12. Hyperthyreose, gerauchtes Wikipedia und Vollzeit-Avenger

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-Diana-

Mittwoch 3. September

"Und, ist gestern mal ausnahmsweise was interessantes passiert, außer, dass dein Schwarm bei dir eingezogen ist?", Ivy hüpfte über motiviert neben mir auf dem Bürgersteig auf dem Weg zur Schule auf und ab. Zum Ersten Mal in der Geschichte unserer Freundschaft, sprach Ivy mehr als ich...

Ich starrte nur gedankenverloren auf meine Schuhe und passte auf, gegen keine Straßenlaterne zu laufen. Nicht, dass das schon mal passiert war, oder so... "Diana", Ivys Stimme klang genervt. Desinteressiert schaute ich auf. "Hm?" "Ich hab dich was gefragt" Meine beste Freundin verzog ihr Gesicht. "Wo ist sie eigentlich?" "Lily? Die läuft heute mit einer Freundin von ihr zur Schule. Die hat sie abgeholt. Und um deine Frage zu beantworten, nein, es ist nichts passiert"

Außer, dass ich mehr oder weniger Sex mit Lily hatte, oder wie auch immer man das nannte, was wir getan hatten.

"Langweilerin", Ivy schnaubte demonstrativ. "Was ist denn heute los mit dir? Hast du keine Hyperthyreose mehr?" Ich blieb abrupt stehen und starrte Ivy verblüfft an. "Hab ich bitte was?" "Hyperthyreose. Das ist das Hormon, das eine Schilddrüsenüberfunktion bewirkt und Hyperaktivität verursacht. Und das Zeug hast du -normalerweise- zu viel" Mir stand der Mund offen. 

"Hast du Wikipedia geraucht, oder wieso bist du auf einmal schlau?" Iv verdrehte nur die Augen und stapfte in ihren Doc Martens weiter, ich hatte Mühe, ihr hinterherzukommen. "Bist du genervt?", fragte ich schnaufend, nachdem ich sie endlich eingeholt hatte. "Wie kommst du darauf?", Ivys Ton war abweisend. Ich atmete frustriert aus. 

"Ach komm, es tut mir leid, ich hör' dir auch wieder zu!", rief ich ihr noch nach, als wir gerade bei der Midtown angekommen waren. "Was? Sorry, ich hab dich nicht verstanden, muss zu Mathe, wir treffen uns in der Pause!", warf Ivy mir noch über die Schulter zu, ehe sie das Schulgebäude betrat und mich am Hof stehen ließ. Ich ließ den Kopf hängen.

Ich liebte Ivy -wirklich-, platonisch, aber sie war so verdammt schnell gereizt. Resigniert ging ich ebenfalls in das große Gebäude. Zu Mathe.

-Eylen-

"Sollten wir nicht arbeiten?", fragte ich -noch beinahe im Halbschlaf- an Peter gewandt, der neben mir im Bett lag. "Ich werde derzeit -offensichtlich- nicht gebraucht und du hast keinen Job. Von dem her, nein, sollten wir nicht", kam es verschlafen zurück. Ich schnaubte.

"Wie wärs als Vollzeit-Avenger?", schlug Peter nach einiger Zeit von Stille vor. Ich wandte meinen Blick zu ihm. Er lag auf dem Rücken, seine Haare waren ein heilloses Durcheinander, seine Augen verschlafen und sein nackter Oberkörper wurde nur halb von unserer Decke bedeckt. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, immer noch nicht. Das eine Jahr bei der Army hat mir gereicht und außerdem will ich was anderes machen, was richtiges..."

Peter schaute mich verständnislos an. "Das ist doch was "Richtiges", oder hab' ich was verpasst?" "Nein, hast du nicht. Ich will aber kein Avenger sein, weil ich erstens keine Menschen mehr töten will und weil ich einen ganz normalen Beruf haben möchte. Von den paar Missionen im Monat mal abgesehen..."

Ich setzte mich in Peters und meinem Bett auf, lehnte mich an das Kopfteil und legte meinen Kopf auf meinen Knien ab. Mein Atem ging schwer und regelmäßig. Neben mir hörte ich Peter ebenfalls leise atmen. Er sagte nichts mehr.

"Du denkst zu viel nach" Okay, tat er doch. "Wie kommst du darauf?" Träge wandte ich wieder meinen Kopf zu meinem Mann. "Weil ich dich kenne, mit dir seit über zwölf Jahren verheiratet bin und weil du immer auf deiner Unterlippe herumkaust, wenn du -mal wieder- zu viel nachdenkst. Der Dritte Punkt trifft allerdings auch ein wenig auf den Ersten zu, findest du nicht?"

Ich seufzte nur teilnahmslos, streckte meine Beine wieder aus und ließ mich auf meine linke Seite, direkt auf Peters Schoß fallen, der sich mittlerweile ebenfalls aufgesetzt hatte. Meine Augenlider fühlten sich bleischwer an und ich hatte Kopfweh. Nicht viel, aber so viel, dass es unangenehm war.

Ich spürte Peters sanfte Hand, wie sie mir einige schwarze Strähnen aus dem Gesicht strich. Ich ließ meine Augen wieder zufallen und lehnte mich in die zärtliche Berührung.

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Bissl langweilig, aber I kinda like it:)

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25. August 2022

Forever you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt