54. Kapitel: Blöde Frage! Offensichtlich war ich am Nordpol!

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„Ein Flughafen?!", fragte ich die Vampire fassungslos, „Das soll wohl ein Witz sein! Wie sollen wir denn bitte Yuki da rein schmuggeln? Ich lass sie bestimmt nicht zurück, und..."
„Komm mal runter!", grinste Licas und unterbrach meinen Redeschwall, indem er mir mit der Hand den Mund zu hielt, „Wir haben einen Privatjet! Niemand wird Yuki überhaupt zu Gesicht bekommen! Deswegen sind wir ja vor Sonnenaufgang los!"
„Oh, ach so. 'Tschuldigung", nuschelte ich kleinlaut.

Der Flug nach Port Angeles verging ziemlich schnell, was vermutlich daran lag, dass ich die meiste Zeit verschlief. Bevor ich ins Reich der Träume abtauchen konnte hielt Licas jedoch noch sein Versprechen und klärte mich über Marketa auf. Dass sie erst seit zwei Monaten bei den Rumänen war und eine abgefahrene Gabe hatte wusste ich ja bereits, aber er erzählte mir auch noch, dass sie nicht sonderlich gesellig war und Fremden gegenüber aus Prinzip kritisch gegenüber trat. Wirklich viel konnte er mir über sie nicht erzählen, da sie kaum etwas über sich Preis gab und sie sowieso nicht sonderlich beliebt in diesem Zirkel war. Natürlich fragte ich nach, warum sie dann überhaupt bei ihnen blieb, wenn weder die eine, noch die andere Seite sonderlich angetan voneinander war. Licas jedoch meinte, dass sie mit den Volturi auf Kriegsfuß stand und Jahrzehnte lang vor ihnen geflohen war. Selbstverständlich wusste sie, dass die Volturi und die Rumänen nicht sehr gut aufeinander zu sprechen waren und eigentlich wollte sie sich aus diesen Machtkämpfen heraushalten, um nicht noch höher auf der Abschussliste zu rutschen, allerdings sah sie wohl in den Rumänen die beste Verteidigung gegen die Volturi und suchte Schutz bei ihnen. Was die Volturi überhaupt dazu veranlasst hatte sie zu jagen hatte Marketa nicht erzählt.
'Komischer Vogel' und 'Die armen Zwillinge sind jetzt alleine mit ihr!' waren meine einzigen Kommentare zu dem Ganzen gewesen.

Nach etwa 15 Stunden Flug landeten wir endlich am Flughafen von Port Angeles.
„Oh wie ich dich vermisst habe, Erde!", rief Fabienne und ließ sich auf den Boden fallen.
Wir warfen ihr alle schräge Blicke zu.
„Ich bin halt kein Fan vom fliegen!", motzte sie, stand auf und strich sich den Schmutz von der Kleidung.
„Wir sollten uns beeilen, bevor Yuki allzu viel Aufsehen erregt!", merkte ich nervös an.
„Sie hat Recht!", pflichtete Stefan mir bei und so setzten wir uns, mit Yuki zum Sichtschutz in unserer Mitte, in Bewegung.
Obwohl es beinahe Mittag war schafften wir es irgendwie Yuki unentdeckt aus der Stadt zu schmuggeln, wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich gesagt wir hatten sie unsichtbar gemacht um das hinzubekommen.
Ob Fabienne so etwas konnte? Mit Lichtspiegelungen und so etwas? Ich hatte mal gehört, dass das funktionieren soll.
Jetzt liefen wir jedenfalls durch den Nationalpark in Richtung Küste.
„Wartet!", rief ich und hielt an, auch der Rest der Gruppe verlangsamte und schaute mich fragend an.
„Was gibt es denn?", erkundigte sich Rita.
„Wir werden gleich die Grenze der Quileute überqueren.", erklärte ich.
„Ja? Da wollen wir ja auch hin, oder?", hakte Licas nach.
„Ja, ja schon, allerdings werden euch die Gestaltwandler garantiert verfolgen und angreifen, wenn ihr ihr Gebiet betretet. Ihr seid Vampire, sie kennen euch nicht und ihr kommt auch nicht zusammen mit einem der Cullens.", klärte ich sie auf.
„Wir haben doch dich und Yuki dabei!", warf Silas ein.
„Warte mal, also wenn wir ganz alleine kommen würden, dann...", setzte Stefan an.
„...dann wärt ihr Freiwild für die Wölfe.", beendete ich seinen Satz.
Vladimir uns Stefan warfen sich ein Grinsen zu, dass nichts Gutes verhieß: „Dann lasst uns doch ein bisschen mit den Hündchen spielen!", sagte Vladimir verschwörerisch.

Ich schüttelte nur den Kopf. Darauf lief es also hinaus, wenn man ewig lebte und sich langweilte.
Man spielte Katz und Maus mit Gestanltwandlern.
Der 'Plan', den Vladimir und Stefan ausgeheckt hatten, bestand darin, dass ich hier, vor der Grenze, mit Yuki warten sollte um ihnen ein paar Minuten Vorsprung zu geben. Sie würden das Gebiet der Quileute betreten und zum Haus der Cullens rennen. Dabei würden die Wölfe auf sie aufmerksam werden und sie jagen und die Vampire konnten sie ein bisschen ärgern. Ich sollte dann später mit Yuki zu ihnen stoßen.
So ganz durchdacht klang der Plan irgendwie nicht und sonderlich witzig fand ich ihn auch nicht, aber naja, mit Stefan und Vladimir hatte ich hier eh nichts zu melden.
Licas erklärte sich bereit auf den 'Spaß' zu verzichten, man merkte ihm deutlich an dass er ebenfalls wenig begeistert von dem Plan war, und hier mit uns zu warten um später dazu zustoßen.
Vladimir und Stefan zuckten nur mit den Schultern und kaum hatte ich geblinzelt waren die sieben Vampire im Wald verschwunden.
„Machen wir uns auf den Weg?", erkundigte ich mich sofort.
„Jetzt gleich?!", fragte Licas verwirrt, „Wir sollten ihnen doch einen Vorsprung lassen!"
„Dann gehen wir halt in menschlicher Geschwindigkeit", erklärte ich schulterzuckend und stiefelte in den Wald.
Licas holte mich schnell ein und lief neben mir her: „Glaubst du eigentlich nicht, dass Jacob uns erkennt und das Ganze abbricht?", fragte er nachdenklich.
„Nein", sagte ich beinahe knurrend, „Der ist sicher mit Nessie beschäftigt."
„Nessie?", erkundigte er sich nach dem ungewöhnlichen Spitznamen.
„Renessmes Spitzname. Wie ich finde übrigens sehr passend!"
„Der Halbvampir?! Warum sollte Jacob sich mit dem abgeben?", fragte er verwundert.
„Ist so ein Wolfsding.", sagte ich verächtlich.
„Uiuiui, wenn da mal nicht dicke Luft herrscht!", kommentierte er.
„Nein, alles bestens. Hier ist alles Friede, Freude, Eierkuchen!", spottete ich.
„Du klingst aber nicht gerade nach Friede, Freude, Eierkuchen!", sagte er skeptisch.
„Ich hab mich selbst da ja auch nicht mit einbezogen. Das war mehr auf Jake und Nessie bezogen.", schnaubte ich.
„Mhm.", machte er nur.
„Du wirst es verstehen sobald du ihn siehst. Es ist einiges passiert, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben!", erklärte ich.
Plötzlich hörten wir vor uns das wütende Knurren der Wölfe und von links das Zischen von acht Vampiren, die ihnen folgten.
„Ich glaube jetzt ist unser Auftritt!", teilte ich Licas und Yuki mit.
Er nickte und wir rannten los.

„Vladimir, Stefan! Was sucht ihr hier? Und wen habt ihr da mitgebracht?", erkundigte Carlisle sich höflich.
Die Rumänen standen vor einer Felswand, auf deren Vorsprung ihre Oberhäupter thronten.
Umzingelt waren sie von einem Halbkreis von Wölfen, Jakes Rudel schien gewachsen zu sein, denn neben Leah und Seth standen noch 3 weitere Wölfe, die ich noch nicht kannte und...waren das etwa Embry und Quil?! Seit wann gehörten die denn zu Jakes Rudel?
Naja, darüber würde ich mir später Gedanken machen.
Zurück zu den Rumänen, die von ebenfalls sieben knurrenden Gestaltwandlern umzingelt waren und mit ein paar der Cullens und drei weiteren Goldaugen redeten.
„Wir haben gehört, dass ihr gegen die Volturi aufbegehrt und Verbündete sucht, da wollten wir euch gerne unterstützen.", erklärte Stefan.
„Wo habt ihr das gehört?", fragte Carlisle interessiert.
Stefans Blick hob sich von Carlisle und erblickte mich, als ich mit meinen Begleitern hinter den Cullens aus dem Wald trat.
„Nicht nur ihr habt Freunde auf der ganzen Welt. Ich habe ebenfalls Zeugen gesucht.", sagte ich seelenruhig.
Sofort ruckten alle Köpfe zu mir herum, alle außer Leahs, die sich nur verkrampfte und weiter die Rumänen fixierte.
„Cacy?!", fragte Carlisle ungläubig, „Woher kommst du?"
Ich rollte mit den Augen: „Blöde Frage! Vom Nordpol! Aus Rumänien natürlich!"
Sein Blick richtete sich auf Licas.
„Du kennst die Rumänen?", fragte er verblüfft.
„Ja. Genauso wie Jake. Wir waren eine Woche bei ihnen, als wir abgehauen sind. Ich habe sie gebeten an unserer Seite zu kämpfen und sie haben zugesagt.", erläuterte ich.
„Wir wollen dabei sein, wenn der italienische Abschaum zu Grunde geht!", knurrte Vladimir mit tiefem Hass.
Erstaunlich wie anders seine, und Stefans Persönlichkeiten waren, wenn es um die Volturi ging. Man konnte richtig Angst vor ihnen bekommen!
„Wir werden die Volturi nicht bekämpfen!", wehrte Carlisle sofort ab.
„Schade!", sagte Stefan sarkastisch, „Aros Zeugen werden enttäuscht sein!"
„Sie lieben einen guten Kampf!", pflichtete Vladimir ihm bei und der rumänische Zirkel lachte leise auf.
„Aros Zeugen?!", mischte sich Eleazar ein.
„Sie kommen sicher nicht, um mit euch über alte Zeiten zu plaudern", spottete der sonst so stille Silas.
Da hatte sich ja ein Haufen gefunden! Von denen war ja keiner gut auf die Volturi zu sprechen.
Plötzlich schien den Goldaugen ein Licht auf zu gehen und sie brachen in helle Aufregung aus.
„Wir müssen sofort zurück und das mit den anderen besprechen!", bestimmte Carlisle und wandte sich an die Rumänen, „Ihr seid natürlich alle herzlich willkommen!"
„Lasst uns gehen!", stimmte Eleazar zu.
Alle nickten und wir rannten zum Haus der Cullens.
Irgendetwas hatte ich nicht mit bekommen.
Was hatte es denn mit Aros Zeugen auf sich?
Und warum versetzte das alle so in Aufregung?!  


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