Kai Pov.
Gut, ich muss zugeben, sich wegen einem Ständer, den man bei dem Gedanken mit seinem Hochzeitsplaner zu schlafen bekommen hat, zu betrinken ist vielleicht nicht das, was ein normaler Durchschnittstyp machen würde. Aber ich bin nunmal kein Durchschnittstyp, also mache ich mir darüber keine Gedanken, bis ich so dicht bin, dass mir nachdenken nicht einmal mehr ein Begriff ist. Wäre Mason nicht bei der Arbeit gewesen, hätte er mich bestimmt aufgehalten und erst einmal ins Bett gesteckt bis ich meinen Namen wieder fehlerfrei buchstabieren kann, aber so stolpere ich draußen durch die Straßen, remple Leute an und steige in den ersten Bus, der an der nächstgelegenen Haltestelle hält. Während ich also unbewusst schwarzfahre, bekomme ich missbilligende Blicke von einer jungen Mutter und einem alten Mann, aber mir ist egal, was sie denken. Mir ist im Moment alles egal. Nur Julian nicht.
Ich steige wahllos an Stationen ein und aus und langsam sickert auch zu mir durch, dass ich so nicht zu Julian kommen werde, als ich plötzlich meine altbekannte Apotheke erblicke. Von hier aus weiß ich wenigstens, wie ich fahren muss, um zu dem Blondschopf zu kommen. Voller Tatendrang stehe ich eine halbe Stunde später vor dem Gebäude, an dessen Frontseite das geschwungene Brandt deutlich zeigt, wer hier das Sagen hat. Als ich es schließlich betrete und Alina mich erblickt, hebt sie verwundert den Kopf.
»Herr Havertz? Ihr Termin war schon vor drei Stunden.« Stimmt. Da war ja noch was. Ich wusste doch, ich habe irgendwas verpennt.
»Ich... muss zschu Julieean«, murmle ich und sehe mich angestrengt nach dem Blondschopf um. Wo ist er denn?
»Sie wollen einen Schuh von Julian?« Mein Gott ist diese Kuh dumm. Was soll ich denn mit einem Schuh von Julian? Als plötzlich Marco aus Richtung Julian's Zimmer kommt hebe ich erfreut den Kopf.
»Hey«, rufe ich gedehnt und drehe mich so schwungvoll um, dass ich beinahe hingefallen wäre. Als der Blick des Blondhaarige auf mich fällt verzieht er angewidert das Gesicht und setzt seinen Weg fort.
»Nein, nein, nein, nein, nein«, nuschle ich und halte ihn am Arm fest, als er an mir vorbeiziehen will.
»Lass mich los, Kai.«
»Woher... du mich? Kennst... woher kennst du mich?«, lalle ich und er verdreht entnervt die Augen.
»Was suchst du hier bei Julian?«, übergeht er meine Frage und ich grinse breit.
»Na Julian.«
»Du bist wirklich hohl oder?«
»Eigentlich ist er dicht«, meldet sich nun Clara zu Wort, die wie aus dem nichts neben mir erschienen ist. Die beiden sehen mich mit einer Mischung aus Wut und Abscheu an und ich kann wirklich nicht sagen, dass ich mich gerade wohl fühle.
»Also darf ich jetzt zu Julian?«, frage ich leise und versuche möglichst nüchtern zu klingen.
»Komm Marco, Julian wird ihn schon rauswerfen, wenn er ihn nicht bei sich haben will«, meint Clara und nach einem Augenblick stimmt Marco ihr zu und sie lassen mich vor Alina stehen, die gerade am Telefon mit irgendwem über irgendwelche Filme diskutiert. Na geht doch. Julian, ich komme. Kann aber noch etwas dauern, weil ich nämlich gerade nicht mehr genau weiß, in welchem Gang dein Zimmer ist.
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Drunk little Kai :) Was denkt er will er bei Julian?
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Taken | Bravertz FF
FanfictionKai hat fast alles, was er sich je erträumt hat. Er ist glücklich verlobt mit seiner zukünftigen Ehefrau Sophia, liebt seinen Job und hat die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Wer hätte schon gedacht, dass der Hochzeitsplaner Julian ih...