10. Kapitel

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Seine Augen fuhren an ihrem nackten Körper auf und ab. Geschockt tauchte sie bis zum Kopf unter Wasser.

"Oh Gott Jonah, du Spanner. Dreh dich um!" rief sie sauer. Jonah grinste nur und blieb einfach stehen.

"Jonah," schrie Marlia, ihr Kopf war dunkel rot. Er ließ noch einige Sekunden verstreichen und endlich drehte er sich um.

So schnell sie konnte schwamm sie ans Ufer, schlüfte in ihr Höschen und zog ihren BH wieder an. Jonah drehte sich zu ihr und bekam sofort ihr Shirt ins gesicht geschleudert. 

"Du Idiot! Wie kommst du dazu mich zu beobachten?" zischte Marlia und sah ihn wütend an. Er lachte nur laut.

"Oh Gott," stöhnte sie, ihre Wangen noch immer gerötet und stampfte zurück an den Strand. Jonah sah ihr hinterher. 

Er wollte sie eigentlich nur suchen um sie zum Essen zu holen. Die Jungs waren nicht sonderlich erfolgreich gewesen, beim Fischen.

Später würden sie es nochmal versuchen, aber der Hunger hatte sie zurück zum Lager getrieben. Dann hatte er sie gesehen. Wie sie unter dem Wasserfall stand und sich ihre Haare wusch, die aussahen wie flüssiges Gold. 

Marlia hatte einen kurvigen Körper, nicht zu dünn. Er war nahezu perfekt. Die Proportionen stimmten genau, obwohl er es schon oft gehört hatte, dass Marlia nicht mit ihrem Körper zufrieden war. Diese Mädchen.

Er würde sie wohl nie verstehen. Jonah stand noch immer da und sah ihr hinterher. Er riss sich aus seinen Gedanken und lief ihr nach.

Am  Camp angekommen, hatten sich schon alle versammelt und aßen Obst. "Ich kann langsam keine Bananen mehr sehen," sagte Dean und betrachtete die schon geschälte Banane in seiner Hand. "Dann zauber uns doch ein Steak," giftete ihn Jonah an und setzte sich neben Selina.

Dean sah ihn gekränkt an und biss hinein. "Nachher versuchen wir nochmal Fische zu fangen," versuchte Linus die Situation zu beschwichtigen. "Damit wir was anderes zu essen bekommen." 

Einige Zeit war es still in der Gruppe. Alle saßen dort und starrten auf das weite Meer. Die Sonne stand am Himmel und ließ die kleinen Wellen glitzern. 

"Meint ihr die werden uns bald finden?" fragte Marlia in die Stille.

"Wir werden sicher gesucht," sagte Felix nach kurzem Schweigen. Er sah sie von der Seite an und erkannte eine Träne in ihrem Augenwinkel. Er legte seinen Arm um ihre Schulter und sie ließ ihren Kopf auf seinen Arm sinken.

Beruhigend strich er an ihren Rücken auf und ab. 

Jonah sah zu ihnen herüber und dann wieder aufs Meer. Die Spannung hatte sich geändert. Es war nicht mehr angespannt, wie einige Minuten zuvor, sondern eher emotional.

Die Tatsache, dass sie noch immer keiner gefunden hatte, oder ein Schiff am Horizont aufgetaucht war, machte den Jugendlichen zu schaffen. 

"Na kommt Jungs," sagte Jonah, schlug Linus auf die Schulter und stand auf. "Es geht ans Fische fangen," die anderen beiden standen ebenfalls auf und liefen los.

Dean sah ihnen hinter her, rückte seine Brille zurecht und sah dann auf seine Hände in seinem Schoß.

"Ist alles okay?" fragte Allison, als auch Selina und Marlia aufgestanden waren. "Klar. Natürlich ist alles okay," sagte er und strich sich seine fettigen Locken aus der verschwitzten Stirn. 

Allsion hob eine Augenbraue und musterte ihn. "Nein es ist alles okay," sagte Dean erneut und versuchte ihrem Blick stand zu halten.

"Ich kann Geheimnisse für mich behalten," sagte Allison und legte eine Hand auf sein Knie. Er zuckte bei der Berührung zusammen, ließ sein Knie jedoch dort. Er sah ihr in die Augen und verlor sich in ihnen. Eine Träne lief über seine Wange.

"Sie akzeptieren mich einfach nicht," kam es aus ihm heraus. "Nur weil ich dick bin und nicht so durch trainiert wie sie," eine weitere Träne lief sein Gesicht herunter und Allison nickte verständnissvoll. "Dabei bin ich schlauer als die alle zusammen," langsam wurde er wütend. "Ich hab einen Notendurschnitt von 1,1 und die machen sich über mich lustig," er sah auf den Ozean.

"Ich will doch nur dazu gehören und akzeptiert werden," seine Stimme klang wieder weinerlich und Allison drückte sein Knie einmal.

"Ich kann das verstehen," versuchte sie ihn zu beruhigen.

"Mir geht es auch so. Niemand hat sich für mich interessiert in der Schule," Dean hörte ihr aufmerksam zu. "Ich wollte eigentlich nicht auf Abireise, aber meine Eltern haben mich überredet. 'Vielleicht findest du ja doch noch Freunde', haben sie gesagt," Allison spielte mit einer Strähne ihrer Haare.

"Meine Eltern machen sich jetzt bestimmt tierisch Sorgen und geben sich die Schuld," sagte sie, auch den Tränen nahe.

Diesmal strich Dean ihr über den Rücken um sie ermuntern. Allison sah ihn an und lächelte. Er konnte nicht anders als ebenfalls zu lächeln. Sie saßen eine Weile im Schatten und sahen auf das Wasser und lauschten dem Rauschen der kleinen Brandung. 

Selina und Marlia waren den Jungs gefolgt um sie zu unterstützen. "Ihr setzt euch lieber wieder in den Schatten bevor ihr die Fische noch vergrault," sagte Jonah spöttisch und brach sich ein Ast von einem Baum ab.

Selina streckte ihm die Zunge heraus, setzte sich dann aber bereitwillig in den Schatten. Marlia folgte ihr und lächelte Felix mutivierend zu. 

"Jonah gehört mir," sagte Selina plötzlich aus dem Blauen heraus, als die Jungs außer hörweite waren.

"Was?" fragte Marlia verdutzt. "Du hast mich schon verstanden," schnauzte Selina sie an.

"Jonah gehört mir. Ich werde mit ihm zusammen kommen," sie starrte Jonah hinterher, der bis zu den Knien im Wasser stand und sich von seinem Shirt entledigt hatte. Marlia grinste nur.

"Du kannst ihn gerne haben," sagte sie. "Er ist ein totaler Idiot," Selinas Kopf fuhr herum. "Nenn' ihn nicht so. Du kennst ihn doch gar nicht," zischte sie durch zusammgebissene Zähne.

"Aber du," antwortete Marlia genervt. "Besser als du es jemals wirst," zickte sie und begann ihre platin, blonden Haare in einen Pferdeschwanz zu binden. 

Marlia stand mit einem Seufzer auf und ging zu Felix, der im Flachen Wasser eines kleinen Korallenriffs stand und konzentriert ins Wasser starrte. Die Jungs hatten sich Stöcker geholt und die Spitze mit Linus Taschenmesser angespitzt um die Fische zu erstechen.

"Na, gehts voran?" fragte Marlia und setzte sich ans Ufer," Felix seufzte und sah sie an.

"Geht so, hier sind nur kleine Fische und die sind kaum zu kriegen," sagte er enttäuscht. "Ach du schaffst das schon. Einen bekommst du locker," ermutigend lächelte sie ihn an. 

"Du bist süß," grinste er und entdeckte einen Fisch. Marlia war dankbar dafür, dass er sich auf den Fisch konzentrierte, denn ihre Wangen wurden pink und sie drehte den Kopf. 

"Hey Leute!" hörten sie Linus rufen.

"Ich hab einen," begeistert liefen alle zu ihm und sahen, dass er mit seinem Shirt, das er als Netz genutzt hatte, einen mittelgroßen Fisch gefangen hatte. Er bekam anerkennende Schulterklopfer. "Wow," "Klasse, Linus," lobten sie ihn. Er grinste breit. Das blieb aber auch der einzige Fang und nach einigen Stunden waren alle zu enttäuscht und müde um es weiter zu versuchen

Die kleine Gruppe machte sich auf den Weg zurück zu den anderen. Felix schlang seinen einen Arm um Marlias Taille. Sie wehrte sich nicht dagegen.

'Warum wehre ich mich nicht?' fragte sie sich selbst. 'Das ist der feste Freund deiner besten Freundin!'.

Sie sah hoch und in Felix Gesicht. Seine braunen Haare fielen ihm immer wieder in die Stirn und er musste sie sich jedes hinaus streichen. Er bemerkte ihren Blick. "Was ist?" fragte er leise. 

"Ach nichts," sagte sie schnell und sah auf den Boden. Sie fuhr sich durch die Haare. 'Kann es noch schlimmer werden?'" fragte sie sich, als ihr das Herz bis zum Hals schlug. 

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oh ,oh was geht da vor sich??

Seid gespannt wie es weiter geht! :)

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