Das Mittagessen fiel klein aus. Nur einen weiteren kleinen Fisch hatten sie fangen können und es dann aufgegeben. Es war, als wären alle Fische verschwunden oder hätten sich versteckt.
Nachdem sie gegessen hatten, war keiner richtig gesättigt. Das zerrte an den Nerven. Ohne genug zu Essen, wurde das Paradies, in dem sie lebten grau und düster. Es wurde langsam nur noch schlimmer.
Wie sollten sie denn überleben mit dem wenigen Essen was sie zur Verfügung hatten?
Marlia saß am Wasserfall und starrte betrübt in das Wasser. Sah den kleinen Fischen zu, wie sie hin und her schwammen, an ihren Zehen knabberten und wieder zwischen den Steinen verschwanden.
Sie seufzte. Sie drehte sich um als sie ein Knacken hinter sich hörte. "Oh tut mir leid," sagte Jonah als er sie sah und blieb stehen. "Ich wusste nicht das du hier bist," ratlos sah er sich um, unschlüssig was er tun sollte. "Ach nicht so schlimm," winkte sie ab und drehte sich wieder zum Wasser. Er zögerte kurz, kam dann aber näher und setzte sich zu ihr.
Er tauchte seine Füße ins Wasser und verschreckte die winzigen Fischlein. Es blieb einige Zeit still. Keiner der beiden sagte etwas. Was sollte Marlia auch sagen? 'Hey wieso wolltest du mich vorhin küssen?' wohl eher nicht.
Schnell kamen die kleinen Tiere zurück und fingen an, sich an den Zehen der beiden zu schaffen zu machen. Marlia sah ihn lächelnd dabei zu.
Sie erinnerte sich an den Moment als sie sich mit Felix in einer ähnlichen Situation befand. Sie über legte kurz.
"Ich stelle mir das Leben als Fisch langweilig vor," sagte sie und wartete gespannt auf eine Antwort.
"Wieso?" kam als Gegenfrage. "Ich meine, sie haben ein unbeschwertes Leben, keine Verpflichtungen. Kauen nur ab und zu an Zehen unbekannter Menschen herum," grinste er und beobachtete die kleinen Viecher. "Sie haben ein so kleines Gehirn, da wird ihnen sicher nie langweilig," vollendete er seinen Gedanken und lehnte sich zurück.
Der Wasserfall plätscherte vor sich hin und die Vögel sprangen energiegeladen durch die Gegend. "Da kannst du Recht haben," lächelte sie und lehnte sich ebenfalls zurück. Müdigkeit kroch ihre Glieder hoch und sie gähnte. Ihr fehlte die Energie und Jonah schien es ähnlich zu gehen.
"Was machen die Anderen?" fragte sie nach einem kurzen Moment der Stille. Jonah hatte die Augen geschlossen und seine Hände über seinem Bauch zusammen gefaltet. "Die machen so circa das selbe wie wir gerade," er schmatzte einmal und kratzte sich am Arm.
"Allison geht es ja immer noch nicht sonderlich gut und Linus und Selina kümmern sich um sie. Felix hatte nicht so sonderlich gute Laune und ist ohne was zu sahen gegangen," fasste er die Situation zusammen und Marlia bekam ein schlechtes Gewissen. Sie sollte mit Felix reden und alles klar stellen.
"Ich glaube ich sollte gehen," Marlia stand auf. Sie sollte das mit Felix richten und ihm erklären, dass zwischen ihr und Jonah nichts gelaufen ist, obwohl es ja nicht ganz der Wahrheit entsprach.
"Warte!" Jonah griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. "Wegen vorhin," fing er an und Marlia wusste worauf das wohl hinaus laufen würde. Sie sah auf ihre verschränkten Finger. Warte, was? Wieso waren sie denn verschränkt? Vorsichtig zog sie ihre Hand aus seiner.
"Entschuldigung," sagte er verlegen und rappelte sich ebenfalls auf.
"Also wegen vorhin,'" wiederholte er sich. "Ich weiß auch nicht was mit mir los war, das war nicht geplant," versuchte er sich zu erklären. Marlia schüttelte den Kopf. "Ich weiß," half sie ihm. "Das ist dir einfach so raus gerutscht," fuhr sie fort und er hörte ihr nur zu. "Ich hatte mir eh nichts dabei gedacht," sie lächelte ihn aufmunternd an.
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Verloren im Paradies
PertualanganAuszug: "Ich weiß nicht, ob wir das hier überleben werden," traurig sah sie auf das endlos wirkende Meer. Als sich ihre Blicke kreuzten, strich er mit seiner Hand über ihre Wange und küsste sie einfach. Durch einen Flugzeugabsturz kann sich das Le...