3. Kapitel: Ich bin ein wunderschöner Schmetterling!

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Als ich nach einer Stunde wieder aus dem Wald kam roch ich schon das leckere Essen. Hm, sie grillten! Lecker! Ich ging um Jakes Haus herum und sah sie auf Bierbänken draußen sitzen. Es war doch noch ein schöner Abend geworden und man konnte den Sternenhimmel sehen. Am Tisch saßen jetzt mehr Leute als zuvor, ich hatte eigentlich alle schon einmal gesehen, früher in der Schule.
Ich ging auf Jake zu und schlug ihm von hinten auf die Schulter. Er spannte sich kurz an, hatte wohl nicht gemerkt dass ich gekommen war.
„Cacy!“, rief er fröhlich, „Ich hatte schon Angst dass dir etwas passiert ist.“
„Ich kann schon auf mir aufpassen!“, lachte ich.
„Ja, hab ich gesehen, der Gartenzaun war aber auch echt ein harter Gegner!“, grinste er. Ich boxte ihn in den Bauch, aber er lachte nur noch mehr. Komisch, eigentlich hätte ihn der Schlag schon wenigstens ein bisschen weh tun sollen. Egal, nächstes mal schlag ich stärker zu!
„Naja ich hoffe du hast mir was zu essen übrig gelassen, kleine Raupe Nimmersatt?“, fragte ich, angesichts der Berge an Essen auf seinem Teller.
„Hey!“, beschwerte sich Jacob, „Ich bin ein wunderschöner Schmetterling!“, alle fingen an über unsere Unterhaltung zu lachen. 
„Naja, wenn du Glück hast wirst du vielleicht mal eine Motte!“, gab ich zurück, „Aber jetzt zu den wichtigen Dingen des Lebens! Mein Essen?!“
„Du hast Glück, 5 Minuten später und es wäre nichts mehr übrig!“, lachte Rachel, „Die Jungs hier sind alle kleine Raupen Nimmersatt!“
„Komm her, Cacy!“, rief Billy, der den Grill bewachte, „Rare, Medium Rare oder Well-done?“
„Rare!“, lachte ich, setzte mich zwischen Jake und Embry und fing an mein Steak zu essen.
Irgendwann Blickte ich auf und sah Embrys angeekeltes Gesicht.
„Was ist?“, fragte ich genervt. Das Schlimmste was man tun konnte war, mich beim Essen zu unterbrechen.
„Das ist eklig!“, sagte Embry.
„Wieso?“, fragte ich zurück.
„Das ist ja noch fast roh!“, sagte er entsetzt.
„Das ist doch nicht eklig“, erklärte ich ihm, „schmeckt voll geil! Willst auch mal?“
„Ne, danke!“, lehnte er ab.
„Um so besser, bleibt mehr für mich!“, grinste ich ihn an.
„Dass Embry mal Essen ablehnt...!“, hörte ich einen von den Muskelprotzen sagen. Hm, wenn ich mich richtig erinnere war das Sam.
Ich musterte den Rest der Mannschaft. Ich hatte sie alle schon einmal gesehen. Was in LaPush jetzt auch keine allzu große Leistung war.
Jake hatte meinen Blick bemerkt und realisierte gerade, dass er mich noch gar nicht vorgestellt hatte.
„Oh, verdammt! Tut mir Leid! Leute das ist Cacy, sie hat hier früher schon gewohnt und ist dann vor  eineinhalb Jahren nach Deutschland gegangen. Cacy dass sind Jared und Kim, Paul, Sam und seine Verlobte Emily, Brady und Collin. Rachel, Quil und Embry kennst du ja.
Normalerweise sind Seth und Leah auch da, aber sie...konnten heute nicht“, beendete er seine Vorstellungsrunde.
„Servus!“, sagte ich grinsend.
„Ser-was?“, fragte mich Jared verwirrt.
Ich lachte. „Servus“, wiederholte ich langsam, „das sagt man in Bayern zur Begrüßung oder auch zum Abschied.“
„Ach so, kann ich ja nicht wissen!“, sagte er beleidigt.
„Stimmt!“, grinste ich und stibitzte mir das letzte Stückchen Fleisch von  Jakes Teller.
„Hei!“, protestierte er.
„Bitte?“, fragte ich gespielt traurig und formte meinen Augen zu großen Kulleraugen.
„Na gut.“, grummelte Jacob.
„Wow!“, machte Emily, „Ich glaube du solltest öfter mit uns Essen Cacy! Vielleicht bekommen wir anderen dann auch mal mehr als ein trockenes Stück Brot!“
Alle mussten lachen, nur Jake trauerte noch immer seinem Stück Fleisch hinterher.

„Cassandra!!!“, rief von hinten eine hohe quietschende Stimme, sodass ich mir vor Schmerz die Ohren zu hielt.
Als ich mich von dem Schock erholt hatte sprang ich auf und lief meiner Mutter entgegen. Ich drückte sie fest und freute mich sie wieder zu sehen.
„Billy hat vorhin angerufen, dass du schon seit heute Nachmittag wieder da bist, ich hab mich ja total im Tag geirrt, ich dachte du würdest erst morgen wieder kommen!“, erklärte sie mir ihre Abwesenheit.
Natürlich, das war meine Mum. Verplant wie eh und je.
Da ich schon aufgegessen hatte und sowieso schon ziemlich müde war verabschiedete ich mich von allen und fuhr mit meiner Mutter nach Hause. Dort fiel ich sofort ins Bett und bevor ich überhaupt die Chance hatte mich umzuziehen, war ich auch schon eingeschlafen.

Mein total normal verrücktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt