Teil 27

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Kai Pov.

Nachdem ich Julian unter lautstarkem Protest davon abgehalten habe, mit mir abends in ein Restaurant zu gehen, weil ich nicht wollte, dass er noch mehr Geld für mich ausgibt, sitzen wir bei ihm zu Hause auf der Couch und essen gebratenes Hähnchen mit Salat.

Wir schweigen beide, doch es ist keine unangenehme Stille. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach, auch, wenn ich glaube, dass wir beide gerade an etwas denken, das mit heute Nacht zu tun hat.

Ich frage mich, ob Julian mich überhaupt in irgendeiner Weise attraktiv findet und auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es vielleicht nicht so ist, verpasst meiner Stimmung einen gehörigen Dämpfer.  Als die Stille plötzlich durch ein lautes Klingeln zerrissen wird, zucke ich erschrocken zusammen, fange mich jedoch schnell wieder, da es sich bloß als Julian's Handyklingelton herausstellt.

»Julian Brandt, was kann ich für Sie tun?«, sagt er nachdem er abgehoben hat und reicht dann mit gerunzelter Stirn sein Smartphone an mich weiter.

»Ist für dich«, murmelt er nur und irritiert halte ich mir das Handy ans Ohr.

»Hallo?«

»Verdammte Scheiße, hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank du Vollidiot?!«, brüllt ein fuchsteufelswilder Mason und ich halte das Handy vorsichtshalber etwas von mir weg?

»Da komme ich von der Arbeit nach Hause und was finde ich? Genau, nichts! Du bist einfach wie vom Erdboden verschluckt gewesen! Kannst du dir auch nur ansatzweise vorstellen, was für Sorgen ich mir gemacht habe?!«

»Scheiße, Mason, es tut mir leid, das habe ich komplett vergessen!«  Wie konnte ich nur so blöd sein und Mason nicht Bescheid sagen?

»Ich habe so gut wie jeden angerufen, der wissen könnte, wo du bist und bin schließlich bei irgendeiner Alina gelandet, die mir gesagt hat, dass ein gewisser Julian dich mitgenommen hat!«

»Hast du Sophia angerufen?«, frage ich alarmiert und Mason gibt ein abfälliges Schnauben von sich.

»Nein, dieses Huhn habe ich nicht angerufen. Erstens, weil ich noch vorhabe, etwas länger auf sie wütend zu sein, weil sie euren Jahrestag, den du perfekt geplant hast, vergessen hat und zweitens, weil ich mir nicht sicher war, ob dir das recht wäre. Schließlich bist du von ihr abgehauen.«

»Gütiger Himmel, danke Mason, ich liebe dich«, seufze ich erleichtert, was mir einen irritierten Blick von Julian einbringt.

»Darf ich fragen, was du bei deinem Hochzeitsplaner machst? Ich nehme mal nicht an, dass ihr Kaffee trinkt und die Hochzeit plant.«

»Nein, ich... also wir... reden.«

»Reden?«, lacht Mason und ich werde rot.

»Willst du mir jetzt ernsthaft weismachen, dass du mit ihm eine Teeparty veranstaltest und über dein Leben quatscht?«

»Naja, gerade jetzt reden wir vielleicht nicht, aber es ist definitiv nichts vorgefallen, über das du dir Gedanken machen müsstest.«

»Ich glaube dir aufs Wort.«

»Mason, ich-«

»Schon gut, du musst dich nicht rechtfertigen. Ich will nur nicht, dass du etwas machst, was du im Nachhinein bereust.«

»Werde ich nicht.«

»Dann vertraue ich dir da mal.«

x

Mason ahnt etwas ¬.¬

Taken | Bravertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt