Kapitel 37

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Kamie

„Willst du mich verarschen?!", schreie ich ihn an.
„Entspann dich, wir können eh nichts machen und das sind höchstens drei Meter.", meint mein Bodyguard entspannt.
„Ich will mich jetzt aber nicht entspannen, Alessandro! Ich kann nicht schwimmen!", sage ich panisch.
„Du kannst nicht schwimmen aber willst Kanu fahren?!", fragt er fassungslos.
„Ich bin davon ausgegangen, dass man im Normalfall keinen Wasserfall runter fährt!", keift sie mich an.

„Okay, komm zu mir.", fordert er mich auf.
„Wie? Alessandro, wir sitzen in einem Kanu und sind in maximal 20 Sekunden am Wasserfall."
„Steh auf und setz dich auf meinen Schoß."

Ich schaue ihn irritiert an. Dann stehe ich auf und mache was er sagt.
„Ich halte dich fest. Wir fallen gleich und gehen unter Wasser. Falls wir aus dem Kanu fallen, ziehe ich dich wieder mit hoch. Keine Panik.", erkläre er mir.
Ich nicke.
„Verarsch mich nicht. Lass mich nicht los.", sage ich und muss zugeben, dass ich wirklich ein bisschen Angst habe.

„Vertrau mir, Kamie.", meint er leise und dann sind wir auch schon angekommen. Ich klammere mich an ihm fest und dann fallen wir. Und das sind definitiv nicht nur drei Meter. Das sind mindestens sieben.

Wie Alessandro gesagt hat, verlieren wir das Kanu und ich tauche tief in das Wasser ein. Und dann spüre ich ihn nicht mehr.

Er hat mich losgelassen.

Ich bekomme Panik. Ich versuche mich irgendwie zur Wasseroberfläche zu bewegen, aber ich bekomme es nicht hin. Ich sinke immer weiter nach unten.

Langsam geht mir die Luft aus.
Ich schließe meine Augen.
Meine Lunge beginnt zu brennen.
Ich strample panisch und versuche irgendwie an die Oberfläche zu gelangen, aber es funktioniert nicht.

Und genau in dem Moment, in dem ich eigentlich aufgeben will, weil ich keine Kraft mehr habe, werde ich an der Hüfte gepackt und an die Oberfläche gezogen.

Als ich auf Sauerstoff treffe, fange ich an, wie ein Kettenraucher zu husten.
„Was machst du denn?", fragt Alessandro liebevoll und ich höre, dass er sich Sorgen macht.
„Du hast mich losgelassen.", werfe ich ihm vor.
„Ich habe dich nicht losgelassen. Du hast mir mies in die Eier getreten. Und dann hast du mich weggedrückt."
Ich schaue ihn entschuldigend an.

Er zieht mich näher an sich, als ich anfange zu zittern.
„Deine Lippen werden ganz blau.", stellt er fest.

„Wir haben es überlebt!", ruft Kayden lachend. Mir ist jedoch garnicht zum Lachen zumute.

„Wir sollten aus dem Wasser raus.", meint Alessandro.

Sein weißes Shirt klebt an seiner Haut und lässt seinen überaus definierten Oberkörper zum Vorschein kommen.
Ich lasse meinen Blick schnell wieder in sein Gesicht wandern.

Er grinst mich an, zieht mich dann aber mit zum Ufer. Dann geht er wieder ins Wasser und holt unser Kanu raus.

„Wie sollen wir das jetzt wieder da hoch kriegen?", frage ich und überlege, wie lange wir wohl brauchen, um zurück zum Auto zu kommen.

Mittlerweile ist es schon etwas kühler geworden, was mich umso mehr frieren lässt.

„Lass das mal meine Sorge sein. Ich habe in meinem Auto noch einen Pullover, den kannst du gleich überziehen.", meint Alessandro.

Ich nicke nur und versuche mich irgendwie selber zu wärmen.

Alessandro bespricht etwas mit Amy und Kayden und kommt dann wieder zu mir.
„Ich hole das Auto. Ich beeile mich, in ungefähr fünfzehn Minuten bin ich hier. Versuche dich so lange mit Amy zusammen zu wärmen."

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