38. Kapitel: "Sag mal, hörst du dir eigentlich hin und wieder selbst zu, Paul?"

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„Also Sam? Was ist so wichtig, dass du uns an einem Sonntagabend zu einer Sondersitzung herrufst?", hörten wir dich Jungs aus dem kleinen Häuschen.
Ich schmunzelte, öffnete geräuschlos die Türe und trat, mit Jake und Seth im Schlepptau, ein.
„Na ich hoffe doch wir sind so wichtig!", sagte ich laut, um die Geräuschkulisse zu übertönen.
Abrupt drehte sich das ganze Rudel zu uns um.
„Cacy!", kreischte Leah und flog mir in die Arme.
„Hey!", begrüßte ich sie.
Jetzt waren auch alle anderen aus ihrer Starre erwacht und umarmten uns ebenfalls stürmisch.

Ein paar Minuten später saßen wir alle, dicht gedrängt, um Sams kleinen Küchentisch.
Emily stellte ein paar frischgebackene Schokoladenkekse auf den Tisch, die jedoch keine Minute überlebten.
„Also erzählt mal!", drängten alle, „Wie war es? Wo wart ihr? Was habt ihr alles erlebt? Was ist alles passiert?"
Bevor ich den Mund aufmachen konnte, fiel mir Seth, der seit ich ihn auf der Hochzeit wiedergetroffen hatte nichts mehr gesagt hatte ins Wort: „Cacy und Jacob sind zusammen!", platzte er heraus.
Ich warf ihm einen strafenden Blick zu; „Schön, dass du gleich mit der Tür ins Haus fallen musst, Knirps! Ich wäre schon noch zu dem Teil gekommen!", wies ich ihn zurecht.
Alle, ausgenommen Embry Quil und Seth, starrten uns mit offenem Mund an.
Ich verdrehte die Augen, dann sagte ich zu Jake: „Findest du nicht auch, dass es hier zieht? Ich glaube ein paar Leute sollten mal ihre Münder schließen!"
Jacob grinste und ich warf allen einen vielsagenden Blick zu, woraufhin sie zwar ihre Münder zuklappten, uns aber weiterhin mit aufgerissenen Augen anstarrten.
„Wenn sie so weitermachen fallen ihnen noch die Augen aus dem Kopf!", flüsterte Jake mir zu und ich unterdrückte ein kichern.
Paul war der Erste, der sich wieder unter Kontrolle hatte. Jubelnd sprang er auf und rief: „Ich habe gewonnen!!! Ich habe es gewusst! Freizeit ich komme!"
Nach Pauls Freudentänzchen hatte sich auch Leah wieder gesammelt.
„Also einerseits freue ich mich ja für euch beide", verkündete sie und schrie mich dann an, „Aber wie kannst du mir das antun?! Jetzt muss ich für den Rest des Jahres die Hälfte von Pauls Wache übernehmen! Und es ist August!!!"
„Sorry", sagte ich schulterzuckend, „aber das hättest du dir vorher überlegen sollen."
„Ihr seid also wirklich zusammen?", hakte Jared nochmal nach.
„Ja.", sagte Jake nickend.
„So ganz ohne Prägung?", erkundigte sich Paul.
„Ja.", antwortete ich.
„Wieso?", fragte Paul.
Ich starrte ihn verständnislos an. Fragte er gerade wirklich wieso wir zusammen sind? Was ist denn das bitte für eine bescheuerte Frage?
„Weil wir beide gerne auf pinken, flauschigen Einhörnern über Regenbögen reiten und dazu den Tetris Remix singen!", sagte ich sarkastisch, „Sag mal Paul was ist das denn für eine blöde Frage?!"
Jacob, Embry und Quil mussten sich stark zusammenreißen um nicht in lautes Lachen auszubrechen. Auch der Rest des Rudels schmunzelte über meine Antwort. Alle, abgesehen von Paul, dieser saß mit eingezogenem Schwanz, natürlich nur im übertragenen Sinne, auf seinem Stuhl und murmelte etwas, das wie „Ich mein ja nur..." klang.

Danach war natürlich Zeit für eine Geschichtsstunde.
Ich erzählte von unserer Reise, wie ich Jake eingeholt hatte und ihn davon überzeugen konnte, das zu tun, was ich wollte: Meine Weltreise. Dann erzählte ich von unserem Trip durch das viel zu warme Asien. Als ich bei den Rumänen ankam stockte ich, und sah Jacob an, stumm beschlossen wir, ihnen nicht alles zu erzählen. Also erzählte ich nur von einem chaotischen, internationalen Haufen Verrückter, die irgendwo in den Wäldern von Rumänien wohnten, bei denen wie ein paar Tage verbracht hatten. Ohne zu erwähnen, dass dieser chaotische, internationale Haufen Verrückter, ein chaotischer, internationaler Haufen verrückter Vampire war. Anschließend unsere Weiterreise nach Italien, ebenfalls ohne meine Vampirbegegnung auf der Suche nach einem Feuerzeug zu erwähnen, von der wusste schließlich nicht einmal Jake. Dann kam die Zeit, die wir mit meinem Bruder in Rom verbracht hatten. Unser kurzer Ausflug nach Pisa und unsere Bergtour über die Alpen nach München, wo wir meine Freunde besucht hatten. Bis ich schließlich bei den Geschehnissen der Hochzeit angekommen war.
Immer wenn ich drohte ein Detail zu vergessen, schaltete sich Jacob ein und ergänzte. So vergingen einige Stunden, bis wir unsere Geschichte zu Ende erzählt hatten.
„Wow! Ihr seid ja ganz schön herumgekommen!", kommentierte Seth begeistert.
„Na, wollen wir mal für Jake hoffen, dass Cacy noch nicht 'ganz schön herumgekommen' ist!", raunte Paul Jared lachend zu.
Jacob knurrte und ich haute Paul dezent eine runter.
„So weit ich gehört habe bist doch du hier in LaPush die Dorfmatratze, oder Paul?", fragte ich kühl.
„Tja. Ich will halt auch meinen Spaß haben. Was kann ich dafür, wenn die Mädels hier leicht zufrieden zu stellen sind?", meinte er schulterzuckend.
„Hörst du dir eigentlich hin und wieder selbst zu? Ich glaube eher nicht, denn sonst hättest du bestimmt gemerkt, dass dein letzter Kommentar ein glattes Eigentor war!", lachte ich
Paul schien über seine letzten Worte nachzudenken, plötzlich wurde er rot: „Oh", meinte er geistreich, dann versuchte er sich herauszureden, „So meinte ich das nicht! Ich..."
„Keine Sorge Paul!", unterbrach ihn Jared lachend und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, „Wie wissen hier alle, dass du der absolute Knaller im Bett bist!"
Alle, die bis gerade eben noch gelacht, oder zumindest breit gegrinst hatten verstummten augenblicklich und starrten die beiden entsetzt an.
Jared guckte verwirrt zurück, dann schien ihm ein Licht aufzugehen: „Verdammt, verdammt, verdammt!", fluchte er, „Das kam jetzt total falsch rüber!"
„Also Jungs, wir wussten ja schon immer, dass ihr beiden eine ganz besondere Beziehung habt, aber sowas...damit hätten wir jetzt nicht gerechnet!", schmunzelte Sam.
„Man, wenn ich das Kim erzähle!", lachte Quil.
„Untersteh dich!", knurrte Jared.

Wir zogen Paul und Jared noch ziemlich lange auf, solange bis Emily uns um halb vier alle raus schmiss und wir uns verabschiedeten.
„Cacy, warum bist du so still?", erkundigte sich Jake, als wir gemeinsam durch die Nacht nach Hause schlenderten.
„Ich kann nicht heim!", murmelte ich monoton.
„Wieso?", fragte Jacob verwirrt und hielt an.
„Naja ich bin weggerannt ohne etwas zu sagen und war dann einen Monat verschwunden! Außerdem ist es mitten in der Nacht! Meine Eltern köpfen mich!", sagte ich und merkte wie ein bisschen Panik in mir hochstieg.
„Cacy beruhige dich!", flüsterte er und legte mir die Hände an die Taille, „Du kommst jetzt einfach mit zu mir und morgen Früh überlegen wir uns dann etwas wegen deinen Eltern, in Ordnung?"
Ich sah ihm tief in die Augen und dieses wunderschöne braun ließ mich alle Sorgen vergessen, wie ich doch braune Augen liebte!
„Okay!", hauchte ich und ließ mich von ihm mitziehen.
Leise schlichen wir die Treppe nach oben in sein Zimmer, dort entledigte er sich seines Hemdes und seiner Hose und ließ sich in Boxershorts ins Bett fallen.
Ich kicherte, als ich sah, dass er sich zusammenrollte, um ganz in sein Bett zu passen.
„Jake, glaubst du nicht, dass es langsam mal Zeit für ein neues Bett wäre?", grinste ich, er sah aber auch zu süß aus!
„Ach quatsch. Du bist so klein, für dich ist da genug Platz!", beteuerte er zwinkernd.
Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf: „Für mich schon, ich sehe da eher in dir das Problem."
Ich zog mir das Kleid aus, das ich noch immer trug und widmete mich Jacobs Kleiderschrank.
„Was tust du da?", erkundigte er sich neugierig.
„Ich suche mir ein Shirt von dir, damit ich nicht in meinem Kleid schlafen muss!", teilte ich ihm mit.
„Ich muss sagen, ich habe gegen dein jetziges Outfit auch nichts einzuwenden!", grinste er verschmitzt.
Ich besah mir meine doch recht knappe Unterwäsche: „Ja, kann ich mir vorstellen.", antwortete ich und suchte weiter nach einem Shirt.
Das was ich fand, wäre bei mir durchaus auch als hässliches, bodenlanges Kleid durchgegangen, aber es war bequem und erfüllte seinen Zweck.
Ich tapste über den kalten Boden und schlüpfte zu meinem Freund unter die Bettdecke.
Ich verschränkte meine Finger mit seinen und spürte, wie seine andere Hand über meinen Po unter das Shirt wanderte und zärtlich meine Seite auf und ab strich.
Ich schnurrte und kuschelte mich enger an ihn und bald waren wir beide eingeschlafen.  


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