4. Kapitel

8.1K 434 27
                                    

Die Anschnallzeichen leuchteten auf  und es rüttelte noch einmal. "Was ist denn los?" fragte das stille Mädchen neben Marlia. Diese zuckte nur mit den Achseln und sah die Stewardess wieder durch den Gang eilen.

Liebe Passagiere

ertönte eine Durchsage

hier spricht ihr Pilot.

Wir sind in einen Sturm hineingeraten, aber keinen Grund zur Panik.

Wir versuchen den Sturm zu umfliegen.

Bitte schnallen sie sich an und bleiben Sie ruhig.

Dankeschön

"Oh mein Gott," flüsterte das Mädchen. "Wir werde  alle sterben." Marlia sah sich besorgt um. "Ach Quatsch, die fliegen das Flugzeug schon aus dem Sturm," versuchte sie das ängstliche Mädchen zu beruhigen.
Selina schnarchte leise vor sich hin und bekam überhaupt nichts mit. Vorsichtig weckte Marlia sie auf.

"Kann man nicht mal in Ruhe schlafen?" giftete sie sie an. "Es gibt Torbulenzen," sagte Marli kühl und deutete auf das Unwetter draußen. "Ich dachte das interessiert dich vielleicht."
Es wackelte stärker und die Sauerstoffmasken fielen von der Decke. Es waren panische Schreie zu hören und ein Baby weinte.
Hektisch zog sich Marlia die Maske über die Nase, versuchte ruhig zu atmen und sah sich um. Die Stewardessen hatten sich ebenfalls angeschnallt und die Maske aufgesetzt.

Hier spricht wieder Ihr Pilot

Bitte bleiben sie ruhig,

es ist schwieriger als geahnt das Flugzeug durch den Strum zu bringen..

Dann riss die Durchsage ab und es knisterte nur noch. Panisch sah sich Marlia um. Das Mädchen am Fenster hatte die Schwimmweste unter dem Sitz hervor geholt und band sie sich um.

Marlia tat es ihr nach und deutete auch Selina und Jonah ihr es nach zu machen zu tun.
Es wackelte weiter und plötzlich verlor das Flugzeug stark an Höhe. Marlia entfuhr ein panischer Laut und sie krallte sich in die Lehnen ihres Sitzes.
Das Flugzeug raste in tierischer Geschwindigkeit Richtung Boden. 

Wir versuchen das Flugzeug not zu landen. Bitte bleiben sie ruhig und legen sie sich ihre Schwimmwesten an. Unter uns befindet sich Wasser.

Ertönte aus dem Lautsprecher. Marlia zog ihre Tasche an sich und schnallte sie sich um die Schulter. Sie sah sich um. Der nächste Notausgang war ganz hinten. Selina fing neben ihr an zu schreien und zu weinen.

Das Flugzeug verlor immer noch zu schnell an Höhe. Als Marlia aus dem kleinen Fenster sah, flogen die Wolken vorbei und als sie die Wolkendecke durchbrachen, schlugen Regenmassen gegen die Fenster und es blitzte. Das Mädchen am Fenster sah geschockt hinaus und hatte sich ebenfalls ihren Rucksack aufgesetzt. 

Als sie Marlias Blick bemerkt flüsterte sie: "Wir schaffen das schon," und versuchte ein Lächeln. 

Wir versuchen auf dem Wasser zu landen. Versuchen sie durch die Notausgänge ins Freie zu gelangen. Hilfe ist schon alamiert und auf dem Weg.

Marlia atmete tief ein und aus und strich sich eine Träne aus dem Gesicht. Niemals hätte sie gedacht, das ihr so etwas mal passiert. Sie hatte schon oft Filme mit Flugzeugabstürzen gesehen, aber selber dabei zu sein? Es fühlte sich an wie in einem Traum, als würde sie schlafen. Vielleicht würde sie ja gleich aufwachen und feststellen, das alles gar nicht wirklich statt fand. Das passierte aber leider nicht.

Es ging alles ganz schnell. Das Flugzeug streifte erst das Wasser, aber durch die hohe Geschwindigkeit brach ein Flugträger ab und das Flugzeug begann zu straucheln.
Als das Flugzeug nach gefühlten, etlichen Minuten des Schreckens zum stehen kam, wurden schnell die Exittüren geöffnet. Die Passagiere flüchteten panisch zu den Notausgängen. Schluchzen, Rufe und Wimmern war überall zu höre. Marlia sah sich ängstlich um. Ihr fehlte soweit nichts, der Pilot hatte das FLugzeug phenomenalgelandet. Alle flüchteten in das kalte Wasser.

Verloren im Paradies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt