Taken | Bravertz FF

Teil 33

Kai Pov.

»Es tut mir leid«, beginne ich schließlich unsicher und er zieht eine Augenbraue nach oben.

»Was tut dir leid?«

»Das alles... du hast irgendwie so traurig ausgesehen«, murmle ich und er lacht kurz humorlos auf.

»Mir geht es prima, Kai. Ich habe ja nur mit dir geschlafen, mir unnötig Hoffnungen gemacht und mir Sachen mit dir erträumt, die nie Realität sein werden. Ich musste mir eingestehen, dass ich Gefühle für dich habe, die da nicht mehr sein sollten. Aber ist okay. Ich habe mein Leben lang mit einem gebrochenen Herz gelebt. Dann werde ich das auch noch ein paar weitere Jahre schaffen, nicht?«

»Julian...«

»Für dich ist es Sophia. Das ist vollkommen okay.«

»Sag das nicht. Ich sehe doch, dass es nicht okay ist-«  »Und wenn schon. Was willst du dann schon machen?«, fragt er mit leiser Stimme.

»I-ich weiß nicht.« Mit zitternden Fingern fahre ich mir durch die Haare.

»Aber ich weiß, dass ich deine Nähe spüren will. Und dass ich dich vermisse, wenn du nicht bei mir bist.«

»Das ändert doch nichts. Du hast Sophi-«

»Julian«, unterbreche ich ihn zaghaft.

»Können wir nicht noch einmal etwas zusammen unternehmen? Es muss nichts Großartiges sein und es wird nicht darauf hinauslaufen, dass wir miteinander schlafen. Ich will einfach Zeit mit dir verbringen und das nicht, wenn wir meine Hochzeit planen.«

»Ich denke nicht, dass das eine so gute Idee ist, Kai«, widerspricht er zögernd.

»Bitte. Wir könnten einen kitschigen Filmabend machen oder so und...«  Ich werde von Julian's traurigem Blick zum Schweigen gebracht.

»Mach es bitte nicht noch komplizierter. Ich erledige meinen Job und danach sehen wir uns nie wieder.«

»Aber das will ich nicht. Ich will dich nicht einfach gehen lassen.«

»Das ist scheiß egoistisch, Kai. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie es mir geht? Es tut weh dich nicht haben zu können, obwohl ich mich so sehr nach dir verzehre«, wispert er und macht einen Schritt auf mich zu.

»Wer sagt, dass du mich nicht haben kannst?«, flüstere ich und beiße mir auf die Lippe.

»Findest du das etwa lustig? Ist das für dich ein Spiel? Sophia und mich gleichzeitig am Haken zu haben?«

»Nein, ich finde das kein bisschen lustig. Es zerreißt mich innerlich. Ich will dich so sehr, aber ich möchte Sophia nicht die Zukunft rauben, die sie sich wünscht. Ich will sie nicht verletzen und es ist auch nicht so, dass all meine Gefühle für sie plötzlich nur noch Schall und Rauch sind. Aber...«

»Aber?«, fragt er unsicher und sein Blick huscht über meine Lippen.

»Aber ich fühle für dich einfach viel intensiver. Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen und erklären. Es ist einfach so ein... ein Gefühl, dass unbeschreiblich ist.«

»Ich liebe dich, Kai«, haucht er und Tränen sammeln sich in seinen Augen.

»Oh Gott, e-es tut mir leid, i-ich-«  Mit einem dicken Kloß im Hals schlinge ich meine Arme um ihn und ziehe ihn vorsichtig an mich.  Wie ein Ertrinkender klammert er sich an mich und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge.

»E-es tut mir so leid, wirklich. Ich... es t-tut mir so leid«, schluchzt er und ich streiche beschwichtigend über seinen Rücken.

»Dir muss gar nichts leid tun«, erwidere ich leise und er wimmert.

»Du musst a-auch gar nicht antworten, i-ich wollte nur, dass d-du es weißt. I-ich liebe dich so sehr. Und egal, was d-du auch tust, ich werde es immer tun.« Er lässt mich langsam los und geht einen kleinen Schritt zurück.

»Kai ?«

»Hm?«, mache ich nur, weil ich meiner Stimme gerade nicht wirklich traue.

»Darf ich dich küssen?«  Mehr als ein eiliges Nicken bringe ich nicht zu Stande, doch das reicht Julian vollkommen.  Er legt seine Hände an meine Wangen, zieht mich zu sich, beugt sich ein Stück hinunter und legt seine Lippen mit einem kleinen Seufzen auf meine.  Ohne zu zögern erwidere ich den unschuldigen Kuss und verschränke meine Arme in seinem Nacken.  Seine Lippen üben nur einen leichten Druck auf meine aus, doch für mich bedeutet das im Augenblick die Welt.  Mein sehnlichster Wunsch ist es, einzig und allein Julian zu gehören, doch mir ist schmerzlich bewusst, dass das nicht so einfach geht.

Ein plötzliches Räuspern einige Meter von uns entfernt, bringt mich dazu, den Blonden erschrocken wegzustoßen und einige Schritte zurückzustolpern, und ruiniert somit den Moment.

x

Doofer Cut, but... sry not sry xD <3