6. Kapitel

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Als Linus aufwachte, musste er sich erst einmal orientieren. Wo war er nochmal? Achja, das Flugzeug war abgestürzt, sie waren auf einer Insel gestrandet, die verlassen war. Jetzt saßen sie zu siebt auf diesem Stück Land fest.

Vorsichtig, um niemanden zu wecken, sah er sich um. Sie hatten sich alle zusammen in die Rettungsinsel gelegt um von der Außenwelt geschützt zu sein.

Er kannte all diese Jugendlichen nicht. Er war nur auf dem Weg um seinen Bruder auf den Kanaren zu besuchen. Er hatte ihn seid Jahren nicht gesehen und hatte ihn vermisst.

Er hatte ewig gespart um diesen Flug bezahlen zu können und jetzt hatte es sich gar nicht gelohnt. Vielleicht würde er seinen Bruder nie wieder sehen. Wenn er für immer auf dieser Insel bleiben musste, würde er auch nie wieder seine Eltern und Freunde sehen können. 

Vorsichtig stand er auf und schlüpfte aus der Schlafstätte. Er atmete tief durch, die Luft war jetzt angenehm. Es war noch nicht zu heiß, aber angenehm warm. Es war bestimmt erst sieben oder acht am Morgen.  Er streckte sich und fuhr mit seinen Händen durch sein raspel kurzes, schwarzes Haar.

Er sah auf das weite, klare Meer und musste lächeln. Schnell zog er sein Shirt aus und streifte sich seine Hose von den Beinen. Er sprintete zum Wasser und sprang mit einem Delfinsprung ins erfrischende Nass. 

Nach einigen kräftigen Schwimmzügen hielt er Inne und sah sich um. Es sah aus wie im Paradies.

Die Palmen, der weiße Sandstrand, der wolkenlose Himmel. "Unglaublich," sagte er zu sich selbst und schwamm wieder zurück ans Ufer. Er legte sich in den Sand und schloss die Augen. 

"Konntest du auch nicht mehr schlafen?" er zuckte zusammen und sah hoch.

Allison stand neben ihm und sah ihn an. "Darf ich mich setzten?"  fragte sie und deutete auf den Platz neben ihm. "Ja klar," sagte er und setzte sich auf. 

"Es ist wunderschön hier," sagte sie nach einem Moment der Stille. "Ja und wie," sagte Linus und sah Allsion an. "Ihr kommt alle aus einem Jahrgang, oder?" Sie nickte.

"Ich war aber nie ein Teil ihrer Clique. Ich bin eher ein Einzelgänger." Linus sah sie an. Ihre Augen hatte eine Farbmischung aus Haselnussbraun und Waldgrün.

Wunderschön.

"Das glaube ich dir nicht," grinste er und stupste sie an.

"Stimmt aber," sagte sie verlegen und wurde rot. "In dieser Hose ist es eindeutig zu heiß hier," beklagte sie sich und zeigte auf ihre schwarze Röhrenjeans.  "Das kann ich mir vorstellen," lachte Linus und zückte etwas aus seiner Hosentasche. Allsion erstarrte.

In seiner Hand hatte er ein kleines, schweizer Taschenmesser. "Wie hast du das durch die Kontrolle bekommen?" fragte sie fassungslos.

"Dieses kleine Ding ist mein ein und alles," sagte er. "Ich schaffe es immer es mitzunehmen. Zieh deine Hose aus," sagte er. "Was? Nein!" sagte sie verwirrt. "Ich mache dir daraus eine Shorts," sagte er und deutete auf sein Messer. 

Allison zierte sich. "Ach komm schon. Es gibt da nichts, was ich nicht schon mal gesehen hätte," lachte er und sie errötete wieder. Verlegen stand sie auf, zog ihre Hose aus und reichte sie Linus.

Auf diesen Anblick war er nicht vorbereitet. Allsion trug ein schwarzes Höschen mit Spitze an der Seite und er konnte ihre perfekten, langen Beine sehen.

Schnell blickte er auf die Hose in seinen Händen und hoffte, dass sie nicht sein blödes Gestarre gemerkt hatte.

"Aber nicht zu kurz!" warnte sie ihn und setzte sich wieder neben ihn, Beine fest aneinander gepresst.

Verloren im Paradies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt