Kai Pov.
Als eine Viertel Stunde später Julian die Apotheke betritt fallen mir fast die Augen aus dem Kopf. Auch er sieht ziemlich überrascht aus, als er mich erblickt. Der junge Mann, der anscheinend sein Bruder ist, umarmt ihn erleichtert und zieht ihn dann zu mir.
»Der junge Mann hier, ist fast vor unseren Augen zusammengeklappt«, beginnt die Apothekerin und schildert sehr detailreich den Vorfall. Julian nickt nur, hilft mir dann von dem Stuhl hoch, nimmt meine Medikamente und bringt mich nach einer kurzen Verabschiedung von seinem Bruder hinaus zu seinem Auto.
Mehr oder weniger galant steige ich auf der Beifahrerseite ein und lehne mich im Sitz zurück, während Julian ebenfalls einsteigt und mir einen kurzen Blick zuwirft.
»Darf ich fragen, was dir auf den Kopf gefallen ist, dass du denkst, krank draußen herumzulaufen sei eine grandiose Idee?«, fragt er und lenkt seinen Wagen durch den Londoner Verkehr.
»Ich wollte Medikamente holen«, murmle ich und kuschle mich in meine Jacke.
»Wie wäre es gewesen, wenn du deine Verlobte zur Apotheke geschickt hättest?« »Die ist nicht da.«
»Einen deiner Freunde?«
»Bei der Arbeit«, antworte ich.
»Und warum hast du nicht mich angerufen?«
»Dich?«, frage ich verwirrt.
»Woher soll ich denn wissen, ob das überhaupt okay ist?«
»Weißt du, was nicht okay ist? Dass du es nicht getan ist.«
Julian seufzt und ich schließe todmüde die Augen.
»Du weißt, wie du fahren musst, oder?«, frage ich und Julian bejaht die Frage.
»Schlaf einfach, ich werde den Weg schon finden. Wenn nicht kurven wir eben etwas durch London.«
....
Blinzelnd schlage ich die Augen auf und finde mich in meinem Bett unter einer warmen Decke wieder. Ein Blick auf Sophias Wecker sagt mir, dass es halb fünf ist und ich wohl gerade sechseinhalb Stunden am Stück geschlafen habe. Stöhnend richte ich mich auf und sehe mich um. Aus der Küche tönt leise Musik, doch sonst ist alles still. Noch immer frierend mache ich mich auf den Weg um nachzusehen, wer außer mir noch zu Hause ist und wenig später stehe ich vor Julian, der gerade am Herd steht und die Melodie des im Radio laufenden Liedes mitsummt.
»Oh, hey«, begrüßt er mich sanft lächelnd und ich bringe nur ein gequältes Lächeln zu Stande.
»Ich war so frei und habe dir Hühnersuppe gekocht. Keine Ahnung, ob du das magst, oder ob das überhaupt irgendwas bringt, aber es wird jetzt gegessen, weil ich sonst unsonst am Herd gestanden bin.«
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Taken | Bravertz FF
FanfictionKai hat fast alles, was er sich je erträumt hat. Er ist glücklich verlobt mit seiner zukünftigen Ehefrau Sophia, liebt seinen Job und hat die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Wer hätte schon gedacht, dass der Hochzeitsplaner Julian ih...