Kamie
Typisch Männer. Unordnung ist okay, es sei denn es geht um das eigene Auto.
Ich weiß nicht, warum ich so schnell nachgegeben habe, als er mir angeboten hat, mit ihm in den Tierpark zu fahren. Eigentlich wollte ich es ihm richtig heimzahlen, dass er mich so behandelt hat und sich das Recht genommen hat, mir zu sagen was ich zu tun und zu lassen habe. Aber irgendwie habe ich es nicht geschafft.Jetzt sitzen wir im Auto und es herrscht eine absolute Stille.... bis ein Klingeln ertönt und auf der Freisprechanlage das Wort „mamma" erscheint.
„Na toll.", murmelt er leise und drückt auf den grünen Höhrer.
„Hallo Sandro, wie geht es dir?", ertönt direkt eine helle, fröhliche Stimme mit Akzent.
„Hallo Mamma. Was möchtest du?", fragt er.
„Ich möchte nur wissen, wie es dir geht. Und wie der Job dir so gefällt.", meint die Frau, welche offensichtlich seine Mutter ist.
„Es geht mir gut, danke. Und euch?", antwortet Alessandro knapp.
„Das ist aber schön. Uns geht es auch gut. Gia fragt immer wieder nach dir. Ich denke sie vermisst dich. Möchtest du nicht doch lieber zu uns nach Hause kommen und einen anderen Job annehmen?", ertönt die Stimme erneut, nur dieses Mal trauriger.
„Mamma, wie oft noch? Ich mag meinen Job. Und sag Gia, dass ich sie liebe. Ich rufe dich später nochmal an, Okay? Gerade ist es schlecht.", meint er und schaut kurz zu mir.Seine Mutter brummt nur noch etwas unverständliches und legt dann auf.
Wer ist Gia? Seine Freundin? Sie kann ihn doch selber anrufen oder nicht?
Naja, vielleicht geht er auch einfach nie ran wenn sie anruft und sie muss schon verzweifelt seine Mutter fragen, wie es ihm geht.Ich denke ich muss sie mal fragen, wie er nackt aussieht. Denn diese Gedanken über ihn suchen mich immerwieder auf. Ich weiß nicht warum, aber mein Körper fühlt sich zu seinem hingezogen. Ganz egal, wie sein Charakter ist. Zu gerne würde ich ihn mal nackt sehen. Ich muss über meine Gedanken grinsen.
„Woran denkst du?", fragt er mich plötzlich und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Ich muss ertappt schlucken.
„Hast du an mich gedacht? Du hättest fast gesabbert.", meint er lachend.Wenn du wüsstest.
„Nein. Ich habe darüber nachgedacht, wie ich dich den Löwen gleich zu fressen gebe und sie dir den Kopf abreißen.", sage ich.
„Macht dich sowas an?", fragt er grinsend.
„Was?"
„Naja, dafür gibt es bestimmt auch einen Begriff. Schließlich gibt es auch Leute, die ihre Katzen heiraten. Dann gibt es sicher auch welche, die es geil finden, wenn jemand von einem Löwen gefressen wird.", meint er lachend und stellt den Motor aus.
„Sicher nicht.", murmle ich und steige aus dem Auto.„Alsooo...", sagt er, als er die Tickets für uns gekauft hat. „Wo gehen wir als erstes hin?", fragt er und steckt seine Hände in seine Hosentasche.
„Vielleicht als erstes zu den Löwen? Dann kann ich meine Zeit alleine etwas früher genießen.", sage ich grinsend und mache mich auf den Weg dorthin.
„Witzig.", meint er grimmig und läuft mir hinterher.„Was meinst du, muss ich dich vorher ausziehen oder fressen sie dich auch mit Kleidung?", frage ich und finde mich selber gerade so witzig, dass ich mir ein Grinsen verkneifen muss.
„Keine Ahnung. Aber wenn du mich unbedingt nackt sehen willst, muss ich nicht unbedingt sterben.", meint er und kommt mir beim laufen ein Stückchen näher. „Wenn du willst können wir auch direkt zurück ins Auto und du kannst meinen schönen Körper in Ruhe betrachten. Vielleicht darfst du ihn sogar anfassen.", flüstert er in mein Ohr.What? Damit habe ich nicht gerechnet. Definitiv nicht. Kann er Gedanken lesen? Augenblicklich steigt mir die Röte ins Gesicht, woraufhin Alessandro neben mir anfängt zu lachen.
„Du hättest dein Gesicht sehen sollen.", meint er lachend.
Und dieses Lachen ist das attraktivste Lachen, das ich in meinem Leben bisher gehört habe.
„Du bist ein Arsch.", sage ich genervt und laufe weiter. Vor Schock bin ich nämlich unbewusst stehengeblieben.
„Ich weiß.", meint er und unterdrückt dabei einen erneuten Lacher.Ich versuche ihn weitestgehend zu ignorieren und laufe einfach ein Stück weiter.
„Guck mal. Die sehen aus wie du.", meint Alessandro plötzlich und bleibt stehen. Ich drehe mich zu ihm um und folge seinem ernsten Blick. Ich verdrehe genervt die Augen, als ich drei kleine Schweine erkennen kann.
„Ha Ha. Sehr witzig. Hast du heute einen Clown gefrühstückt oder was?", frage ich genervt.
„Komm schon, sei doch mal ein bisschen entspannter. Das war doch witzig.", meint er und rempelt mich leicht an.
„Damit hättest du vielleicht eine Kindergartengruppe zum Lachen bringen können. Ich glaube du hast dir den falschen Job ausgesucht.", sage ich und gehe einfach weiter.Der Typ ist nicht normal.
„Kamie komm schon. Ich versuche hier gerade ein bisschen die Stimmung aufzulockern.", meint er und lächelt mich warm an.
„Dein Versuch ist gescheitert, wie du siehst. Habe ich dir außerdem irgendwann erlaubt, dass du mich Kamie nennen darfst?.", frage ich genervt und schaue mir die kleinen Waschbären an.„Nein, aber ist mir egal. Wusstest du eigentlich, dass Waschbären so gut hören, dass sie die Regenwürmer unter der Erde hören können?", fragt er, als er sich neben mich stellt, um die süßlinge anzuschauen.
Ich schaue ihn irritiert an. „Nein, wusste ich nicht.", murmle ich und gehe weiter. Das nächste Tier, welches wir uns anschauen, ist eine Schildkröte. Ich liebe Schildkröten. Diese Tiere sind einfach zu niedlich.
„Wusstest du, dass einige Schildkröten durch ihren Hintern atmen?", fragt Alessandro, als er sich die Schildkröten ansieht.
„Nein, wusste ich nicht.", sage ich erneut und laufe weiter. Auch einige Fische sind hier zu sehen.
„Wusstest du eigentlich, dass Tintenfische insgesamt drei Herzen haben?", fragt Alessandro erneut.„Nein, aber vielleicht sollten sie dir eins davon abgeben, damit du auch eins hast.", sage ich genervt und gehe weiter.
„Das war gemein.", meint er gespielt verletzt und schaut sich noch ein paar Libellen an, welche über den Teichen schwirren.
„Kamie?", fragt er und wartet, bis ich zu ihm komme.
„Wusstest du, dass sich weibliche Libellen tot stellen, um sich nicht mit einem Männchen paaren zu müssen?", fragt er grinsend.
„Man Alessandro! Natürlich wusste ich das nicht. Woher weißt du so eine unnötige scheiße?", frage ich genervt, finde es mittlerweile aber doch ganz witzig, dass er mir zu jedem Tier einen unnötigen Fakt sagen konnte.Er zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Das hat sich in den Jahren so angesammelt.", meint er grinsend und wir gehen weiter. Gegenüber von den Giraffen steht eine kleine Bank, auf die wir uns nun setzen, um die Tiere zu beobachten.
„Sag ehrlich, war der Tag heute scheiße?", fragt er nach einiger Zeit der Stille.
Ich schaue ihn an. Irgendwas liegt in seinem Blick.
Ich schaue schnell wieder weg, bevor ich mich in seinen schokobraunen Augen verlieren kann. „Naja, abgesehen von dem Streit heute morgen war es ganz okay.", sage ich und schaue dabei auf den Boden.Natürlich war die Zeit hier im Tierpark alles andere als ‚okay'. Sie war wirklich schön. Auch wenn Alessandro immer wieder dumme Sprüche gebracht hat oder mir erzählen musste, dass Grauwale sich oft zu dritt paaren oder dass Pandas fruchtbarer werden, wenn sie anderen Pandas beim Sex zuschauen.
Das sind Fakten, die meiner Meinung nach wirklich nicht sinnvoll waren. Trotzdem hatte ich Spaß, auch wenn ich es ihm nicht zeigen wollte. Es war schön, Zeit mit ihm zu verbringen und ihn etwas besser kennenzulernen.
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just be careful | ✔️
RomanceDie 19-jährige Kamora Cooper, auch Kamie genannt, Tochter eines bekannten Milliardärs, beginnt, sich mehr und mehr aus ihrem Elternhaus zu entfernen. Sie möchte an einem ganz normalen College studieren. Aber um das zu tun, gibt es eine Bedingung. Da...