43. Kapitel: Und dann verkloppen sie sich gegenseitig mit ihren Sandschäufelchen

1.2K 63 2
                                    


„Aber Jake!", protestierte ich.
Es war inzwischen Nacht geworden, Leah und Seth liefen Patrouille um das Gebiet der Cullens. Ich stand mit Jake ein paar hundert Meter entfernt vom Haus der Cullens, damit wir in Ruhe reden konnten.
„Kein 'aber', Cacy. Ich will Leah nicht dabei haben!", blieb er weiter stur.
„Ich weiß schon, dass du sie nicht sonderlich leiden kannst, aber du kannst sie doch nicht einfach zurück schicken!", verteidigte ich meine beste Freundin.
„Du hast Recht, ich kann sie nicht leiden und ich weiß auch, dass sie mich nicht leiden kann. Aber das ist gar nicht das Entscheidende. Es geht darum, dass ich ihr im Bezug auf die Cullens nicht vertrauen kann! Sie hasst die Cullens", rief er wütend.
„Ja und? Du doch auch! Du bist doch eh nur hier, weil du Bella liebst!", rief ich und wurde nun auch langsam wütend.
„Cacy...", sagte er versöhnend.
„Spar dir dein 'So ist es nicht', du weißt genau so gut wie ich, dass es eine Lüge wäre. Du bist hier, weil du sie liebst. Seth ist aus irgendwelchen moralisch verdrehten Gründen hier. Aber ICH bin sicher nicht hier, weil mir die Cullens am Herzen liegen. Ich bin wegen dir hier, Jacob. Ich kann Bella genau so wenig leiden wie Leah die Cullens, trotzdem werde ich an deiner Seite kämpfen, um sie zu beschützen. Genau so wie Leah. Wenn du sie wegschickst, dann musst du mich auch wegschicken. Also überlege es dir!", fuhr ich ihn an, machte auf dem Absatz kehrt und lief in den Wald.

Als ich den Fluss erreichte ließ ich mich an dessen Ufer nieder und betrachtete den Mond.
„Danke, dass du dich für mich eingesetzt hast!", erklang plötzlich Leahs Stimme hinter mir.
„Ehrensache", nickte ich.
Ich hörte ein paar Äste knacken, als sie zu mir kam und sich neben mir nieder ließ.
„Ich kann sie nicht mehr hören, aber ich kann sie noch spüren.", sagte ich.
„Von wem redest du?", fragte sie.
„Dem anderen Rudel. Ihre Gedanken sind weg, aber wenn es Nacht ist, kann ich sie noch immer spüren. Ich spüre, wie sie in der Dunkelheit umherstreifen und ihre Grenze ablaufen.", flüsterte ich.
„Wow, ich wusste nicht dass du das kannst!", gab sie zu.
„Nur Nachts. Wenn alles Dunkel ist. Wenn alles ein einziger Schatten ist.", erklärte ich, dann verstummten wir wieder.
„Jacob ist ein Idiot.", sagte sie plötzlich in ihrer weltklasse 'Wir-sind-beste-Freundinnen-und-jeder-Kerl-der-dich-verletzt-bekommt-von-mir-einen-Tritt-in-den-Allerwertesten'-Stimme.
Ich schmunzelte belustigt: „Das ist doch nichts neues."
Kurz verharrten wir still und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, dann ergriff ich das Wort: „Du bist nicht wegen Seth hier, stimmts?", erkundigte ich mich.
„Doch!", behauptete sie.
„Leah, ich kenne dich schon mein ganzes Leben, du kannst mich nicht anlügen!", seufzte ich.
„Okay, es ist nicht nur weil ich Seth beschützen will.", gab sie zu.
Musste man ihr heute wieder alles aus der Nase ziehen?
„Sam?", fragte ich.
Sie nickte.
„Hast du eine Ahnung, wie es ist, jemanden zu lieben, der dich nicht liebt? Von dem man weiß, dass man ihn nie haben kann, weil er auf jemand anderen geprägt ist. Aber man hat trotzdem keine Chance von ihm loszukommen?", fragte sie nachdenklich.
Ich lächelte traurig: „Ja, so ein ähnliches Gefühl kenne ich."
„Sorry.", murmelte sie.
„Kein Problem.", sagte ich schulterzuckend.
„Manchmal wünsche ich mir einfach, dass ich mich auf irgendwen präge, egal wen, nur um von ihm loszukommen.", seufzte sie.
„Weißt du was? Irgendwann wirst du deinen Seelenverwandten finden. Ein großer, muskulöser Südamerikaner, mit süßem spanischen Akzent, wenn er Englisch spricht. Und ihr werdet glücklich sein und irgendwann heiraten. Dann bekommt ihr fünf süße Kinder, drei Mädchen und zwei Jungs. Ich werde bis dahin auch geheiratet haben und unsere Kinder wachsen dann zusammen auf und verkloppen sich gegenseitig mit ihren Sandschäufelchen und wenn sie alt genug sind, richten wir sie auf Sam ab.", plante ich unsere Zukunft.
„Fünf Kinder?!", fragte Leah entsetzt.
„Ja, Drillinge.", klärte ich sie auf, „Und die anderen Beiden sind älter."
„Und wie viele wirst du haben?", erkundigte sie sich.
„Eines. Möglicherweise zwei, falls ich mir nochmal eine Schwangerschaft antue. Vielleicht wenn ich es meinem Mann heimzahlen will und ihn dann, vollgepumpt mit Schwangerschaftshormonen, aus meinen ständig wechselnden Launen heraus herum scheuche. Hm...das hört sich gar nicht so schlecht an. Vielleicht bekomme ich ja doch drei Kinder.", spann ich meine Ideen weiter.
„Dein zukünftiger Mann tut mir jetzt schon Leid!", bemitleidete sie ihn.
„Ja, mir auch. Aber er hat es sich ja so ausgesucht. Ich bin sicher er wird wissen auf was er sich mit mir einlässt!", gestand ich zuversichtlich.

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt