28. Kapitel: "Einfach schwimmen, einfach schwimmen,..."

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Hallihallo (sorry ich muss mich hier mal kurz einklinken)
ich habe dieses kapitel nochmal ein bisschen verändert
gut erkennbar an dem fett gedruckten Text!!!!
also einfach runter scrollen, nicht zu verfehlen (nichts geändert, nur eine Szene dazugefügt ;) )


In der nächsten Nacht kamen wir in einem kleinen Ort in Italien an, wir waren stundenlang geschwommen und dem entsprechend erschöpft. Jacob ein wenig mehr als ich, was möglicherweise meine Schuld war.


* Flashback *

„Einfach schwimmen, einfach schwimmen, einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen, was tun wir, wir...", begann ich zu singen, als wir das Mittlemeer durchschwommen.

>>Boah Cacy! Wie viele blöde Lieder kennst du denn noch?!<<, beschwerte sich Jake.

„Viele!", antwortete ich ihm und begann ein erneut zu singen: „Zwei kleine Gestaltwandler, die schwimmen im Meer. Blub. Blub. Blurgbtst..."
Das letzte Blub ging in einem Gurgeln unter, als mich Jacob unter Wasser tauchte.
„Okay, okay! Ich glaube ich habs verdient!", gab ich zu, als ich nach Luft schnappend wieder auftauchte.
Allerdings hielt ich es nicht lange aus und fing nach wenigen Minuten an, ein Lied von Dendemann zu singen: „Ich schwimmte, schwamm und schwomm. Endlich bin ich angekomm', endlich habe ich wieder Land gewonn' endlich Nichtschwimmer, schmeiß' an den Song! Ich schwimmte, schwamm und schwomm, endlich bin ich...."
Leider, konnte ich den Text von dem Lied nicht, bis auf die zwei Zeilen Refrain, dieser musste sich dann eben entsprechend wiederholen.

>> CACY!!!<<, brüllte Jake in Gedanken und ich schrak zusammen, >>Sing noch ein blödes Lied und ich setze dich an dieser Insel dort aus!<<

„Das wagst du nicht!", protestierte ich.

>>Willst du es herausfinden?<<, knurrte er.

Hm, nein. Eigentlich wollte ich es nicht herausfinden.
Also hielt ich meinen Mund.

* Flashback ende *

Der Rest des Weges war SEHR langweilig, ich hätte noch so viele schöne Lieder gewusst, zum Beispiel 'Alle meine Gestaltwandler schwimmen auf dem Meer, schwimmen auf dem Meer...' oder Underwater von Mika.
Allerdings wollte ich Jacob nicht noch mehr reizen und beließ es dabei.
An Land machten wir nicht sofort eine Pause, sondern liefen erst einmal noch ein paar Kilometer weiter in einen Wald.
Dort konnten wir uns zurückverwandeln, wir hatten unterwegs Holz gesammelt und so konnten wir uns nun ein Lagerfeuer machen.
Naja, wir hätten uns ein Lagerfeuer machen können, sofern wir ein Feuerzeug gehabt hätten.
„Jake?", fragte ich mit unterdrückter Genervtheit von der langen Reise.
„Was gibt's?", fragte er fröhlich.
„Wir haben kein Feuerzeug."
Jacobs Lächeln erlosch augenblicklich.
„So ein Mist!", fluchte er.
Mir kam gerade eine Idee, wir waren vor kurzem an einer kleinen Stadt vorbei gelaufen und mit meinem guten Gehör hatte ich entfernt laute Musik gehört.
„Warte hier!", wies ich Jake an, „Und richte schon mal das Holz her, ich besorge uns ein Feuerzeug!"
„Aber wo...?", rief mir Jake hinterher, doch ich war schon zu weit weg.
Wie ein Schatten flitzte ich durch die Nacht und kam innerhalb weniger Minuten zu der kleinen Stadt, dort verwandelte ich mich wieder zurück.
Ich lief durch die dunklen Gassen in Richtung der lauten Musik, hoffentlich irrte ich mich nicht und dort war wirklich eine Party, wo ich mir von einem Raucher ein Feuerzeug 'leihen' konnte.
Aus den Augenwinkeln sah ich dunkle Gestalten über die Häuserdächer huschen und drehte mich um.
Ich erschrak und machte reflexartig einen Satz zurück.
„Erschreck mich nicht so!", fuhr ich den Jungen an, der jetzt direkt vor mir stand, „Hat dir deine Mami nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, sich an Damen heranzuschleichen?"
Ein grausames Lächeln legte sich auf die Lippen des Jungen: „Ziemlich vorlaut für einen Zwischensnack!", bemerkte er und ich sah ihn kurz verständnislos an.
Ich wollte etwas anmerken, doch da meldete sich eine zarte, aber eiskalte Stimme von einem der umliegenden Häuserdächer: „Komm schon, Alec! Felix und Demetri sind schon vor, und sie warten sicher nicht auf uns! Lass sie in Ruhe, riechst du nicht, dass sie stinkt?!"
Wie bitte?!
Ich stinke?!
Ich selbst schnupperte in der Luft und da viel es mir wie Schuppen aus den Augen: Vampire!
Kein Wunder, dass sie fanden, dass ich stank! Zwar roch meine Panteraseite anziehend für sie, aber schließlich war ich noch zur Hälfte Gestaltwandler und noch dazu seit Wochen mit Jacob unterwegs.
Aber da war noch ein Geruch neben dem Vampirgestank, ein besserer Geruch, wie ein exklusives Parfüm, irgendwoher war mir der Geruch bekannt.
„Zu schade!", bedauerte der Vampir vor mir, „Aber meine Schwester hat Recht. Vielleicht sieht man sich mal wieder!"
„Ich freu' mich drauf!", antwortete ich und er sah mich kurz komisch an, dann lachte er kalt und schon war er in der Dunkelheit verschwunden.
„Na toll, nicht mal ein Feuerzeug kann man besorgen, ohne Vampirgesellschaft!", schnaubte ich und setzte meinen Weg fort.
Ich machte auf dem Absatz kehrt und machte ohne große umschweife Bekanntschaft mit einer großen Glasscheibe. Es war eine schmerzhafte Bekanntschaft.
Fluchend stolperte ich einige Schritte zurück. 
Ich blickte hoch und vor mir erblickte ich einen kleinen Kiosk.
Stand der da vorhin etwa auch schon?
In der Auslage erblickte ich einige italienische Zeitungen und Schokolade.
Hmmm. Schokolade!
Wie gerne hätte ich jetzt Schokolade!
Nein! Konzentriere dich Cacy! Du hast eine Mission!
Mission Feuerzeug.
Ne. Das klang ja blöd.
Mission Feuer machen!
Ne. Auch nicht besser.
Egal, dann halt kein Geheimagent.
Neugierig schielte ich auf die Zeitungen, vielleicht stand ja etwas interessantes drin?
Hm...sehr viele Informationen konnte ich aus ihnen ja nicht heraus filtern.
'Liegt vielleicht daran, dass sie auf italienisch geschrieben sind.', meldete sich mein Gehirn mit konstruktiven Vorschlägen.
Ach ne. Ja vielen Dank auch!
Vielleicht sollte ich ein für alle mal mit dem Denken aufhören...
'Roma: Criminali o paladino?', war das Titelthema einer kleinen regionalen Zeitung.
Ich konnte zwar kein Italienisch, aber für diese vier Wörter reichten meine spärlichen Französisch und Spanisch Kenntnisse definitiv aus!
Also Roma heißt Rom. Na toll! Was für eine Glanzleistung, Cassandra! Dafür musste man aber keine andere Sprache beherrschen!
Criminali war genau so ein Übersetzungsmeisterwerk und paladino heißt so viel wie Beschützer.
Hm? Kriminelle und 'Beschützer' in Rom?
Von dem ausführlichen Text verstand ich nicht besonders viel, also tat ich das was ich auch in der Schule immer getan hatte, wenn ich die Texte nicht verstand: Ich schaute mir Bilder an.
Auf dem Bild waren einige Jugendliche zu erkennen, hauptsächlich Jungen, aber ein Paar Mädchen waren auch dabei. Vielleicht waren es auch keine Jugendlichen mehr, schwer zu sagen. Das Bild wurde bei Sonnenuntergang und gegen die Sonne fotografiert.
Welches Genie war denn da am Werk?
Jedenfalls schienen die Personen es recht eilig zu haben, einige von ihnen rannten über die flachen Häuserdächer, die anderen sprangen an den Hauswänden  hoch um ihnen in Richtung Kolosseum zu folgen.
Sie alle verband diese merkwürdige, leicht gekrümmte, gebückte Haltung.
Vielleicht war das ja einfach nur eine neuartige Sportart?
Jetzt würde mich der Artikel dazu doch interessieren.
Warte!
Warum war ich überhaupt hier?
Ach ja. Mein Auftrag!
Auftrag klang doch deutlich besser als Mission!
Auftrag: Suche ein Feuerzeug zum Feuer machen.
Naja. Immer noch nicht das Gelbe vom Ei...

Nach einem kurzen Fußmarsch kam ich bei der Party an und wie es nicht anders zu erwarten war, standen einige Raucher vor der Türe.
Verdammt. Ich konnte ja überhaupt kein Italienisch!
Na gut, dann eben Plan B!
„Hallo!", begrüßte ich zwei Jungs auf Englisch, „Habt ihr ein Feuerzeug? Wir würden gerne eine rauchen, haben aber keines dabei."
Während ich das sagte deutete ich auf eine Gruppe Mädchen, die etwas Abseits stand.
„Wieso sprichst du englisch?", fragte der Größere der Beiden, ohne auf meine Frage einzugehen.
„Ich bin eine Austauschschülerin aus Amerika, ich spreche leider kein Italienisch, aber deswegen bin ich ja hier.", lächelte ich freundlich.
„Wer ist deine Austauschpartnerin?", erkundigte sich der zweite, vermutlich der Jüngere in gebrochenem Englisch.
Oh scheiße.
„Ähm...ähm...ihr Name ist", ich überlegte fieberhaft und ging im Kopf alle Italienischen Namen durch, die ich kannte, „....sie heißt Giulia!", sagte ich schließlich.
Das war eine gute Entscheidung, hier gab es sicher eine Giulia, so selten war der Name nicht.
„Okay, wir geben dir ein Feuerzeug unter einer Bedingung!", sagte der Größere.
„Und die wäre?", fragte ich vorsichtig.
„Du stellst uns deinen Freundinnen vor!", grinste der Kleinere.
Ich atmete erleichtert auf.

„Gerne!", grinste ich, „Ich bringe schnell das Feuerzeug zu ihnen und wenn ich es zurückbringe nehm' ich sie mit, in Ordnung?"
„Einverstanden!", sagen die Jungs und gaben mir das Feuerzeug.
Vollidioten!
Ich drehte mich um und steuerte auf die Gruppe von Mädchen zu, kurz bevor ich sie erreichte ließ ich meine Schattenfähigkeit wirken und verschwand in der Dunkelheit.

„Ich bin wieder da!", grinste ich und wedelte mit dem Feuerzeug und einer Zeitung, die ich auf dem Rückweg aus einem Zeitungskasten geklaut hatte.
„Was ist denn das?!", fragte ich und starrte entsetzt auf den Haufen Holz am Boden, der aussah, als hätte Jake sich einmal schwungvoll draufgesetzt.
„Na unser Feuer!", erklärte er.
Entsetzt wanderte mein Blick von Jake zum 'Feuer' und wieder zurück: „Du wärst mit Abstand der schlechteste Pfandfinder, den die Welt je gesehen hätte!", sagte ich kopfschüttelnd.
„Wieso?", fragte er verwirrt.
„Jake, ein Feuer schichtet man auf, unten die dünnen, leicht brennbaren Stöckchen und ein paar Tannenzapfen, darüber ein paar dickere Stöcke und ganz oben die dicksten Äste, die nur schwer anbrennen. Man wirft nicht alles auf einen Haufen. So brennt das nicht!", erklärte ich ihm.
Ich räumte alles zur Seite und schichtete es neu auf, dann steckte ich einige locker zerknüllte Zeitungsseiten unten hinein und zündete diese an.
Langsam fingen die dünnen Stöckchen an zu brennen und das Feuer breitete sich weiter aus.
„Siehst du?", sagte ich zu Jake.
„Meines hätte auch gebrannt!", motzte er.
„Aber natürlich!", sagte ich in einem Tonfall, in dem man einem Kind verspricht, dass es einmal Prinzessin werden wird.
Ich lehnte mich an meinen Freund und er legte die Arme um mich, an einen Baum gelehnt saßen wir einfach da und betrachteten das Feuer, bis wir Arm in Arm einschliefen.

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt