"Guten Morgen Schlafmütze," Felix strich über Marlias Wange und sie öffenete langsam die Augen. Die Sonne war schon aufgegangen, der Himmel klar. Marlia rieb sich die Augen und stützte sich auf die Unter-arme.
"Wo sind denn die Anderen?" fragte sie schläfrig, als sie niemanden um sich herum entdeckte. "Es sind schon alle wach. Du hast so tief geschlafen, keiner hat dich wach bekommen," Felix lachte. "Ich dachte, jetzt wird es mal Zeit aufzustehen," Marlia kicherte und setzte sich auf. "Danke," sagte sie und sah sich kurz um. Dann beugte sie sich zu Felix und gab ihm einen Kuss auf den Mund. "Was für ein schöner Morgen," grinste er und half Marlia auf die Füße.
"Da ist ja unser Siebenschläfer," lachte Linus. "Ja, ja ich schlafe gerne und lange," sie verdrehte die Augen, setzte sich neben Allison und schälte sich eine Banane. "Kein Problem, ich liebe es auch zu schlafen," Linus hob abwehrend die Arme und grinste.
"Wie sieht der Plan für heute aus?" Marlia schaute zu Jonah, der oberkörperfrei im Sand saß und seinen Arm um Selinas Hüfte gelegt hatte. Sie bemerkte wie Selina über beide Ohren lächelte und sich jede Minute durch ihre Haare fuhr. "Wahrscheinlich Nichts, wie immer," seufzte Allison und zeichnete Muster in den Sand. "Wir müssen noch einen neuen Schlaf platz suchen," fiel Jonah ein. "Stimmt, dann lasst uns heute nochmal die Gegend durchforsten. Vielleicht haben wir etwas übersehen," "Auf geht's," Linus klatschte in die Hände und stand auf.
Sie gingen alle zusammen und bildeten keine Gruppen. Der Felsen bot keine Schlafmöglichkeit und auch sonst bot der Strand keine. "Der Strand war wohl nichts," sprach Felix nach einer guten Stunde für alle aus. "Vielleicht haben wir Glück und finden eine Stelle im Wald," meinte Allison.
Kurz hinter dem Wasserfall fand sich ein Felsvorsprung der als Dach hervorragend geeignet war. Auf dem darunter liegenden Moos bot sich eine gemütliche Schlafstätte und sofort wurden die Vorräte und restlichen Klamotten dort hin verfrachtet. "Das ist doch klasse," Marlia setzte sich zufrieden, im Schneidersitz in den Schatten. "Hier haben wir Schatten, sind nicht allzu weit weg von der Quelle und es ist weich wie der Sand," sie strich vorsichtig über das grüne Moos.
"Genial," Felix strich sich über die Stirn. Die Sonne stand hoch am Himmel, es war tierisch heiß und die Luftfeuchtigkeit war hoch. "Ich habe Hunger," beklagte sich Allison und rieb sich den Bauch. "Dann lasst uns was zu essen auftreiben," Linus schlug in die Hände. "Jonah, du bleibst am Besten im Schatten. Deine Haut ist noch sehr gereizt," Selina sah ihn besorgt an und er nickte. "Gut, wir schauen dann mal ob wieder etwas in unsere Falle getappt ist," Linus schlug Felix auf die Schulter. Dieser lächelte Marlia noch einmal zu und ging dann mit Linus zur selbst gebauten Falle.
"Ich versuche es mit den Fischen," sagte Allison. "Will mir einer von euch helfen?" "Ich bleibe gerne bei Jonah," Selina hakte sich bei ihm ein und warf ihm einen schmachtenden Blick zu. "Ich habe es nicht so damit unschuldige Tiere zu fangen und zu töten," bemerkte Marlia unglücklich und Selina verdrehte die Augen. "Du Moralapostel," sie seufzte, ließ Jonah los und ging zu Allison. "Okay ich helfe dir," die beiden Mädchen machten sich auf den Weg und ließen Jonah und Marlia zurück.
"Also," Marlia zog das a in die Länge und sah auf ihre Finger. "Suchen wir auch was zu essen," schlug er vor und sie nickte. Sie machten sich also auf den Weg Beeren und essbare Früchte zu suchen. Es war einige Zeit still bis Jonah etwas sagte. "Du bist sehr dünn geworden," Marlia sah an sich herunter und sie wusste, dass er Recht hatte. Sie nickte. "Ich weiß," "Du musst ein bisschen aufpassen, nicht das du irgendwann umkippst," er pflückte gerade einige Früchte von einem tief hängendem Ast. "Da hast du wohl recht," murmelte sie und hörte ihren Magen grummeln. Sie steckte sich eine handvoll Beeren in den Mund und sammelte weiter.
Sie beobachtete, wie geschickt Jonah die Früchte pflückte und sachte auf den Boden fallen ließ. Seine Hände machten schnelle Bewegungen und sein Auge erkannte sofort, welche Früchte schon reif genug waren. Als er ihren Blick bemerkte sah er sie an.
"Was ist?" "Äh, deine Haut sieht schlecht aus," sagte sie schnell. "Wieder sehr rot," Er sah auf seine Arme. "Echt? Mist," fluchte er. "Ich hatte doch extra aufgepasst," genervt und traurig sah er sich um. "Kannst du mir nochmal das Aloe Gel drauf schmieren?" fragend sah er sie an und sie nickte. "Klar,"
Sie suchte eine Staude, brach sich einige Blätter ab und setzte sich hinter Jonah, der sein Shirt ausgezogen hatte. Vorsichtig begann sie die kühlende Flüssigkeit auf seinen Rücken zu verteilen. Sie spürte jeden einzelnen Muskel unter seiner warmen Haut und merkte wie verspannt er war.
"Du bist ganz schön verspannt," "Ich weiß, hier gibt es ja auch keine Möglichkeit mal zu entspannen," klagte er. Marlia verstärkte den Druck von ihren Fingern und begann langsam und vorsichtig seinen Rücken zu massieren. "Ist das okay?" fragte sie unsicher nach kurzer Zeit. "Hmm," bekam sie nur als Antwort und als sie sich etwas nach vorne lehnte, sah sie, dass er die Augen geschlossen hatte.
Zufrieden lächelte sie.
Er spührte ihre kleinen, wärmen Finger auf seinem Rücken und entspannte sich. Die ganze Anspannung wurde aus seinen Muskeln massiert, was nur allzu nötig war. Es ließ sich auf dieser Insel in den letzten Wochen nicht ein einziges Mal entspannen. Der Sturm, der Tod und auch die ständie Angst im Nacken machten es unmöglich. Durchgehend sorgte er sich. Um sich selbst, um die Anderen. Es gab keine ruhige Minute.
Aber als die beiden dort saßen, es ruhig war und Marlia ihre Daumen über die Angespannten Muskel rieb, konnte er das Drama kurz vergessen und endlich entspannen. Er schloss die Augen und genoss die überraschende Massage. Grün, blaue Augen schwebten ihm vors innere Auge und schnell versuchte er an etwas anderes zu denken.
Selina kam ihm in den Sinn. Wenn sie das hier sehen würde, würde sie wahrscheinlich auf Marlia losgehen. Schwerfällig öffnete er wieder die Augen und rückte weg von ihr. "Danke," seine Stimme war belegt und er räusperte sich. "Dafür nicht," sie stand auf und er tat es ihr gleich.
Sie schnappten sich ihre Beute und machten sich auf den Weg zum neuen Camp. Es war noch niemand da, also setzten sich die beiden in den Schatten und fingen an, die Beeren mit klarem Wasser abzuspülen.
"Hier," Jonah reichte ihr eine zerschlagene Kokosnuss und sie trank vorsichtig daraus. "Willst du auch?" Er schüttelte den Kopf und sie trank den letzten Schluck. Komische Stille breitete sich aus.
"Ich sehe mal nach ob du Jungs auch ohne mich klar kommen," er lächelte ihr einmal kurz zu, stand auf und verschwand dann. Marlia lehnte sich an die kühle Wand und atmete einmal tief aus.
Jonah verhielt sich manchmal echt seltsam. Mal so freundlich und nett und dann wieder abweisend. Der Junge war einfach schwer zu durchschauen, obwohl seine Augen so klar waren.
Sie blieb einige Zeit einfach so sitzen, bis sie hörte wie sich Allison und Selina näherten. Marlia begann kleinholz auf die neue Feuerstelle zu legen und lächelte, als sie die beiden sah. "Habt ihr was schönes mitgebracht?" fragte sie. Als Antwort hielt Allison drei und Selina weitere zwei Fische in die Luft und Marlia klatschte begeistert in die Hände.
"Fangen wir schon mal an, die Jungs sollten auch bald kommen," sagte Marlia und half Allison die Fische auszunehmen. "Wo ist Jonah?" fragte Selina als sie ihn nirgends entdeckte. "Der ist zu den Jungs gegangen," antwortete Marlia, als sie ihrem Fisch den Kopf abtrennte. "Hoffentlich geht er nicht in die Sonne, seine Haut sah gar nicht gut aus," "Er ist erwachsen Selli," sagte Allison und schüttelte leicht den Kopf. "Er wird schon wissen was gut oder schlecht für ihn ist,"
Marlia warf ihr einen fragenden Blick zu. "Selli ist von heute an ihr Spitzname. Selina klingt etwas eingebildet," sie grinste und pustete in die Glut. Selina stand auf. "Ich hole sie, mein Magen verkrampft sich schon vor Hunger. Bin gleich wieder da. "Beeile dich nicht," murmelte Marlia als sie außer hörweite war und Allison kicherte.
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real-charlott xx
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Verloren im Paradies
AventurăAuszug: "Ich weiß nicht, ob wir das hier überleben werden," traurig sah sie auf das endlos wirkende Meer. Als sich ihre Blicke kreuzten, strich er mit seiner Hand über ihre Wange und küsste sie einfach. Durch einen Flugzeugabsturz kann sich das Le...