Kai Pov.
»H-hi«, hauche ich und ein Strom von Schuldgefühlen bricht über mich herein.
»Ich hab Pralinen für dich, Soph... wollte dir welche mitbringen und so...«
»Ich mag keine Schokolade.«
»Oh... na dann, ich... leg sie trotzdem mal hier hin.« Ich gehe zu seinem Bett hinüber und lege die Pralinenschachtel neben die verwelkenden Blumen auf das kleine Nachkästchen.
»Schenkt man jemandem im Krankenhaus nicht eigentlich keine Blumen?«, frage ich leise
»Keine Ahnung.«
»Ich dachte nur... ist egal. Wie geht es dir?«
»Ist das eine ernst gemeinte Frage?«
»Ja, ist es.« Julian zieht die Augenbrauen zusammen und sieht emotionslos zu mir hoch.
»Gut.«
»Das stimmt nicht, Julian...«, murmle ich niedergeschlagen und setze mich mit einigem Abstand neben ihn aufs Bett.
»Ach was. Aber dich interessiert es doch sowieso nicht richtig.«
»Doch tut es. Ich lie-«
»Wag es nicht«, unterbricht er mich harsch und ich schließe sofort den Mund.
»Das brauche ich nicht. Ich brauche kein Ich liebe dich,weil du Schuldgefühle oder Mitleid hast.«
»Ich sage es aber nicht aus diesen Gründen, sondern weil es stimmt. Ich liebe dich.«
»Wenn du mich wirklich liebst, dann sag es mir vor Sophia's Augen.«
»Zieh sie da nicht mit hinein. Sie... hat gerade genug Probleme.«
»Bestimmt nicht solche, wie ich«, lacht er verächtlich und lässt sich nach hinten in sein Kissen sinken.
»Marco hat ihr verraten, dass ich mit dir fremdgegangen bin.«
»Er hat was?«, fragt Julian überrascht und sitzt sofort wieder kerzengerade am Bett.
»Wie kommt er dazu?«
»Ich glaube er hasst mich ziemlich. Und da kam es ihm gerade recht, dass er mir so meine Beziehung zu Sophia kaputt machen kann.«
»Die war doch schon kaputt, als du mit mir geschlafen hast.«
»Nein, war sie nicht.«
»Hör mal, Kai, ich weiß es zu schätzen, dass du extra hergekommen bist um nach mir zu sehen, aber um ehrlich zu sein bringt mir das nichts. Du stocherst nur in meinen Wunden herum. Dich zu sehen reicht schon, um mir die Schlaftabletten herzuwünschen.« Bestürzt stehe ich von seinem Krankenhausbett auf und Julian verfolgt jede meiner Bewegungen genau.
»Es tut mir leid, wenn ich gewusst hätte... ich wäre nicht hergekommen.«
»Ja, wenn ich meinen nächsten Selbstmordversuch starte rufe ich vorher bei Sophia an und sage ihr, dass du nicht im Krankenhaus vorbeikommen sollst, falls ich überlebe.
Und dass sie Oreos anstatt von Pralinen mitbringen soll.«»Es wird keinen nächsten Versuch geben.«
»Hat dir das ein Engelchen geflüstert?«, fragt er spöttisch und ich beiße mir auf die Lippe.
»Ich hoffe du kannst bald hier raus.«
»Ja, ich auch.«
»Ich liebe dich.«
»Das sagtest du bereits.«
x
Sadend oder Happyend, was denkt ihr? ^^
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Taken | Bravertz FF
FanfictionKai hat fast alles, was er sich je erträumt hat. Er ist glücklich verlobt mit seiner zukünftigen Ehefrau Sophia, liebt seinen Job und hat die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Wer hätte schon gedacht, dass der Hochzeitsplaner Julian ih...