Kai Pov.
Es ist weniger unangenehm mit Marco und Julian zu essen, als angenommen. Der beste Freund des Blondschopf taut mit der Zeit nämlich immer mehr auf, reißt Witze und scheint sich auch langsam damit abgefunden zu haben, dass ich da bin. Als Julian kurz auf die Toilette verschwindet und er und ich alleine zusammen am Tisch sitzen, lächelt er mich kurz an und widmet sich dann wieder seinem Abendessen.
»Du Marco?«, setze ich an und er hebt den Kopf, die Augenbrauen fragend hochgezogen.
»Ich will nur, dass du weißt, dass ich nicht die Absicht habe, Julian je wieder zu verletzen. Ich liebe ihn und ich würde alles dafür geben, dass das mit uns für immer hält.«
»Ich weiß. Jedes Mal, wenn du ihn anlächelst oder ihn auch nur ansiehst, kann ich es in deinen Augen sehen«, erwidert er und lächelt erneut.
»Also... ist zwischen und alles in Ordnung?«, frage ich zögernd.
»Nein, das ist es nicht. Du hast meinen besten Freund zu so etwas Schlimmen getrieben... das vergisst man nicht so leicht. Aber was nicht ist kann ja noch werden, nicht wahr?« Da ich weiß, dass das mehr ist, als ich erwartet habe und erwarten konnte, nicke ich nur und lächle leicht zurück.
»Ihr habt euch die Köpfe nicht gegenseitig die Köpfe eingeschlagen?« Ich werfe einen Blick zu Julian, der gerade zurückkommt und wieder neben mir Platz nimmt.
»Sieht nicht danach aus, oder?«, sagt Marco grinsend und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück.
Sophia Pov.
Nervös knabbere ich an meinen Fingernägeln und sehe für einen Moment zu Mason hinüber, der schlafend an der Stelle liegt, an der eigentlich Kai immer gelegen hat. Leise und darauf bedacht ihn nicht zu wecken stehe ich auf und tapse barfuß nach unten ins Wohnzimmer. Ich nehme mit zitternden Fingern mein Handy von einer Kommode und wähle die Nummer, die ich schon den ganzen Abend anrufen wollte. Mach einigen Malen des Tutens, hebt er ab.
»Julian Brandt hier, wie kann ich Ihnen behilflich sein?
»H-hallo... hier ist Sophia.« Kurze Stille auf der anderen Seite und ein leises Räuspern, bevor er wieder spricht.
»Hi Sophia. Was verschafft mir die Ehre?«
»Ich weiß, das kommt jetzt vielleicht seltsam rüber, aber ich wollte nur sagen, dass ich dir und Kai alles Glück der Welt wünsche. Wirklich. Ihr seht so unglaublich perfekt zusammen aus und ich will nicht diejenige sein, die euch das vermasselt.«
»Ich ähm... Damit habe ich jetzt gar nicht gerechnet. Aber vielen Dank, auf jeden Fall. Dir auch viel Glück.«
»Danke. Und noch etwas. Die Kinder sind nicht von Kai«, setze ich leise hinterher.
»Was?! Wirklich?«, fragt Julian sofort nach und ich kann mir das Grinsen auf seinen Lippen nur allzu gut vorstellen.
»Ja, wirklich. Mason hielt es für eine gute Idee ihm die Kinder unterzujubeln und ihm Kindergeld abzuknöpfen, aber damit könnte ich nicht leben. Ich habe Kai geliebt und tue es immer noch, so etwas will ich ihm nicht antun. Mal abgesehen davon, dass das alles spätestens bei dem Vaterschaftstest aufgeflogen wäre. Aber ich möchte einfach, dass ihr jetzt schon ohne Weiteres glücklich werden könnt und euch absolut nichts mehr im Weg steht.«
»Das ist... wow. Danke für deine Ehrlichkeit und ich wünsche dir wirklich, dass du jemanden findest, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen willst, Sophia.«
Ich seufze leise und schlucke den Kloß in meinen Hals hinunter.»Vielleicht hört man ja mal voneinander.«
»Ja, vielleicht.«
»Auf Wiedersehen.«
»Auf Wiedersehen, Sophia«, verabschiedet sich Julian und als ich die Freude in seiner Stimme höre, weiß ich, dass ich das Richtige getan habe.
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Eure Meinung zu Sophia's Loverboy Mason bis jetzt?
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Taken | Bravertz FF
FanfictionKai hat fast alles, was er sich je erträumt hat. Er ist glücklich verlobt mit seiner zukünftigen Ehefrau Sophia, liebt seinen Job und hat die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Wer hätte schon gedacht, dass der Hochzeitsplaner Julian ih...