8. Kapitel: Schattenwandler

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„So Leute, genug geknuddelt!"

„Geschichtsstunde!", quiekte Kim vergnügt und rannte voran ins Wohnzimmer.

„Nun ja" begann ich meine Erzählung, wir waren inzwischen alle dort angekommen. Jake hatte mich auf seinen Schoß genommen und seinen Kopf auf meinem abgestützt. Leah saß daneben und drückte beruhigend meine Hand.

„Wie ihr euch vielleicht schon gedacht habt sind Gestaltwandler und Vampire nicht die einzigen übernatürlichen Wesen, die es gibt.", sie schauten ein wenig überrascht, nickten aber und ich fuhr fort, „Ich bin eines davon, das, dass ihr sucht."

Alle sahen mich mit großen Augen an.

„Was bist du?", fragte Leah schließlich.

„Ich bin sozusagen ein Schattenwandler", sagte ich.

„Ich glaube, dass das ziemlich eindrucksvoll wäre, wenn ich wüsste, was ein Schattenwandler ist!", grinste Embry. Für solche Kommentare liebte ich ihn einfach!

„Nun ja ich bin ein Mischwesen. Da meine Mutter eine Quileute ist, trage ich das gleiche Gestaltwandler Gen in mir, wie ihr auch. Allerdings ist mein Vater Nachkomme eines fast vergessenen Stammes. Die Kurdu waren ein Schatten Volk und ich habe ihr Pantera Gen geerbt. In mir sind schließlich beide Gene verschmolzen."

„Was ist das Pantera Gen?", fragte Rachel interessiert.

Ich lächelte sie an: „Das Pantera Gen ist ein Schatten. Jeder Nachkomme der Schattenvölker trägt es in sich, aber es bricht nur aus, wenn derjenige eine schlimme Zeit durch macht. Bei den Kurdu ist der Schatten eine Raubkatze. Leopard, Gepard, Löwe, Tiger, Luchs, ganz egal. Der Unterschied zu euch ist, dass sie sich nicht physisch verwandeln. Der Schatten ist wie eine zweite Persönlichkeit, die mit dir lebt, ein Cape, dass immer wie ein zweiter Schatten hinter dir her weht, jedoch für niemanden sichtbar. Überlässt man ihm die Führung, verhält man sich wie dieses Tier. Allerdings nur innerlich, man verändert sein Aussehen nicht. Wenn sich der Schatten wieder zurückzieht, hat man ein Blackout, man weiß nicht, was man in der Zeit getan hat, jedoch bekommt man hin und wieder Flashbacks und unzusammenhängende Gedächtnisfetzen. Man kann lernen nicht gegen sondern mit seinem Schatten zu leben. Dann verschmilzt man mit ihm und kann seine Stärken nutzen, ohne die Kontrolle zu verlieren.", endete ich meinen Vortrag.

„Hast du das geschafft? Ich meine, lebst du mit oder gegen deinen Schatten?", fragte Jake.

„Weder noch!", ich schmunzelte, „Beide Gene, euer Wolfsgen und das Pantera Gen sind in mir verschmolzen. Das hat einige nette Nebenwirkungen. Zum Beispiel verwandele ich mich wirklich in meine Raubkatze und nehme nicht nur ihr Verhalten an, außerdem habe ich auch während der Verwandlung Kontrolle über mein Handeln. Nur meine Erinnerungen an die Zeit in der ich verwandelt war sind eher wie ein Traum. Im Gegensatz zu euch kann ich aber auch in Menschengestalt einzelne Schattenfähigkeiten nutzen."

„Zum Beispiel deine Geschwindigkeit?", fragte Seth begeistert.

Ich nickte und grinste Paul an, der nur grummelte.

„Oder auch die Pantera-Sicht, ich weiß, dass ihr schon viel besser seht, als normale Menschen, aber als Wolf ist es nochmal etwas ganz anderes, nicht wahr?", zustimmendes Nicken.

„Zeig es uns!", forderte Leah.

Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf meinen Schatten. Als ich meiner Augen öffnete, waren es gelbe Katzenaugen, ich sah etwas farbschwächer, aber deutlich besser und die erstaunten Gesichtsausdrücke amüsierten mich. Wieder blinzelte ich und meine Sicht wurde wieder normal.

„Jetzt verstehe ich deine Vorliebe für Raubkatzen endlich!", gab Embry zu, was uns alle zum Lachen brachte.

„Cacy, was ist denn dein Schatten?", fragte mich Emily.

„Mein Schatten ist ein schwarzer Jaguar, ihr würdet ihn wohl als Panter deuten. Allerdings können normale Schattenträger ihren Schatten nicht benennen, da sie sich ja nicht physisch verwandeln", erklärte ich ihnen.

„Können wir es mal sehen?", fragte Kim aufgeregt.

„Was sehen?", fragte ich sie verwirrt.

„Na dich als Panter!", rief sie freudig.

Ich lächelte: „Gerne", antwortete ich ihr.

„Wieso lebst du eigentlich nicht in einem Rudel?", fragte Quil.

„Weil Schatten Einzelgänger sind und keine Rudeltiere!", grinste ich.

„Und du kannst es mit einem von uns aufnehmen?", wollte jetzt Paul wissen.

„Willst du es ausprobieren?", fragte ich ihn provozierend.

„Sehr gerne!", grinste er, „Ich muss mich noch revanchieren!"

„Da freu dich mal nicht zu früh! Ich hab noch ein paar kleine Überraschungen!", lachte ich.

„Wie wäre es wenn wir euren kleinen Showkampf auf heute Abend verschieben und jetzt erst mal essen?", warf Emily ein, was bei allen Anwesenden große Zustimmung fand.

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt