. Oktober 2022

Forever you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt