33. Kapitel: Vampire? Melancholisch, blutrünstig oder mit Gottkomplex

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„Sag mal, was ist eigentlich mit deinem Freund?“, fragte Kevin.
Oh, verdammt!
Jake!
„Scheiße!“, entfuhr es mir.
Ich hatte ihn total vergessen.
Ich sprang auf und lief vor mich hinfluchend auf und ab.
„Wir müssen ihn holen, er kommt ansonsten um vor Sorge! Aber habt ihr noch einen anderen Eingang? Er wird nicht durch die Tunnel passen.“, fragte ich meinen Bruder.
Er nickte und stand auf: „Folge mir.“
Er nahm mich an der Hand und steuerte auf einen der Gänge an der gegenüberliegenden Wand zu.
„Was ist eigentlich mit deinen Haaren passiert? Seit wann trägst du sie kurz? Versteh mich nicht falsch, es passt irgendwie zu deinem durchgeknallten Charakter, aber du warst immer so stolz auf deine langen Haare.Sie gingen dir fast bis zu den Kniekehlen!“, fragte er in die Dunkelheit hinein.
„Du hast meine langen Haare geliebt, du hast mich immer Rapunzel genannt, weißt du noch? Nur du durftest meine Haare kämmen. Als du weg gingst, hat es sich falsch angefühlt sie lang zu tragen. Mit jedem Tag, den du weg warst und ich sie alleine vor dem Spiegel gekämmt habe, habe ich sie mehr gehasst. Nach sechs Wochen, in denen ich jeden Tag auf dich gewartet habe, war ich so wütend und enttäuscht, dass ich die Bastelschere genommen habe und sie einfach abgeschnitten habe.“, erzählte ich ihm
Er seufzte: „Das wäre eine sehr lustige Vorstellung, wenn ich nicht wüsste, dass ich an all dem Leid Schuld bin.“
„Oh bitte, jetzt werd' nicht so wie Eddi! 'Mein Leben ist eine Qual! All das was dir passiert ist, ist meine Schuld!'“, äffte ich den Gedankenleser nach.
„Wer ist Eddi?“, fragte er stirnrunzelnd.
„Nicht so wichtig.“, winkte ich ab, „Das einzige wofür ich dich verantwortlich mache ist, dass ich an meinem ersten Schultag, der übrigens grauenvoll war, aussah wie ein gerupftes Huhn!“
Jetzt konnte Jeremy sich ein Lachen nicht mehr verkneifen.
Und es fühlte sich unglaublich gut an, ihn endlich wieder lachen zu hören.
Ich sprang ihm in die Arme und drückte ihn ganz fest an mich: „Ich hab dich so vermisst!“, murmelte ich gegen seine Schulter.
„Und ich dich erst, mein kleiner Sonnenschein!“, flüsterte er und drückte mich fest an sich.

Wir ließen die Tunnel hinter uns und traten auf den Platz auf dem ich Jacob zurückgelassen hatte.
Ich sah mich um und entdeckte ihn sofort, unruhig lief er vor dem Tor, durch welches wir verschwunden waren, auf und ab.
Ich ließ einen lauten Pfiff ertönen und sofort ruckte sein Kopf zu uns herum. Augenblicklich hellte sich sein besorgtes Gesicht auf und er kam auf mich zugerannt.
„Cacy! Dir geht es gut!“, rief er erfreut und schloss mich in seine Arme.
„Jake...!“, japste ich, „Luft...!“
„Oh, sorry!“, sagte er und ließ mich runter, jetzt fiel ihm auch Jeremy auf, der neben mir stand, „Wer ist das denn?“, fragte er misstrauisch.
„Hallo, Jacob“, sagte mein Bruder und machte einen Schritt auf ihn zu, „Es ist schön dich wieder zu sehen.“, er hielt ihm die Hand hin.

„Das glaub ich jetzt nicht!“, sagte Jake immer noch fassungslos, „Dein vor weiß Gott wie vielen Jahren verschollener Bruder lebt mit einem Haufen euresgleichen in Tunneln unter Rom und wir haben ihn zufällig gefunden!“
Wir waren inzwischen in die Katakomben zurückgekehrt und nachdem wir Jake alles genauestens erklärt hatten, saßen wir jetzt gemeinsam beim Essen.
„Naja“, druckste ich herum, „Es war möglicherweise nicht ganz zufällig. Möglicherweise hatte ich da so eine Ahnung...“
Jacob blieb der Mund offen stehen: „Warum hast du mir denn nichts gesagt?!“
„Du hättest es nicht verstanden...“,flüsterte ich verzweifelt.
„Cacy“, sagte er liebevoll und nahm meine Hand, „Wir kennen uns schon ewig. Ich kenne dich besser als du dich selbst. Ich bin dein Freund. Natürlich hätte ich es verstanden!“
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen intensiven Kuss.
„Du hast Recht, tut mir Leid.“, flüsterte ich.
„Ihr seid ein Paar?“, fragte Jeremy überrascht.
Ich nickte.
„Du warst ihr bester Freund und jetzt seid ihr zusammen?“, fragte Kevin Jake ungläubig.
„Ja“, antwortete Jake schlicht.
„Respekt!“, rief dieser und Hob seine Hand zum High Five.
Fragend sah Jake mich an.
„Na los, mach schon.“, grinste ich, woraufhin er einschlug.
„Sag mal Jeremy“, wandte sich Jacob kurze Zeit später an meinen Bruder, „Wie kommt es eigentlich, dass ich an keinem der Plätze an denen wir waren, und glaub mir, das waren viele, deine Schwester hat eine ganz schöne Ausdauer, Vampire gerochen habe?“
"Wir haben, wie schon unsere Vorfahren, einen Vertrag mit den Vampiren geschlossen. Darin ist unter anderem genau geregelt, dass Rom unser Gebiet ist und von uns regiert wird.", erklärte Jeremy stolz.
"Ah. So wie der Vertrag zwischen Quileute und den Cullens!", stellte Jake einen Vergleich an.
Jemy schüttelte vehement den Kopf: "Nein. Das ist etwas anderes. Euer Vertrag besagt, dass die Cullens keine Menschen töten dürfen und sich nicht in das Reservat begeben dürfen. Bei uns ist es lediglich eine Herrschaftsangelegenheit. Die Gestaltwandler sind seit jeher die Feinde der Vampire, die Schatten hingegen sind das Gegenteil. Man könnte sagen, dass die Vampire unsere Verbündeten sind. Wir würden uns gegenseitig jederzeit zur Hilfe eilen, wenn es nötig ist. Trotzdem halten sich die Vampire weitestgehend aus unserem Gebiet raus, um Streitigkeiten zu vermeiden."
Jacob schaute ihn mit großen Augen an, und auch ich blickte überrascht auf.
Ich in einem Bündnis mit Vampiren?
Aber ich konnte sie doch nicht leiden!
Zumindest galt das für die meisten von ihnen.
Jake stupste mich an: "Vielleicht hast du deswegen so Probleme dich zu entscheiden, ob du Vampire magst oder nicht, weil deine Schattenseite dir sagt sie sind deine Freunde und die Gestaltwandlerseite, dass du ihnen den Kopf abreißen musst."
Leicht ertappt guckte ich ihn an.
Woher wusste er von diesem Zwiespalt?
Schnell brachte ich meine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle: "Ich hab keine Probleme mich zu entscheiden. Ich kann Vampire nicht Leiden. Sie sind melancholisch, blutrünstig und oder haben einen Gottkomplex.", stellte ich knurrend klar.
"Was ist mit Emmett?", hatte Jake nach.
Ich rollte mit den Augen: "Er ist ganz amüsant.", gab ich zu.
"Und Alice?"
"Sie ist nervig, laut und überdreht.", erklärte ich.
"So wie du.", warf Jeremy ein
Ich bedachte ihn mit meinem Todesblick.
"Oder Esme?", versuchte Jake es weiter.
Ich stöhnte genervt: "Ist ja gut! Vielleicht gibt es 1 oder 2 Vampire, die mir nicht so sehr auf die Nerven gehen, wie du jetzt gerade!"
Jake schmollte.
Gut, dann gab er wenigstens kurzzeitig mal Ruhe.
Jeremy und einige andere schauten uns belustigt zu.
Ich warf ihm einen drohenden 'spars dir!'-Blick zu und er grinste nur noch mehr.

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Hey meine Lieben!
Vielleicht ist es einigen von euch schon aufgefallen:
Ich habe eine neue Geschichte hochgeladen, die ich schon seit Monaten auf meinem PC habe.
Mal wieder eine Twilight FF, aber diesmal bei den Volturi
Freu mich, wenn ihr da mal rein schaut ;)

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt