15. Kapitel: Ich bin mehr so der Learning-by-doing-Typ

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Ich spürte eine kalte Schnauze in meinem Gesicht und schlug die Augen auf. Ich starrte in die riesigen Augen eines rostroten Wolfes.

„Jake, das ist eklig!", sagte ich und schob ihn von mir weg.

Es war merkwürdig still in meinem Kopf.

Ich schaute auf meine Hände.

Ah, ich war nicht mehr verwandelt.

Mein Schatten hatte wohl mal wieder die Kontrolle übernommen. In letzter Zeit passierte mir das eindeutig zu oft! Ich musste mich besser kontrollieren!

Ich versuchte mich zu erinnern, was passiert war.

Ich hatte Hunger und da war eine Wapitiherde. Ich hatte sie über die Lichtung gejagt und eines angefallen. Sonst nichts. Gut.

„Na los, lass uns zu Sam und Emily gehen.", sagte ich zu dem Wolf als ich mich aufrappelte.

Er nickte und trabt mir hinterher.


>>Das war echt ekelhaft!<<, hörte ich Embry, als ich wieder auf vier Pfoten lief.


>>Nur weil ihr Schafe im Wolfspelz seid, muss das ja nicht für uns alle gelten, oder?<<, kommentierte ich in Gedanken.


>>Moment, seit wann kannst du mit uns in Gedanken kommunizieren?<<, fragte Jacob erstaunt.


>>Reine Willenskraft, Fiffi!<<, zwinkerte ich ihm zu und fügte theatralisch hinzu, >>Ihr müsst ja noch so viel lernen!<<


„Hey Cacy, Rachel Kim und ich wollten gerade an den Strand, immerhin ist heute der erste schöne Tag seit Wochen! Kommst du mit?", begrüßte mich Leah lächelnd.

„Ja klar!", stimmte ich zu.

Ich folgte ihnen nach draußen und schnappte mir, als ich an Jake vorbei ging einen von den fünf Muffins, die er in der Hand hatte: „Vielfraß!", kommentierte ich.

„Das musst du gerade sagen! Hast du nicht gerade erst 'gegessen'?", feixte er.

Ich drehte mich um, streckte ihm die Zunge raus und verschwand durch die Tür.


„Was soll denn das werden wenn es fertig ist?", fragte ich die Mädchen, als sie gerade dabei waren ihre Badetücher auszubreiten und es sich darauf gemütlich zu machen.

„Sonnen?", fragte Kimm irritiert.

Ich lächelte und schüttelte den Kopf.

Leah stöhnte: „Was hast du vor, Cacy?"

Ich grinste: „Ich will eine Sandburg bauen! Nein moment, das ist vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich will ein Sandschloss bauen! So groß, dass es uns überragt!"

„Wirklich?", fragte Rachel zweifelnd.

„Ja, jetzt kommt schon!", wies ich sie an und schob sie vor mir her zu einer geeigneten Stelle des Strandes.


Das Schloss wurde nicht so groß, dass es uns überragte, aber es sah trotzdem klasse aus!

Ich hörte, dass sich jemand von hinten anschlich und machte instinktiv einen Schritt zur Seite, als dieser sich auf mich stürzen wollte. Leider stand ich vor dem Schloss und so krachte der Unbekannte, welcher sich als Jake entpuppte, in unser Sandschloss.

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt