47. Kapitel

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"Hör bitte auf so nervös hin und her zu wippen," sagt Jonah genervt und sieht wie die Ampel auf rot springt. "Ich bin aber aufgeregt," Marlia nimmt seine Hand und zieht ihn über die Straße. "Außerdem sind wir spät dran," als sie merkt, dass er kaum hinterher kommt, verlangsamt sie ihren Schritt. "Du brauchst nicht aufgeregt zu sein," murmelt er und keucht etwas, als sie es auf die andere Seitenstraße geschafft haben.

"Warum bin ich es dann?" fragend sieht sie ihn an und zieht ihm einen Staubflusen aus dem blonden Haar. "Du machst dir immer zu viele Gedanken," nun schaut er nicht mehr genervt, sondern lächelt sie entzückt an und seufzt einmal.

Seine Zähne blitzen in der Sonne und Marlias Herz schlägt gegen ihre Rippen. "Meinst du?" sie lehnt sich zu ihm und gibt ihm einen liebevollen Kuss auf den Mund. "Ja meine ich," sagte er, ohne ihre Münder zu trennen, legt seine Hände um ihre Taille und zieht sie enger an sicher heran. "Aber das liebe ich so an dir," lächelt er gegen ihre Lippen und die beiden lösen sich voneinander. "Und ich liebe dich," strahlt sie ihn an und greift wieder nach seiner Hand. "Da vorne ist es," sie zeigt einige Meter weiter die Straße runter zu einem kleinen Café.

Dort hatten sie sich verabredet.

Sie setzten sich wieder in Bewegung und Marlia biss sich auf die Unterlippe. Das Treffen ist schon lange geplant und sie hatte schon alles mit Jonah durch gesprochen und trotzdem war sie nervös. Genau beschreiben wieso, konnte sie selber nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie alle so lange nicht mehr gesehen hatte. Jonah bemerkt ihre Anspannung und hält sie am Arm zurück.

"Süße," seine Stimme war zwar rau, aber trotzdem liebevoll. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, die aus dem Pferdeschwanz gefallen war. Sie stehen nur noch wenige Meter vor der Eingangstür des kleinen Cafes in der Innenstadt. Die Tür war aus einem dunklen Holz und der Türrahmen weiß gestrichen. Obwohl die Farbe an einigen Stellen aufplatze, sieht es trotzdem sehr gemütlich aus.

Kleine Töpfe mit lila Blumen stehen vor der Tür und verleihen der Location etwas sommerliches. Es ist erst April und der eiskalte Wind zerrt an den Haaren, aber ab und zu kommt die Sonne durch die Wolkendecke gebrochen und taucht die Stadt in wunderschönes Licht. Die Temperatur steigt ebenfalls, trotzdem hat Marlia ihre dicke Lederjacke angezogen und schiebt sich ihren grünen Wollschal bis unter die Nase. "Du brauchst dir keine Sorgen machen, hast du verstanden? Es wird sicher total nett," er sieht ihr in die blauen Augen und sie nickt. "Ich bin die ganze Zeit bei dir," er strich ihr mit dem Daumen über die Wange und drückt ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Sie lächelt und drückt sacht seine Hand. Die Kälte war ihr egal, solange Jonah bei ihrund sie wärmen konnte.

"Okay," sie sieht erleichtert zu ihm hoch. Er schaffte es immer wieder ihr die Anspannung zu nehmen. Sie holt noch einmal tief Luft, dann tritt sie zur Tür und drückt sie auf. Jonah folgt ihr und zieht sich seinen grauen Schal vom Hals. Es kommt ihnen angenehm warme Luft und der Geruch von Kaffee entgegen. In dem Café ist es dunkler, auf den Tischen stehen kleine Kerzen und leise Musik ist im Hintergrund zu hören.

"Da sind sie," er drückte sie sanft zu einem Tisch in der Ecke. Dort sitzen Linus, Allison und Selina und nippen schon an ihren heißen Getränken. Marlia lächelt und ihre Anspannung ist verflogen. Sie eilt zu ihnen und schließt Allison in die Arme. "Hallo meine Liebe," grinst diese freudig und drückt ihre Freundin an ihre Brust.

"Ich will auch so eine stürmische Umarmung," spielt Linus beleidigt, muss dann aber doch lachen. Er hatte kein bisschen von seiner Frohnatur verloren, zum Glück. Marlia stimmt mit ein und umarmt auch ihn. Nachdem sich alle begrüßt hatten, bestellen sich Jonah und Marlia zwei Cappuccino und sehen neugierig in die Runde.

"Also, wie geht es euch?" beginnt Jonah, als sich niemand etwas zu sagen traut. "Mir geht es amazing!" platzt es Selina heraus. "Ich arbeite ja jetzt als Model," "Wow," Marlia zieht überrascht die Augenbrauen hoch und gratuliert. "Ihr glaubt gar nicht, wie toll das Leben als Model ist!" schwärmte sie weiter und nimmt einen Schluck von ihrem fettfreien Latte. "Ich habe schon so viele tolle und berühmte Menschen getroffen, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen," ihre Augen funkeln als sie davon erzählt. "Nur wenige Monate nachdem wir in der Zeitung standen, hat mich ein Modelagent auf der Sraße angesprochen und mir einen Vertrag angeboten. Vince ist ein Genie! Wirklich!"

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