Kai Pov.
Den gesamten nächsten Nachmittag verbringe ich mit einer großen Box Taschentücher und vielen Tränen auf der Couch. Und ich weiß auch nicht, wie es kommen konnte, dass Sophia neben mir sitzt, um mich zu trösten, denn eigentlich sollte es umgekehrt sein. Ununterbrochen schluchze ich, stammle Entschuldigungen und rede irgendeinen Stuss, während sie mich im Arm hält. Sie hat schon lange aufgegeben, mich beruhigen zu wollen und deswegen ist sie mir einfach nur nahe und gibt mir das Gefühl, nicht allein zu sein und jemanden zu haben, der sich um mich kümmert.
Mir ist bewusst, dass ich das ganz bestimmt nicht verdient habe und bin ihr einfach nur unendlich dankbar dafür, dass sie so eine verdammt tolle Frau mit einem riesigen Herz ist.
»Kai?«, setzt sie nach einiger Zeit an und ich sehe mit von den Tränen verklebten Wimpern und vermutlich ziemlich roten Augen zu ihr. »Liebst du Julian?« Bevor ich antworten kann, breche ich schon wieder in einen Heulkrampf aus. Das ist nicht fair, das ist verdammt noch einmal nicht fair. Ich will sie nicht verletzen, aber was bringt es schon, ihr etwas vorzulügen, nur um ihr eine heile Welt vorzuspielen?
»Sag mir einfach nur die Wahrheit, Kai. Es ist besser so. Ich verspreche dir auch, ich werde dich nicht kastrieren, wenn du ja sagst.« Ein schwaches Lächeln legt sich auf meine Lippen, doch ich schaffe es nicht mit dem Weinen aufzuhören.
»Hey«, sagt sie sanft, nimmt mein Gesicht in ihre Hände, dreht es leicht zu sich und lächelt mich vorsichtig an.
»I-ist schon okay...«
»I-ist es n-nicht«, widerspreche ich schluchzend und sie wischt mir behutsam die Tränen vom Gesicht.
»Ist es. Es bringt uns doch beiden nichts, wenn du mir weis machen willst, dass du... mich liebst... wenn es eine Lüge ist, oder nicht? Ich heiße es bestimmt nicht gut, was du getan hast. Aber... ich bin eine Frau und Julian ist nun einmal ein...«
»Mann«, vervollständige ich ihren Satz, als sie nicht widerspricht und sie lacht kurz auf, doch der Schmerz, der in ihr wütet ist deutlich erkennbar.
»Ja, wie wir beide erkennen konnten ist er das«, erwidert sie mit einem flüchtigen Lächeln, lässt ihre Hände sinken und weicht ein Stück zurück.
»Ich hatte wirklich nie die Absicht dich zu verletzen und es tut mir leid, dass alles so gekommen ist. Ich habe mich damals, als wir uns das erste Mal gesehen haben sofort in dich verliebt und ich dachte es hält für immer. E-es tut mir so leid, dass ich dir all deine Träume zerstört habe, Sophia... aber ich liebe Julian. Es ist schrecklich für dich, ich weiß und es tut mir leid-«
»Hör auf dich die ganze Zeit zu entschuldigen, Kai.«
»Tut mir leid ich-«
»Stopp!«, unterbricht sie mich und ich höre sofort auf zu reden.
»Fremdgehen ist etwas Grausames, aber...« Sie weicht meinem Blick aus und blinzelt heftig.
»Aber wir können es nicht rückgängig machen. Und du liebst Julian. Da gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen.«
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Sophia kann einem leid tun ._.
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Taken | Bravertz FF
FanfictionKai hat fast alles, was er sich je erträumt hat. Er ist glücklich verlobt mit seiner zukünftigen Ehefrau Sophia, liebt seinen Job und hat die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Wer hätte schon gedacht, dass der Hochzeitsplaner Julian ih...