31.Rußige Spuren und Déjà Vus

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-Peter-

Dienstag 4. November

Als ich die Wohnungstür öffnete, nachdem ich vom HQ nach Hause gekommen war, war es ungewöhnlich still. Es drang keine Musik aus Dianas Zimmer und auch keine sonstigen Geräusche ertönten.

Unsicher rief ich ein leises "Jemand da?", durch den Gang. Keine Antwort.

Ich zog die Augenbrauen verwirrt zusammen, streifte meine Jacke ab und machte mich auf den Weg in die Küche. Sie war leer. Verwundert lief ich zu Eylen und meinem Schlafzimmer und wollte die lackierte Holztür öffnen. Es war abgeschlossen. 

Sachte klopfte ich. "Elle?" Stille. 
Einige unruhige Sekunden später sprang die Tür auf. Als ich eintrat konnte ich gerade noch erkennen, wie ein kleiner roter Schatten auf das Bett huschte und in Eylens Handfläche verschwand.

Als ich die Tür hinter mir schließen wollte, verbrannte ich mich prompt an der heißen Türklinke. Ich fluchte leise. "Aufpassen, heiß", brummte Eylen nur teilnahmslos während sie zusammengekauert auf der zerwühlten Decke saß.

Ich schaute meine Frau verwirrt an und musterte sie genauer.

Komplett verlaufenes MakeUp.
Die Hände zu Fäusten geballt.
Es roch komisch verbrannt.
Der Boden hatte rußige Spuren...

Nach jahrelanger Erfahrung mit solchen Situationen, schnallte ich sofort. Kontrollverlust.

Als hätte sie meine Gedanken gelesen, verschwammen Eylens Augen und sie nickte beklommen während ihr unablässig die Tränen über die Wangen liefen. Mein Magen krampfte sich zusammen.

Sofort war ich bei ihr und kaum hatte ich sie in meine Arme geschlossen konnte ich spüren, wie sie sich verzweifelt in meinen Pullover krallte. "Ich- ich...", den weiteren Teil des Satzes konnte ich nicht mehr verstehen, durch den Stoff meines Gewandes wurde Eylens Stimme gedämpft. 

Ich sagte noch nichts, hielt die Schwarzhaarige nur fest und hoffte, sie würde sich zumindest ein wenig beruhigen. Eylens Schluchzen und ihre abgehackten, leisen Erklärungen der Situation wurden immer unverständlicher. Sanft aber bestimmt drückte ich sie an den Schultern von mir und starrte ihr in die aufgeschwollenen und verweinten Augen. "Eylen. Was ist passiert?", fragte ich ernst.

Sie sammelte sich erst einige Sekunden lang, schaute teilnahmslos auf die weiße Bettdecke, bevor sie wieder Blickkontakt aufnahm. "Ich hab sie verletzt." Ich sagte kein Wort. Eylens Stimme wurde fester: "Als ich die Kontrolle verloren habe. Ich habe Diana am Handgelenk verletzt."

Mein Puls schnellte in die Höhe. "Scheiße, wieso?", entfuhr es mir.

-Lily-

"Na, worüber denkst du nach?" "Hey Mum", sprach ich in die Leere meines Zimmers. "Meine Frage Schatz...", konnte ich die Stimme murmeln hören. Ich lächelte leicht. "Über sie" "Das Parker Mädchen?" Ich nickte nur. 

"Ich weiß nicht, ob sie mich wirklich mag oder mich einfach nur als nette Ablenkung betrachtet", gab ich schließlich resigniert zu und lehnte mich an die Seite meines Fensterplatzes. Leise konnte ich die Stimme seufzen hören. "Kleine..." Ich verdrehte nur die Augen.

Ruckartig stand ich auf und im selben Moment konnte ich förmlich spüren, wie die Anwesenheit meiner Mutter verschwand. Ich wandte mich zum Bett, ließ mich darauf fallen und sog ihren Duft ein, welcher noch an meinem Kissen haftete. 

Ein Klicken hinter mir. Dann ein leises Quietschgeräusch und dann-

Fußtritte auf meinem Boden.

Als hätte ich ein Déjà Vu, schlichen sich seltsame Bilder vor meinen Blick. Ein paar Leute, schwarze Uniformen, eine Frau... Ein süßlicher Geruch fraß sich in meine Wahrnehmung und ich fühlte, wie meine Lider zufielen.

-Erzähler-

Sarim grinste zufrieden, zog das junge Mädchen an den Hüften zu sich heran und warf sie sich über die Schulter. Genauso lautlos wie er es betreten hatte, verließ er das Zimmer wieder und hinterließ die Seele einer besorgten Mutter.

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I'm backkkk. Hat dezent lange gedauertt

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Byee
All the love
AC.xx

9. Juni 2023

Forever you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt