Kamie
„Ja, wollte ich.", murrt er genervt.
„Ich bin doch pünktlich.", sage ich scheinheilig und sehe auf meine imaginäre Uhr an meinem Handgelenk.
„Ich hasse es zu warten.", lässt er mich wissen und geht dann vor.Wow. Nerven aus Zahnseide hat der Gute.
Ich habe höchstens ein bis zwei Minuten länger gebraucht. Da kann man auch mal ein Auge zu drücken. Oder zwei.„Warte doch!", rufe ich und renne ihm hinterher.
„Warum? Gib doch einfach ein bisschen mehr Gas.", meint er und läuft weiter.
„Alessandro!", rufe ich.
„Was denn? Du bist zu spät gewesen. Du musst deine Zeit wieder aufholen, also bewege deinen hübschen Arsch ein bisschen schneller."„Du bist ein Idiot.", maule ich.
„Du bist eine kleine Zicke."
„Ich hasse dich."
„Ich weiß. Und jetzt gib Gummi."
„Was?"
„Du sollst dich beeilen man."„Hast du es denn so eilig?", frage ich genervt.
„Ja, zufällig schon.", keift er mich an.
„Und warum?", hake ich nach.
„Man Kamie. Halt einfach die Klappe, okay?", schnauzt er mich an und bleibt ruckartig stehen.
Ich sehe ihn nur mit großen Augen an.
Was auch immer gerade mit ihm los ist, es gefällt mir garnicht.„Okay, was auch immer gerade los ist, lass es nicht an mir aus.", sage ich wütend und stemme meine Hände auf meine Hüften.
„An wem denn sonst, hm?", fährt er mich an.
„Keine Ahnung, such dir jemanden, an dem du deine schlechte Laune auslassen kannst!", schreie ich ihn an.Ich weiß nicht, warum er sich plötzlich so verhält.
„Du bist doch Schuld an meiner schlechten Laune!", schreit er zurück.
„Wow, weil ich vielleicht fünf Minuten länger gebraucht habe als du es dir gewünscht hättest?! Das ist albern."Er kommt auf mich zu.
„Das ist albern? Ich bin nicht dein Babysitter, Kamora! Ich muss nicht mit dir an den Strand! Ich könnte dich in deinem Zimmer festhalten. Jeden verfickten Tag! Ich könnte dich wie Dreck behandeln! Ich könnte alles mit dir machen, aber ich tu es nicht! Und weißt du warum?!", brüllt er.Ich kneife meine Zähne zusammen. Er will sich mit mir anlegen? Gerne. Nur zu.
„Weil du deinen verfickten scheiß Job über alles stellst! Du bist blind, Alessandro! Du siehst nicht, wie sehr sich deine Mutter Sorgen macht und wie sehr deine Schwester dich vermisst! Du siehst es nicht, weil du nur deinen scheiß Job siehst!", brülle ich zurück.
„Natürlich sehe ich das! Misch du dich ja nicht in meine Familienangelegenheiten ein! Es geht dich nichts an. Ich habe mein Ziel vor Augen, und das werde ich immer vor Augen behalten. Und? Ich weiß was ich will und ich kämpfe dafür!"
„Du siehst nichts. Du siehst nur dich selber. Und du siehst das Geld.", sage ich wütend.
Ich habe keine Lust mehr auf Strand.
„Ich sehe nur mich selber?", fragt er ungläubig nach.
„Ja. Und das Geld."
„Nein. Ich habe das Geld von dir nie angenommen, nur damit ich dich in Ruhe lassen soll. Ich bin mit dir in diesen scheiß Tierpark gefahren, weil ich wollte, dass du Spaß hast. Sag noch einmal ich würde nur an mich oder an das Geld denken. Ich mache diesen Job, weil ich ihn liebe. Nicht für das Geld."
„Okay. Schön. Ich verstehe aber nicht, warum du mich so anmotzt. Wenn du diesen Job liebst, dann musst du damit klar kommen, dass ich nunmal immer ein bisschen länger brauche. Du kannst nicht immer direkt ausrasten. Vorallem verstehe ich nicht warum. Du hättest doch auch einfach sagen können, dass du keine-", er unterbricht mich.
„Halt den Mund, Kamora. Sei einfach leise und geh zurück in dein Zimmer."
„Achso, natürlich. Jetzt soll ich springen, weil du es sagst? Du bist ein mieser Wichser, Alessandro.", sage ich und gehe dann zurück in mein Zimmer.
Weit gekommen sind wir nicht.
Und ich dachte ich kann den Tag am Strand genießen.Ich dachte wir wären weiter. Mit uns. Mit ihm und mir. Ein uns gibt es nicht. Und wird es auch nie geben.
„Er ist ein Arschloch.", murmle ich.
„Kamie, du hörst dich an als hättest du Liebeskummer."
„Ernsthaft. Dave. Er ist so ein Arschloch. Ich hasse ihn. Erst ist er super lieb und nett und in der nächsten Sekunde ist er so ein..."
„Soll ich vorbeikommen und ihm eigenhändig die Eier rausreißen?", fragt mein großer Bruder auf der anderen Seite der Leitung.
„Ja. Bitte sorge dafür, dass er sich nicht fortpflanzen kann. Mehr von seiner Art würden der Welt schaden."„Wow. Er muss wirklich ein riesen Arschloch sein. Oder du hast wirklich Liebeskummer. Wie dem auch sei, wenn ich ihn sehe wird er keinen Spaß haben."
Vielleicht übertreibe ich ein wenig.
„Was mache ich jetzt? Ich will ihn nichtmehr sehen. Wir haben uns so angebrüllt."
„Kamie, du bist eine Cooper. Du bist stark und taff. Lass dir von so einem Schwachmaten wie ihm nichts sagen."
„Das ist leichter gesagt als getan. Ich will einen neuen Bodyguard. Oder am besten garkeinen. Dann kann mir niemand vorschreiben was ich zu tun oder zu lassen habe."„Du übertreibst. Zeig ihm wo es lang geht. Er wird zwar dafür bezahlt, auf dich aufzupassen, aber du bist immernoch eine Frau. Und ich bezweifle, dass er dir widerstehen kann.", meint mein Bruder und ich kann sein Grinsen förmlich hören.
„Ich liebe dich.", sage ich lächelnd.
„Ich dich auch. Aber sei nicht zu viel Frau. Wehe er fasst dich an. Dann kann er was erleben."Da ist er wieder, der große Bruder.
„Danke Dave. Ich berichte dir. Bis dann.", murmle ich und lege auf.
Und was mache ich jetzt? Gehe ich zu ihm? Oder warte ich bis er zu mir kommt? Schließlich sollte er sich entschuldigen. Ich habe nicht angefangen, scheiße zu sein.
Ich werde mich nicht bei ihm entschuldigen. Soll er doch ankommen.
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just be careful | ✔️
RomanceDie 19-jährige Kamora Cooper, auch Kamie genannt, Tochter eines bekannten Milliardärs, beginnt, sich mehr und mehr aus ihrem Elternhaus zu entfernen. Sie möchte an einem ganz normalen College studieren. Aber um das zu tun, gibt es eine Bedingung. Da...