Julian Pov.
Kai weicht so gut wie keinen Moment von meiner Seite. Er huscht um mich herum, wie ein flinkes Eichhörnchen, lächelt mich glücklich an, wann immer sich unsere Blicke kreuzen und ich kann nicht anders als mindestens genauso ehrlich und glücklich zurückzulächeln, auch wenn dieses schöne Gefühl nur einen Moment anhalten wird.
Gerade stellt er das Geschirr unseres einfachen Abendessens, wir haben zusammen Spaghetti gekocht, in den Geschirrspüler und dreht sich zu mir um. Man sieht ihm an, dass er hundemüde ist und ihm gleich die Augen zufallen, trotz der Tatsache, dass es erst sechs Uhr abends ist.
»Legen wir uns ein bisschen hin?«, frage ich mit verhaltenem Lächeln und er nickt. Mit einem leisen Sorry versteckt er ein langes Gähnen hinter vorgehaltener Hand, bevor er mich ins Schlafzimmer lotst, obwohl ich eigentlich weiß, wo ich hingehen muss. Ohne uns auszuziehen legen wir uns aufs Bett und er kuschelt sich sofort an mich und schließt seine Augen.
»Danke, dass du heute gekommen bist«, flüstert er und drückt sein Gesicht an meine Brust. Mit einem leichten Lächeln lege ich meine Arme um ihn und ziehe ihn eng an mich.
»Danke, dass ich kommen durfte.« Ich beginne über seinen Rücken zu streichen und er gibt ein zustimmendes Brummen von sich, als ich unter sein Oberteil fahre und über seine nackte Haut fahre.
»Ich liebe dich«, hauche ich und er drückt sich noch fester an mich.
»Ich würde gerne sagen, ich dich auch, aber ich habe Angst davor, was das anrichten könnte.«
»Wegen Sophia?«
»Vor allem wegen Sophia.«
»Das musst du nicht. Sie... ist nicht hier.«
»Ich weiß«, murmelt er und seufzt leise.
»Kai?«
»Hm?«
»Du musst nichts dazu sagen, wenn du nicht willst, aber... liebst du mich denn?«, frage ich leise und warte mit vor Angst trockenem Mund, auf seine Antwort. Lange Zeit herrscht kaltes Schweigen, das sich unangenehm in mein Herz bohrt, wie ein Dolch, doch als ich schon glaube, dass Kai einfach eingeschlafen ist, beginnt er zu sprechen.
»Ich weiß, dass ich Gefühle für dich habe. Sehr starke, um ehrlich zu sein. Und sie werden immer intensiver spürbar, je länger ich dich kenne... oder wieder getroffen habe.« Er macht eine kleine Pause und es scheint, als müsste er über seine folgenden Worte genau nachdenken, bevor er sie ausspricht.
»Ich würde sagen... ja, ich liebe dich. Aber-«
»Nein«, unterbreche ich ihn schnell.
»Ich will jetzt nichts von Sophia hören. Ruinier mir das nicht.«
»Okay«, sagt er leise und dreht den Kopf ein wenig, um zu mir hochsehen zu können. Ein kleines Lächeln huscht über seine Lippen.
»Ich liebe dich.«
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Taken | Bravertz FF
FanfictionKai hat fast alles, was er sich je erträumt hat. Er ist glücklich verlobt mit seiner zukünftigen Ehefrau Sophia, liebt seinen Job und hat die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Wer hätte schon gedacht, dass der Hochzeitsplaner Julian ih...