25. Kapitel

4.9K 314 24
                                    

Die Sonne war noch nicht aufgegangen als Jonah wach wurde. Verschlafen sah er sich um und rieb sich die Augen. Er streckte sich und gähnte leise.

Die Vögel fingen schon an zu zwitschern und der Himmel war in ein leuchtendes hell blau getaucht.

Der leichte Wind ließ die Palmenblätter vor und zurück schaukeln und die kleinen Wellen brachen am Strand. Es war ruhig und friedlich, bis auf das leise Schnarchen von Linus.

Vorsichtig richtete sich Jonah auf und stieg über Felix aus dem Unterschlupf.

Er holte einmal tief Luft. Sie war frisch, sauber von Schadstoffen und salzig. Diese Zeit hier war wie eine Kur für Körper und Seele. Er schmunzelte bei dem Gedanken.

Das Feuer von Gestern Nacht glühte noch ein wenig, also legte er einige Blätter und Holzscheite darauf und ließ ein kleines Feuer entstehen. Stolz betrachtete er sein Werk und setzte sich in den noch kühlen Sand.

"Morgen," er fuhr herum und sah Felix, der verschlafen neben ihm stand. "Morgen," grüßte er ihn und Felix ließ sich neben ihm nieder.

"Gut geschlafen?" fragte Felix ihn und er nickte. "So gut es eben geht," Jonah zuckte mit den Achseln und lächelte. Ohne Matratze, Kissen und Decke war es schwer, den Schlaf der Gerechten zu schlafen. Langsam hatte er sich daran gewöhnen können, aber wirklich bequem war es nicht.

"Verstehe," murmelte Felix und versuchte sich die Haare zu richten, die in alle Himmelsrichtungen standen. Er stöhnte und versuchte sich selbst die verhärteten Schultern zu kneten.

"Ich habe echt keine Lust mehr, ich will wieder nach Hamburg," trotzig warf er eine Hand voll Sand vor sich und Jonah nickte. "Ich auch," stimmte er ihm zu.

"Über was redet ihr?" Selina war ebenfalls aufgwacht, setzte sich zu ihnen und auch Marlia rieb sich die Augen. "Über das Übliche," grinste Jonah.

Selina fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und nahm sich eine Kokusnuss. Sie hielt sie Linus hin und er öffnete sie gekonnt mit einem Stein. Dankbar nahm sie sie wieder an und trank einen großen Schluck.

Felix stand auf und winkte Marlia mit sich. Unsicher sah sie sich um, aber niemand hatte die Aufforderung bemerkt. Kurz nachdem er im Dickicht verschwunden war, stand sie auf und strich sich den Sand von den Beinen.

Dann folgte sie ihm und sah ihn verwundert an. Er stand einfach da, zwischen den Bäumen und sah sie näher kommen. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben, und nervös verlagerte er sein Gewicht vom linken auf den rechten Fuß.

"Ist alles in Ordnung?" fragte sie besorgt. Er sah in ihre blauen Augen, trat einen großen Schritt auf sie zu und stand nun nur wenige Zentimeter vor ihr. Marlia schnappte nach Luft, sprachlos.

Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, strich eine Strähne ihrer Haare hinter ihr Ohr und küsste sie.

Erst sanft und vorsichtig, dann leidenschaftlicher. Marlia schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und zog ihn näher an sich heran.

Seine Hände fuhren durch ihr Haar, während er sie gegen einen Baum drückte.

Sie rang nach Luft und seine Lippen wanderten von ihrem Mund zu ihrem Schlüsselbein und hinterließ eine Spur aus zarten Küssen.

Sie ließ ihren Kopf nach hinten fallen und schloss die Augen. Ihr entfuhr ein leises Stöhnen und mit ihren Fingern fuhr sie unter sein Shirt und strich über seinen warmen Rücken.

Felix drückte seinen Körper an ihren und presste seine Lippen wieder auf ihre. Seine Lippen waren weich, aber fordernd. Seine Zunge massierte ihre und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

Verloren im Paradies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt