11. Kapitel: Showkampf

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Als wir bei Sam ankamen sah ich in der Dämmerung schon Paul, der vor dem Haus auf uns wartete.


>> Ou! Jetzt geht's los! <<, freute sich Embry.


Ich hatte die Jungs vorhin gebeten Paul nichts von all dem zu erzählen. Weder, dass ich sprechen konnte, noch dass ich ihre Gedanken hören konnte, das würde ein Spaß werden! Außerdem hatte ich noch ein weiteres Ass im Ärmel, von dem noch keiner wusste.

Ich freute mich wie ein Schnitzel und lief grinsend auf Paul zu, der mich auch schon freudig erwartete. Die Wölfe verschwanden im Gebüsch um sich zurück zu verwandeln.

„Na? Bereit für unseren Kampf?", fragte er.

Ich nickte und folgte ihm in ein anderes Waldstück hinter dem Haus. Hier hatten die Jungs wohl schon öfters gekämpft, zumindest fanden sich am Rand der kleinen Lichtung einige angeknackste Bäume.

Ich hörte wie die anderen uns gefolgt waren, vor allem hörte ich Jake: „....vorhin gesagt, wir sollten lieber Pauli anfeuern, er hätte es nötiger als sie!", wies er die anderen an, die darauf anfingen zu lachen.

Ich sah Paul an und wackelte mit den Augenbrauen. Er fing an zu zittern und bald darauf folgte das altbekannte reißen.


>> Die wird sich noch ganz schön wundern! <<, hörte ich Pauls Gedanken.


Ich musste ein Lachen unterdrücken, das wirst du aber auch noch, Freundchen!

Der Rest des Rudels und die Mädchen hatten sich am Rand aufgestellt um das Ganze zu beobachten.

Fragend sah ich zu Jake, sollten wir anfangen? Oder gab es eine Art Startschuss?

„Fangt einfach an!", brüllte dieser zu uns herüber. 

Ich nickte und widmete mich meinem Gegner. In Katzen-Manier legte ich meine Ohren an und kauerte mich auf den Boden.


>> Was macht sie da? So habe ich noch nie gekämpft! Soll ich sie angreifen? <<, dachte Paul verwirrt, >> Ach egal, ich spring sie jetzt einfach an! <<


Gut zu wissen, dachte ich gut gelaunt. Als Paul zum Sprung ansetzte war ich schon längst von meiner Kauerstellung aufgesprungen, war um ihn herum gerannt und stand nun hinter ihm. Das ging ihm wohl zu schnell, denn anhand der lachenden Meute am Rand konnte ich mir seinen verdutzten Gesichtsausdruck vorstellen.

Um ihn wieder auf mich aufmerksam zu machen, biss ich ihn in den Schwanz und machte einen Satz zurück, als er aufjaulte und sich umdrehte. Ich zwinkerte ihm zu und sah aus dem Augenwinkel, wie Jake vor Lachen vom Baumstamm kippte.


>> Na warte! <<, knurrte Paul.


Er machte sich sprungbereit um mich erneut anzugreifen. Ich wartete bis er sprang, dann sprang ich auch. Ich wusste, dass er damit nicht gerechnet hatte und nutzte seine Verwirrtheit um mich mit meinem Pfoten von seinem Kopf abzustoßen und ihn gleichzeitig wieder auf den Boden zu befördern. Mit dem Schwung, den ich jetzt dazugewonnen hatte, verschwand ich mit einem geschmeidigen Satz in den Bäumen. Seine Landung klang weniger weich.

Am Rand hörte ich die Jungs gröhlen.


>> So hatten wir das nicht abgemacht! Verschwindet sie einfach in den Bäumen! Feige Mietzekatze! <<, schimpfte er

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt