14. Kapitel: Elegant wie eine Antilope ohne Beine

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Ich lag in meinem Bett und sah nach oben in den Sternenhimmel. Sam hatte beschlossen, dass wir die Cullens unterstützen würden, schließlich ging es hier auch um die Sicherheit der Menschen im Reservat.

Es würde wohl noch ein paar Wochen dauern, bis sie kommen würden. Genau konnten wir es nicht sagen, da dieser größenwahnsinnige Moskito ihre Pläne immer änderte. Sie würde noch bereuen, dass sie mich angegriffen hatte! Ich würde sie mir höchst persönlich vorknöpfen. Ich musste grinsen, als meine Gedanken zu morgen Abend abschweiften. Ja, ich wüsste schon genau an wem ich beim Treffen mit den Blutsaugern trainieren würde!


Ich sah in den Himmel, die Sonne schien und es war schwül warm. Ich schleckte über meinen Eiswürfel, nahm die Zügel wieder auf und ließ mich von meiner rosa Giraffe Hubert in einer rostigen Schubkarre über die chinesische Mauer ziehen. Am Ende konnte ich schon meine Otterfarm erkennen, ein rosarotes Fellknäuel stand davor. Es war Paul als Wolf.

Es ertönte ein markerschütternder Pfiff, der mich aus meinem Traum riss. Vor Schreck sprang ich elegant wie eine Antilope ohne Beine aus dem Bett und landete unsanft auf dem Hintern.

„Aua!", motzte ich verschlafen.

Noch ein Pfiff.

Ich ging zum Fenster, öffnete es und schaute nach unten.

„WAS?!", keifte ich Jake an, der in unserem Garten stand.

„Ui, ist da jemand mit dem falschen Fuß zuerst aus dem Bett gestiegen?", stichelte er.

Ha! Schön wärs, wenn es wenigstens irgendein Fuß gewesen wäre!

„Was willst du?", fragte ich ein wenig freundlicher.

„Wir müssen auf Patrouille!", erinnerte er mich, „Und zwar in zwei Minuten!"

„WAS?", schrie ich erneut, dieses mal erschrocken.

„Komm hoch!", rief ich ihm zu und wuselte durch mein Zimmer.

Jake sprang an der Hauswand nach oben, durch das Fenster in mein Zimmer.

„Na hat da jemand Hummeln im Hintern?", grinste Jake.

Na toll.

Er versuchte wieder lustig zu sein!

Das würden anstrengende drei Stunden Patrouille werden!

„Ja ja, sehr witzig!", murmelte ich nur und klaubte mir Klamotten zusammen.

„Verdammt!", fluchte ich, als ich verzweifelt meine Schubladen nach Unterwäsche durchwühlte.

„Weißt du, du könntest auch mal Ordnung halten!", riet mir Jacob, „Ordnung ist..."

„...das halbe Leben, ich weiß, das bekomme ich täglich zu hören, aber weißt du was? Ich mache keine halben Sachen!", erklärte ich ihm während ich mich anzog und auf einem Bein durch das Zimmer hüpfte um in meine Jeans zu rutschen.

Dass Jake noch im Zimmer war, während ich mich umgezogen hatte war mir egal. Wir waren zusammen aufgewachsen, also war das sicher nicht das erste mal, dass er mich nackt gesehen hatte.

Okay. Es war das erste mal seit eineinhalb Jahren, aber ich war nicht der verklemmte Typ. Wir sind doch alle Menschen, oder so etwas in der Art.

Jake starrte vor sich hin.

„Jake?!", fragte ich verwirrt.

„METTGESICHT!", rief ich und warf ihm ein Kissen an den Kopf.

„Was?", fragte er und sah mich verwirrt an, dann schüttelte er den Kopf, „'Tschuldige, ich war in Gedanken."

„Komm mit Piggeldy!", sagte ich und zog ihn mit ins Bad.

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt