Teil 10

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Kai Pov.

Tiefenentspannt halb auf meinem Hochzeitsplaner zu liegen, während nebenbei Saw läuft und er meine, eigentlich sowieso nicht vorhandene,  Frisur zerstört, ist vielleicht nicht ganz der Ausklang des Tages, den ich mir vorgestellt habe.
Aber beschweren will ich mich wirklich nicht.
Es ist nur irgendwie komisch, mit einem Mann den ich vor wenigen Stunden erst kennengelernt habe, obwohl ich mir eigentlich sicher bin, ihn schon einmal gesehen zu haben, im Bett zu liegen und mehr oder weniger zu kuscheln.
»Kai, du wirst vom Film nichts mitbekommen, wenn du nicht hinsiehst«, murmelt Julian plötzlich und mit hochrotem Kopf sehe ich ihn an und rutsche von ihm hinunter.
Unsicher blicke ich zu ihm hinüber und sehe direkt in seine grünen Augen.
»Ich habe nicht gesagt, dass du weggehen musst«, sagt er schmunzelnd und ich lächle verlegen.  Einen Moment spiele ich mit dem Gedanken mich wieder zu ihm zu legen, doch irgendwie fühlt es sich an, als würde ich Sophia dadurch betrügen, auch wenn das kompletter Blödsinn ist.
Genervt von meinen wirren Gedanken und Gefühlen atme ich tief durch, bevor ich mich dicht neben Julian sinken lasse.
Sophia stört es doch auch nicht, wenn ich mit Mason oder Timo kuschle, sie umarme oder mit ihnen im gleichen Bett schlafe.
Dann wird es doch bei Julian auch nicht anders sein.
»Ist alles in Ordnung?«, fragt der Blondschopf mich plötzlich und ich merke, dass ich mit verschränkten Armen und finsterem Blick neben ihm liege.
»Jaja, alles okay«, antworte ich und entspanne mich wieder.
»Wenn ich dich nerve, oder gehen soll, musst du es nur sagen«, sagt Julian und als ich geschockt zu ihm schaue, sieht er mich mit ernstem Blick an.  »Was? Nein... was redest du denn da? Warum solltest du denn gehen?«
»Naja, weil... nichts, ich dachte nur es ist dir vielleicht irgendwie unangenehm«, erwidert er nur und wendet sich wieder dem Film zu.
Super. Jetzt ist die ganze gute Stimmung komplett im Arsch.
Hab ich ja wirklich perfekt hinbekommen.
»Ist es aber nicht«, murmle ich mehr zu mir selbst als zu ihm.
»Sicher? Ich kann wirklich gehen, wenn ich dich störe.«  Irgendetwas in Julian's Stimme hat sich verändert.  Es hat etwas Kaltes und Abweisendes und mir wird unwohl.
»Warum sagst du das? Willst du denn gehen?«
»Ich weiß es nicht«, lautet seine Antwort, die meine Laune erheblich sinken lässt.
Was habe ich denn plötzlich falsch gemacht?
»Habe ich irgendetwas Falsches gesagt?«
»Nein, hast du nicht.« Julian seufzt und sieht mich wieder an.
»Wie kommst du dann darauf, dass ich wollen könnte, dass du gehst?«
»Gute Frage«, erwidert er und lacht leise.
»Also um das klar zu stellen, ich will absolut nicht, dass du gehst, hast du verstanden?«
»Weil du mit Saw nicht alleine sein kannst?«
»Nein, weil ich dich mag und... naja vielleicht, weil ich Schiss habe«, antworte ich, was Julian ein leichtes Lächeln auf die Lippen zaubert

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Taken | Bravertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt