41. Kapitel

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Als am nächsten Morgen die Sonne aufgegangen war und alles wieder kreuchte und fleuchte, war die Gruppe schon unterwegs. Frühstück stand als erster Punkt auf dem Tagesplan und der Hunger trieb sie dazu schneller zu arbeiten.
Jedoch auch etwas unvorsichtiger. Öfters entwischte ein Fisch oder es wurde ein Tier verschreckt, weil sie nicht vorsichtig genug an die Sache heran gingen.
Felix war gerade dabei einige Beeren in sein am boden liegendes Shirt zu sammeln, während Marlia nach essbaren Vögeln Ausschau hielt.

Ihr war mittlerweile klar geworden, das sie sich nicht mehr vegetarisch ernähren konnte. Auch die anderen, die Fleisch aßen leideten unter Hunger, sie erst recht. Alle hatten schrecklich abgenommen, zwar an Muskelmasse dazu gewonnen, allerdings wurde es langsam kritisch mit der Unterernährung.  Der Hunger trieb den Menschen zu einigem Unerahnten.

Trotzdem konnte sie keinen Vogel finden, oder sonst ein Tier was sich gelohnt hätte zu fangen.
"Siehst du was?" fragte Felix als er sich von seinen Knien erhob und sein Shirt mit den Beeren vorsichtig zusammen faltete. Marlia schüttelte den Kopf. "Nichts zu finden," sie seufzte und schaute traurig zu Boden.
"Hey," er legte ihr seine Hand auf die Schulter und zog sie an sich heran. "Das wird schon," er streichelte ihren Arm, legte seine andere Hand auf ihre Wange und drehte ihr Gesicht zu ihm. "Hörst du?" sie nickte stumm und sah ihm in die braunen Augen.

Dann küsste er sie. Erst war es nur ein flüchtiger Kuss, aber danach presste er seine Lippen erneut auf ihre. Mit mehr Leidenschaft.
Er legte seine Hände in ihren Nacken und zog sie näher. Ihre Hände wanderten an seine Taille und sie strichen über die warme Haut. Behutsam drückte er sie gegen einen Baum und seine Hände wanderten von ihrem Nacken, am Oberkörper herab und verharrten an ihrem Hosenbund.

Ihr Atem ging schneller und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. Ihre Hände wühlten sich durch seine dichten, braunen Haare und zogen leicht daran. Sie genoss den Augenblick, aber irgendetwas stimmte nicht. Sie konnte sich nicht entspannen, es war als würde sie etwas übersehen. Er küsste ihren Nacken, danach das Schlüsselbein. Ihr entfuhr ein leichtes Stöhnen und Felix grinste gegen ihre glänzende Haut.

Felix fing an ihre Hose aufzu knöpfen und Marlia wurde nervös. Plötzlich riss sie die Augen auf. Jetzt wusste sie wieder, warum sie sich unwohl fühlte. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und  schob Felix vorsichtig  zurück. "Was ist?" fragte er sie leicht außer Atem. Er sah ihr intensiv in die Augen und sie konnte ein Leuchten erkennen.
"Ich kann das nicht," stotterte sie. Er rollte die Augen und ging einen Schritt zurück. "Das kann doch nicht wahr sein," stöhnte er und fuhr sich durch die Haare. "Meinst du nicht wir haben da eine Kleinigkeit  übersehen?" fragte sie patzig zurück und richtete ihr Shirt. "Ach ja? Und was?"

Marlia war verwundert über den schnellen gefühlswechsel der sich in ihr breit machte. "Hast du  Emma vergessen?" sie zog eine Augenbraue hoch und sah ihn fragend an. "Nicht das schon wieder,". "Das schon wieder?" hatte sie sich verhört, oder hatte er das gerade wirklich gesagt? Er kam wieder auf sie zu und küsste sie. "Das Hatten wir doch schon so oft," flüsterte er an ihre Lippen. Wieder schob sie ihn von sich  "Was soll das denn heißen? Sie ist schließlich meine beste Freundin und eigentlich auch deine," die Wut stieg langsam in ihr hoch. Er seufzte und ließ sich auf den Boden nieder.

Als er nicht antwortete wurde sie nur noch wütender. Sie stand vor ihm, hüftbreit und die Arme hatte sie in ihre Seiten gestemmt. "Ich kann nicht aufhören an sie zu denken und mich schlecht zu fühlen. Ich verstehe nicht wie du dabei so gelassen sein kannst," giftete sie ihn an.
"Das geht mir einfach zu schnell," Jetzt hob er den Kopf und sah sie an. Sie erschrak vor der Abfälligkeit in seinem Gesichtsausdruck. "Zu schnell?" fragte er belustigt. "Wir sitzen hier schon seid Ewigkeiten fest und dir geht es zu schnell?"

"Denkst du denn nie an Emma? Deine ehemalgie feste Freundin?" "Weißt du was? Ehrlich gesagt nicht," er rappelte sich auf. "Wieso nicht?" entgeistert versuchte sie die Worte zu vestehen, die er ihr vor die Füße gespuckt hatte. "Weil wir hier fest sitzen, vielleicht nie wieder runterkommen, von dieser verschissenen Insel und ich habe echt genug Sorgen als meine blöde Ex die irgendwo bei sich zu Hause das Leben genießt!" Mit aufgerissenen Augen sah Marlia ihn an.

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