7. Kapitel

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"Bist du eigentlich mit Selina zusammen?" fragte Linus als er das letzte Stück Holz gegen den Stapel lehnte.

"Nein, oh Gott. Nein!" lachte Jonah und wischte mit seinem Ärmel über seine Stirn. "Wieso nicht?" die Beiden schlenderten den Felsen hinunter und machten sich auf den Weg zu der Gruppe. 

"Sie wirft sich dir an den Hals. Zieht dich mit ihren Augen aus!" Jonah lachte laut. "Außerdem ist sie heiß." warf Linus ein und grinste ihn an.

"Ja gut, das stimmt," gab Jonah zu und grinste ebenfalls. "Hast du mal ihre Möpse gesehen?" lachte er und schlug Linus auf die Schulter. 

"Ja, iree die Teile," lachte Linus. "Wieso bist du dann nicht mit ihr zusammen? Wenn sie dich doch eh will?" Jonah überlegte kurz und strich sich durch sein kurzes, blondes Haar.

"Sie ist nicht so mein Typ. Sie ist zu leicht zu haben. Es hatten sie schon eindeutig zu viele." Linus nickte verständnisvoll.

Sie durchquerten den Wald und trafen auf die anderen. "Das Feuer ist aufgestellt. Wenn ein Schiff oder Helikopter kommt, müssen wir es nur noch entzünden," sagte Jonah und griff sich eine Banane.

"Klasse," Marlia nahm einen Schluck von dem neu gewonnen Wasser und staunte, als es kaum anders schmeckte als sie es von zu Hause gewöhnt war. Die Flasche wurde herum gereicht und auch die restlichen Kekse wurden verteilt.

"Wir können uns doch nicht für immer von Bananen ernähren," bemerkte Dean als er widerwillig auf seiner herum kaute. "Wir brauchen Eiweiß," sagte Felix und sah sich um. "Gibt es hier irgendwelche kleinen Tiere, die man essen kann?" fragte er und sah in die Gruppe.

"Versuch mal die Kokusnuss zu knacken," schlug Selina vor. Die Jungs brauchten einige Abläufe, aber nach einiger Zeit hatten Sie es geschafft, die Nuss mit einem Stein zu knacken.

Sie schlürften die Flüssigkeit aus und kratzen die das Essbare hinaus. "Ist ziemlich lecker," mampfte Dean und steckte sich ein weiteres Stück in den Mund.

"Wir brauchen aber noch richtige Nahrung. Ich habe nur Fische und Vögel gesehen," bemerkte Jonah. "Auf der anderen Seite der Insel ist ein kleines Riff, da waren viele Fische," erinnerte er sich.

Alle überlegten. "Also ich bin Vegetarierin," warf Marlia ein und kaute auf dem Stück Kokus herum.

"Ich glaube nicht, dass du damit hier weit kommst," sagte Dean. "Wenn du dich nur von Bananen und Früchten ernährst, wirst du schwächer und wenn dann mal was passiert, sind deine Chancen zu überleben, nicht sonderlich groß," er schob seine Brille die Nase herauf. "Wenn du schwimmst, oder ähnliches. Es kann sein, dass du dann einfach die Kraft verlierst und untergehst," Marlia sah ihn geschockt an.

"Toll, jetzt hast du ihr Angst gemachst," sagte Felix kopfschüttelnd und legte den Arm um sie. Ein warmer Schauer durchfuhr ihren Rücken.

"Ist schon okay," sagte sie und windete sich unter seiner Berührung. "Ich werde mal sehen, wie ich das hinbekomme," sie starrte auf ihre Füße. 

"Hey," sagte Linus aufmunternt, als es still geworden war, "Lasst uns schwimmen gehen," er klatschte in die Hände, grinste breit und und raste auf den Strand.

Jonah sprang auf, riss sich sein Shirt über den Kopf und lief Linus hinter her. Selina quietsche vor Vergnügen, stand ebenfalls auf, zog sich bis auf die Unterwäsche aus und lief den Jungen hinterher.

"Na komm," sagte Felix zu Marlia und zog sie hoch. Dean lief an ihnen vorbei ins Wasser. Er hatte sein Shirt angelassen.

Felix aber zog in einer schnellen Bewegung sein Hemd aus und rannte, den bereits im Wasser tobenden, hinterher. Marlia zog sich ebenfalls aus und sah sich um. 

Allison saß noch immer im Schatten und sah den anderen nach. Marlia winkte sie zu sich, aber sie schüttelte nur den Kopf. Marlia sprang in kühlende Wasser. Es war herrlich.

Nach all dem Drama hatten sie endlich mal wieder Spaß. Sie lachten, bespritzen sich mit Wasser und tauchten unter. 

Nachdem sie sich ausgetobt hatten, lagen sie zu siebt am Strand und ließen sich bräunen.

"Immerhin werde ich so braun," meinte Selina und sah an sich herunter. "Du gehst doch eh immer ins Sonnenstudio," sagte Marlia und drehte sich auf den Bauch. "Stimmt doch gar nicht," giftete Selina sie an und die anderen kicherten. 

Marlias Gedanken zogen zu Emma und ihrem Vater. Hoffentlich hatte es Emma heil und gesund ans Festland geschafft. Sie machte sich bestimmt riesig Sorgen. Ob sich ihr Vater auch Sorgen machen würde?

Thomas arbeitete zu viel. Jeden Tag verließ er das Haus um sechs Uhr morgens und kam erst spät am Abend zurück. 

Marlia war fast nur allein. Deshalb hatte Thomas ihr einen Hund gekauft. Damit sie jemand hatte, mit dem sie über ihren Tag sprechen konnte.

Marlia hoffte, dass er Fanni nicht vernachlässigte. Vielleicht hatte er noch gar nicht mit bekommen, dass das Flugzeug abgestürzt war. Wie würde er wohl reagieren? 

Sie ließ ihren Kopf auf die Arme gleiten und schloss die Augen.

"Ist alles okay bei dir?" fragte Felix und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie nickte müde und öffnete ihre Augen. Sie sah in seine in denen man sich verlieren konnte. Sie lächelte ihn an und er lächelte zurück.

'Warte, was tust du da? Flirtest du etwa?' fragte sich Marlia geschockt und drehte sich schnell wieder auf den Rücken und ein Stück von Felix weg.

"Morgen gehen wir Fische fangen," sagte Jonah, als die Sonne untergegangen war und sich alle in die Rettungsinsel legten. Jonah legte sich neben Allison und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. 

Als Selina sah, dass sich Jonah diesmal neben Allison gelegt hatte, kniff sie die Augen zusammen und legte sich neben Felix. Marlia legte sich neben Linus und legte sich auf die Seite. Es war zwar abgekühlt, aber die Gummiinsel speicherte die Hitze des Tages. Es war schwer einzuschlafen. "Wir sollten morgen auch ein neuen Schlafplatz bauen," sagte sie als sie sich zum dritten mal wendete. 

"Eindeutig," stimmten ihr alle zu. 

Es dauerte, aber irgendwann waren alle eingeschlafen.

Dieses mal war es Selina, die als erste aufwachte. Ihre Blase hatte sie geweckt.

Vorsichtig stand sie auf und versuchte unbemerkt aus der Insel zu steigen. Sie schlüpfte hinaus und sah die Sonne aufgehen. Verzückt blieb sie stehen und beobachtete das Naturwunder.

Da meldete sich ihre Blase wieder und sie wollte gerade hinter einem Busch verschwinden, als sie etwas an einem Strandstück, weiter hinten sah.

'Vielleicht eine angeschwemmte Tasche' , dachte sie sich und näherte sich dem großen Gegestand. 'oder ein großer Ast?' sie trat noch näher und erstarrte.

Als sie erkannte, was der Ozean angeschwemmt hatte schrie sie aus voller Kehle.

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So meine Lieben, hier ist das neue Kapitel. Was wurde wohl angeschwemmt, hat einer Ideen?

Lasst mich wissen ob es euch gefällt und bitte voted

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag!

real-charlott xoxo

Verloren im Paradies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt