28. Der dem Walross unterschrieben Ehevertrag

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-Eylen-

Samstag 1. November

Mein Kopf pochte vor Schmerzen. Seit Tagen plagte mich ein stechendes Kopfweh in meinem Alltag. Ich blinzelte träge, meine Lider waren schwer und ich spürte, wie die kühle Novembersonne durch das offene Fenster hindurch auf meinen, von der weißen Decke bedeckten Körper schien. 

Mit geschlossenen Augen richtete ich mich etwas auf, streckte mich und ließ sämtliche Gelenke in meinen Schultern knacksen. Ich blickte auf Peters Bettseite. Sie war leer, aber noch warm. Auf meinem Nachttisch stand eine Tasse mit noch heißem Kaffee, daneben eine Aspirintablette. Ich musste unweigerlich lächeln. Er war wie immer vorausschauend.

"Hey" Mein Blick wandte sich zur Tür. Peter. 
"Morgen" Der Lockenkopf trat zum Bett und anstatt um die Ecke zu gehen, um an seine Seite zu gelangen, kletterte er einfach über mich drüber und klaute mir meine Decke als er sich mit dem Kopf in meinem Schoß ausbreitete. 

"Eyy, wer hat dir das erlaubt?", protestierte ich spielend. "Du, indem du den Ehevertrag unterschrieben hast", gab Peter grinsend zurück. Ich lächelte belustigt und fuhr Peter durch die braunen Locken während ich an meinem Kaffee nippte und mir die Zunge verbrannte. Ich fluchte leise und stellte das heiße Getränk wieder auf meinen Nachttisch. 

Gedankenverloren spielte ich mich mit Peters weichen Haaren und starrte vor mich hin. Mein Mann schloss die Augen und seufzte zufrieden. Ich musste lächeln. 

Mein noch geöffneter Laptop, welcher von mir am Abend achtlos auf den Boden gestellt wurde, leuchtete kurz auf. Verwundert lehnte ich mich aus dem Bett und stellte den Laptop neben meinen Schoß um Peter -der anscheinend nochmal eingeschlafen war- nicht zu stören. 

Ich tippte das Touchpad an und der Bildschirm leuchtete auf. Auf dem Hintergrund waren Peter, Diana, meine alte Hündin Tessa und ich abgebildet. Das Bild war entstanden als Diana etwa fünf Jahre alt war. Kurz nach diesem Tag, war bei Tessa ein Gehirntumor festgestellt und sie musste eingeschläfert werden. Sie wurde sieben Jahre alt.

Ich riss meine Aufmerksamkeit von meinem Hintergrund und widmete mich der neuen Benachrichtigung in meinem E-Mail Portal. 
queenscrown@n.farin.com 

Mein Puls schnellte automatisch in die Höhe. Mein potentieller neuer Chef. Mit schwitzigen Händen klickte ich die Mail an. 

Sehr geehrte Miss Stark- bla, bla, bla- ich freue mich sehr, Sie am Montag, den 3. November zu ihrem Ersten Arbeitstag in meinem Kollegium begrüßen zu dürfen. 
Mit freundlichen Grüßen, Nicholas Farin.

Ich quietschte erfreut und knallte den Laptop zu.
"Herzlichen Dank", grummelte Peter von meinem Schoß aus. Ich musste noch breiter lächeln.

"Du glaubst es nicht, Petey-Mausi, ich hab den Job!", rief ich enthusiastisch aus.

Peter schoss hoch. "Das ist großartig Elle, ich sagte doch das wird was!", übermütig fielen wir uns in die Arme und küssten uns, bis uns die Luft ausging. Ich hatte schon so lange auf einen neuen Job gehofft, welcher mir auch wirklich gefiel, sodass die Freude über diesen umso größer war. 

Erst als wir uns wieder lösten, verzog Peter das Gesicht. "Aber Petey-Mausi. Dein Ernst?", fragte er mit verklärtem Blick. Ich prustete los. "Tut mir leid, das ist mir so rausgerutscht", sagte ich immer noch lachend und gab Peter einen Kuss auf die Wange. Nun musste er ebenfalls grinsen.

Wir wurden wieder still, starrten einander einfach nur an und genossen die Gesellschaft des anderen. 

Er sah immer noch so aus wie damals, als wir 15 waren und uns verliebten. Immer noch die selben gutmütigen Teddyaugen, welche beinahe schon glitzerten, wenn er lachte und auch unendlich tief und traurig werden konnten. 

Seine braunen Locken waren immer noch genauso weich und flauschig wie vor 15 Jahren und sogar sein Klamottenstil war immer noch fast derselbe. Einzig und allein die kleinen Lachfalten, die über die Jahre tiefer geworden waren, hatten sich an seinem Gesicht verändert.

"Pete..." "Hm?" "Ich bin immer noch müde" Mein Lockenkopf grinste nur und ehe ich mich versah, lag ich mehr oder weniger unter ihm begraben auf unserem Bett. "Du mmmpff- Walross! Runter da!", grummelte ich erstickt und kämpfte mich wieder frei. 

Peter öffnete erschüttert den Mund. "Ein Walross? Unverschämt!" entsetzt fasste er sich ans Herz. Ich grinste und zog ihn zu mir, sodass ich mich auf seiner Brust ausbreiten konnte. "Ganz genau. Ein Walross. Eigentlich bist du nicht irgendein Walross, sondern meins. Also schlaf, es ist erst sieben", murmelte ich und kuschelte mich eng an seinen warmen Körper. 

"Frechheit"

"Walross"

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AC.xx

10. Mai 2023

Forever you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt