Teil 14

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Kai Pov.
Eingewickelt in meine geliebte Wolldecke sitze ich am Bett und schaufle löffelweise Hühnersuppe in mich hinein, was Julian zufrieden verfolgt. Erst, als ich zwei Teller davon vertilgt und zwei Tabletten genommen habe, lässt er mich in Ruhe und ich lege mich zusammengerollt hin, um wieder ein bisschen zu schlafen.
»Danke, dass du dich so um mich kümmerst«, murmle ich schläfrig, als er sich neben mich aufs Bett setzt und er lächelt mich an.
»Das ist doch selbstverständlich. Ich kann dich doch nicht einfach alleine lassen, wenn es dir so schlecht geht.« Ich könnte schwören bei diesen Worten liegt unheilbarer Schmerz in seinen Augen, doch vielleicht spielt mir das Fieber auch einen Streich.
Und als ich schon längst tief und fest eingeschlafen bin, träume ich von einem weinenden Jungen mit strahlend graublauen Augen und blonden Haaren.

....

»Arschloch! Ich zerfick dich!«, keift jemand, dessen Stimme mir nur allzu bekannt ist im Wohnzimmer. Verwirrt klettere ich aus dem Bett und stelle fest, dass Julian friedlich schlafend neben mir liegt. Fürsorglich decke ich ihn zu und tapse dann aus dem Schlafzimmer. Mason und Timo sitzen auf dem Sofa und spielen enthusiastisch FIFA.
»Man, jetzt sei doch einmal schlechter«, schimpft Timo genervt weiter.
»Wenn ihr nicht leiser seid, weckt ihr Julian noch auf«, melde ich mich zu Wort und die beiden drehen sich synchron zu mir um. Mason springt förmlich über die Sofalehne und umarmt mich stürmisch. Timo folgt ihm etwas langsamer und dann ist ersteinmal Gruppenkuscheln angesagt.
»Wie fühlst du dich?«, fragt Mason besorgt und legt seine Hand auf meine Stirn, als er und Timo sich wieder von mir lösen.
»Besser als heute morgen«, antworte ich wahrheitsgemäß.
»Und... wer ist das in deinem Schlafzimmer?« Timo wirft einen kurzen Blick zur Schlafzimmertür.
»Mein Hochzeitsplaner, Julian. Er hat mich von der Apotheke nach Hause gebracht und sich um mich gekümmert.«
»Wenn Sophia zurück kommt, reiße ich ihr den hübschen Kopf an«, knurrt Mason und sieht finster auf ein Bild von ihr und mir, was auf der Kommode neben dem Fernseher steht.
»Sie konnte ja nicht wissen, dass ich krank werde«, verteidige ich sie sofort und Mason schnaubt abfällig.
»Nein, aber sie konnte wissen, dass ihr Jahrestag habt.«
»Ich bin ohnehin krank, da hätten wir gar nichts machen können.«
»Trotzdem bin ich sauer auf sie«, murmelt er und Timo lacht.
»Hauptsache du bist wütend auf Kai's Freundin, weil sie deren Hochzeitstag vergessen hat.«
»Als einer von seinen besten Freunden steht mir das zu«, erwidert Mason schnippisch und Timo und ich werfen uns einen belustigten Blick zu.
»Hallo«, sagt plötzlich jemand direkt hinter uns und wir alle drehen uns zu Julian um, der sich verschlafen übers Gesicht fährt und höflich lächelt.

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(445 Wörter)

Taken | Bravertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt