35. Das Mädchen unter meinem zugedröhnten Teenager

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-Peter-

Mittwoch 5. November

Als ich Eylen -welche halb leblos in meinen Armen hing- ins Bett gebracht hatte, überflog ich rasch meine Benachrichtigungen am Handy. Eine neue E-Mail. Meine Stirn legte sich verwirrt in Falten. Mein persönliches Postfach erhielt selten Mails; ganz im Gegensatz zu dem von Spiderman.

Sie war von Diana. Meine Verwunderung steigerte sich weiter als ich die Nachricht öffnete. Eine simple Adresse am Rande von Staten Island. Soweit ich mich von meinen Streifzügen durch New York erinnern konnte, musste es das alte Gebäude der Namibischen Botschaft sein.

Beim Gedanken an Namibia regte sich etwas in einer Ecke meines Langzeitgedächtnisses. Ich verbannte diesen Gedanken aber schnell wieder wie eine lästige Fliege, es sollte nicht wahr sein. Bestimmt war es nur ein Zufall. Ein absoluter Zufall.

In meinen Überlegungen hatte ich gar nicht bemerkt, dass an der Adresse ein Link zu einer zuvor weitergeleiteten E-Mail angeheftet war. Erst als ich meinen Blick noch einmal über den Bildschirm wandern ließ, bemerkte ich diesen.

Der Bildschirm wurde kurz weiß, lud und eine Bilderdatei wurde angezeigt. Ich klickte darauf.
Mein Herz setzte einen Schlag aus nur um dann in doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen. Ein Rothaariges Mädchen wurde gefesselt und blutig geschlagen in grellem künstlichen Licht für die Kamera zur Schau gestellt

Auf den Zweiten Blick erst erkannte ich, dass es sich bei dem bewusstlosen Mädchen um niemand anderen als Lily Morgan handelte dem Mädchen, welches für kurze Zeit bei uns gelebt hatte da ein Feuer ihr Zu Hause verwüstet und ihren Vater verletzt hatte. Und es war auch genau das Mädchen welches meine Tochter mochte, aber nicht mochte, dass sie sie mochte. -Teenager, ein Mysterium- Ebenfalls war Lily das Mädchen welches ich halbnackt im selben Bett unter meines betrunkenen und zugedröhnten Teenagers erwischt hatte. Und das Mädchen, von derer wichtigen Bedeutung im Leben meiner Tochter ich nicht meiner Frau erzählen durfte-

All diese Faktoren und die Bilder die Diana mir weitergeleitet hatte, ließen meine Kinnlade gen Boden sinken.

Die Worte "Wir haben deine kleine Freundin, komm allein." stachen mir ins Auge und hauchten mir wieder Leben ein.

Meine Lippen fanden kurz die Berührung mit Eylens Stirn und ich streifte ihr kurz über den Arm bevor ich leise unser Schlafzimmer verließ. Hektisch streifte ich mir meinen Anzug über welchen ich nach dem heutigen Einsatz als Spiderman nur über die Sofalehne geworfen hatte, legte mein Handy mit dem Bildschirm nach oben auf den Küchentisch und war aus dem Fenster bevor ich bemerken konnte, dass mein Handy noch offen war.

Die Adresse hatte sich in mein Gehirn eingebrannt als ich mich in hoher Geschwindigkeit in Richtung Staten Island zwischen die Gebäude New Yorks hindurchschwang.

-Diana-

Mein Herz pochte wie wild als ich aus dem Aufzug trat. Der Gang welcher sich vor mir erstreckte war grell erleuchtet und menschenleer. Seltsam, wenn sie mich schon mit einem solchen Aufwand zu sich holten, hätte ich schon mit einer Art Empfangskomitee gerechnet. Doch nichts.

Keine plötzlichen Horrorauftritte seitens der irren weißhaarigen die zum Spaß Leute verstümmelte, an welche ich mich dunkel erinnern konnte. Auch nicht, als ich mich weiter vorwagte. Es herrschte immer noch tödliche Stille. Alle paar Meter waren starke Eisentüren eingebaut; alle mit jeweiligen Genotyp-Nummern versehen. Ich überflog die Schilder kurz. Typ B bis I waren alle vertreten, Genotyp A -den Feuertyp (Meine Mutter und Onkel Eric)- konnte ich nirgends erkennen.

Einige hundert Meter blieb alles unverändert; beschriftete massive Eisentüren und der dunkelgraue PVC-Boden. Doch dann stach etwas in mein Blickfeld: Eine der Türen war bloß angelehnt und unbeschriftet.

Ich trat langsam näher. Mein Puls raste als ich die Tür aufstieß.

Da saß sie. Blutend, gefesselt und zerschrammt. Lily. Sie blickte hoch, ihre Augen weiteten sich. Ehe ich etwas sagen konnte stieß Lily einen gurgelnden Laut aus und blickte direkt hinter mich. Ich wollte herumwirbeln um die offensichtliche Bedrohung mit eigenen Augen zu sehen doch als ich gerade dabei war, ließ eine mir bekannte Stimme mich erstarren. "Diana!"

Dad. Mein letzter Gedanke galt ihm ehe mir schwarz vor den Augen wurde als ein dumpfer Schmerz meinen Hinterkopf durchzog.

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AC.xx

22. Juli 2023

Forever you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt