Verloren im Paradies

38. Kapitel

Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, lag Marlia mit geöffneten Augen auf dem Rücken und sah in den Himmel aus Blättern, der leise in dem seichten Wind rauschte.

Sie atmete einmal tief ein und legte sich auf die Seite. Sie sah Jonah, der auf seinem Rücken lag, alle Gliedmaßen von sich gestreckt und leise schnarchte. Sein linker Oberarm diente als Kopfkissen für Selina, die ihren Arm um seinen Oberkörper geschlungen hatte und ebenfalls noch schlief.

In diesem Moment fiel ihr der Streit mit ihm wieder ein, schnaubte einmal und drehte sich auf ihre andere Seite. Jetzt betrachtete sie Felix, der neben ihr lag, dunkle Haare die wirr über sein  Gesicht fielen, der Mund leicht offen stehend. Ein kleines Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen. Wie niedlich und friedlich er aussah.

Sie hörte wie sich Allison räusperte und stützte sich auf ihre Unterarme. "Guten Morgen," flüsterte Marlia und Allison drehte sich um . Ihr Gesicht war blass und es zeichneten sich tiefe Augenringe unter ihren Rehbraunen  Augen ab.

"Ist alles okay?" besorgt betrachtete sie Allison die gekrümmt dort saß und ihre Hände auf den Bauch zu drücken schien. Zur Antwort  schüttelte sie nur den Kopf.

Marlia rappelte sich auf, stieg über den schlafenden Felix und setzte sich neben Allison. Sie legte ihre Hand auf ihre Schulter und sah sie fragend an. "Noch immer Magenschmerzen?" Allison nickte und zog vor Schmerz eine Grimasse. "Du Arme," beruhigend fuhr ihr Marlia mit der Hand über den Rücken und Allison seufzte. "Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte Marlia betroffen, doch Allison schüttelte nur den Kopf.

"Was ist los?" fragte Linus verschlafen und rieb sich die Augen. "Sie hat immer noch Magenschmerzen," erklärte Marlia und Linus sah Allison besorgt an. "Schlimm?" er robbte näher und strich Allison die Haare aus dem Gesicht. "Anscheinend schon," antwortete Marlia für sie und rieb weiterhin über ihren Rücken.

"Es...," fing Allison an. "Tut einfach... Unglaublich weh," brachte sie heraus, versteifte dann komplett, drückte Marlias Hand weg und sprang auf. Linus und Marlia sahen sich verwundert an, als Allison los sprintete. Doch sie kam nicht sonderlich weit und erbrach sich schon am zweiten Baum. "Scheiße," fluchte Linus, stand auf und ging zu ihr. "Ich kümmere mich um sie," Marlia nickte und rüttelte an Felix Arm.

Er schlug die Augen auf und lächelte sie an. Sie gab ihm einen Kuss auf den Mund. " Allison geht es schlechter, " sagte sie dann und Felix richtete sich besorgt auf. "Wirklich?" fragte er und sah sich um. Als er sah, wie Linus Allisons Haare zurück hielt damit sie nicht dreckig  wurden, formte sich sein Mund zu einem O. "Shit ," sagte er darauf hin und strich sich seine Haare aus der Stirn.

"Was ist denn los?" stöhnte Selina und setzte sich auf. Auch Jonah war wach geworden und rückte sein Shirt zurecht. "Allison geht es schlechter," wiederholte Marlia und deutete zu ihr herüber. Linus nahm die erschöpfte Allison auf den Arm und trug sie wieder zurück. "Sie ist total heiß," sagte er besorgt und legte sie vorsichtig auf ihren Schlafplatz. "Sie hat bestimmt 40 Grad Fieber," "Das kann doch nicht wahr sein," Marlia sah sie verzweifelt an und legte ihre Hand auf Allison Stirn. "Er hat Recht, sie ist unglaublich warm,"

"Scheiße," Felix fuhr sich durch seine Haare und auch Selina sah besorgt aus. "Die Arme, was können wir machen?" fragte Jonah und sah in die Runde. "Viel Flüssigkeit,"  erinnerte sich Marlia. "Das ist wichtig," sie betrachtete Allison, die noch bleicher geworden war und nun anfing zu schwitzen.

"Aber mehr weiß ich auch nicht, was soll sie denn essen?" Hilfe suchend sah sie die anderen an.

Selina zuckte nur mit den Schultern und sah sie entschuldigend an. "Ich weiß es nicht," gab sie klein laut zu und auch Felix wusste keinen Rat. "Wären wir zu Hause, wäre Reis das Beste. Oder Salzstangen," warf Jonah ein. "Sorry das wir hier keine Salzstangen Plantage haben und auch kein Reis anbauen können," pampte Marlia ihn wütend an.