Kapitel 25

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Kamie

Ich fühle mich ekelhaft. Ausgenutzt. Unglaublich dumm und naiv. Wie konnte ich mich auf ihn einlassen? Auf meinen fucking Bodyguard?!

Er hat mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Er hat sich nichtmal mehr zu mir umgedreht. Und ich hätte mich einfach so von ihm ficken lassen, ich dumme Nuss.

Ich bin so naiv und dachte, dass er vielleicht auch nur einen kleinen Hauch für mich empfindet. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Er hat mich für seine Spielchen ausnutzen wollen. Er hat mich nur als Mittel zum Zweck gesehen. Er wollte einfach nur Sex.

Das hätte ich mir denken müssen.

Es klopft an meiner Tür.
„Kamie? Kann ich reinkommen?", fragt eine männliche Stimme von außen.
„Ich will nicht reden.", murmle ich und hoffe, dass Kayden wieder verschwindet. Soll er doch zu seinem besten Freund gehen und mit ihm über meine Naivität lachen.

„Er ist ein Arsch, bitte mach mir auf."
Ich überlege kurz, stehe dann aber doch auf um ihm zu öffnen.
Er kommt rein und umarmt mich erstmal. Sofort schießen mir Tränen in die Augen.

Ich liebe ihn nicht. Ich bin auch nicht verliebt. Aber ich schwärme schon ein wenig für meinen Bodyguard. Und dass er mich so weit hatte und dann einfach links liegen lassen hat, verletzt mich ungemein. Ich schäme mich dafür, ihm für den Moment so verfallen zu sein.

Kayden streicht mir beruhigend über den Rücken, was mich nach einiger Zeit wieder beruhigt.
„Du solltest nicht bei mir sein.", murmle ich.
„Was? Warum?"
„Weil ich die falsche Partei bin. Du musst doch zu deinem besten Freund stehen."
„Kamie. Das was Alessandro gemacht hat, war mehr als scheiße. Das hast du nicht verdient. Er hat nicht nachgedacht sondern sich einfach treiben lassen. Und das war unglaublich dumm von ihm, das hast du nicht verdient. Ich unterstütze sein Verhalten nicht, da kannst du dir sicher sein.", meint Kayden und nimmt mich wieder in den Arm.

„Ich bin so dumm.", murmle ich schluchzend.
„Nein, Kamie. Du bist nicht dumm. Alessandro ist es. Er sieht nicht was für ein tolles Mädchen er verletzt hat. Er hat seine Chance vertan. Er ist hier der dumme. Er ist ein Arschloch, dass er dich so behandelt hat. Das hast du wirklich nicht verdient."

Erneut klopft es an meiner Tür.
„Wer ist da?", frage ich mit zittriger Stimme und schaue zu Kayden.
„Ich bin's. Kamie, können wir bitte reden?", fragt Alessandro von der anderen Seite der Tür.

Man könnte denken, er wirkt niedergeschlagen.

„Ich will nicht mit dir reden.", sage ich erneut, genau wie bei Kayden.
„Kamie, bitte. Ich will das alles erklären.", meint er.
Ich schaue zu Kayden, welcher mit zu nickt. „Lass ihn wenigstens erklären."
„Ich wüsste nicht, was er mir da erklären sollte."

Kayden reagiert nicht auf meine Worte, sondern geht zur Tür, öffnet sie, lässt Alessandro rein und geht selber raus. „Versau es nicht schonwieder.", meint er noch zu seinem besten Freund und schließt dann die Tür hinter sich.

„Verräter.", murmle ich leise und doch laut genug, dass Alessandro es hört.

Er räuspert sich kurz und kommt dann einen Schritt auf mich zu. Ich hingegen weiche zurück. Ich will nicht, dass er mir zu nahe kommt.

„Es tut mir leid.", murmelt er und versucht meinen Blick einzufangen, jedoch möchte ich ihn nicht ansehen.
„Ich war ein Arschloch und das tut mir leid. Ich hätte dich dort nicht alleine lassen dürfen.", redet er weiter.
Er kommt wieder auf mich zu, weshalb ich erneut einen Schritt zurück trete.

„Bitte schau mich wenigstens an. Ich will dass du siehst, dass es mir leid tut.", meint er mit ruhiger Stimme.

Ich hebe meinen Blick kurz und schaue direkt in seine wunderschönen Augen. Ich will keine Schwäche zeigen.

„Danke.", murmelt er. Dann setzt er sich auf meinen Schreibtisch. „Hör zu, Kamie. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich weiß auch nicht, was ich mir vorhin dabei gedacht hab. Ich hätte dich weder küssen sollen, noch irgendwas anderes tun sollen. Ich hätte dich auch nicht sitzen lassen sollen. Das tut mir wirklich leid."

Ich nicke nur.

Er bereut es, mich geküsst zu haben.

„Du weißt, dass mein Job mir alles verbietet, was in die Richtung geht, was wir beide vorhin hatten. Ich bin immernoch dein Bodyguard und muss auf dich aufpassen.", redet er weiter.

„Ist schon okay, ich hab's verstanden. Du bereust den Kuss und das ist okay. Wir hätten das wirklich nicht tun sollen.", unterbreche ich ihn. Ich will mir das alles nicht weiter anhören.

„Ich habe nie gesagt, dass ich es bereue. Ich habe nur gesagt, dass ich das nicht hätte tun sollen. Oder dürfen. Ich habe meinen Job mit dieser Aktion gefährdet."

„Das weiß ich. Aber ich habe dich entscheiden lassen, ob du das willst. Und du hast dich dafür entschieden.", funkle ich ihn an.
„Ich weiß. Aber mein Gehirn hat ausgesetzt. Ich darf das nicht. Selbst wenn ich wollen würde, mein Job ist mir zu wichtig, um ihn für eine Nacht Spaß haben zu gefährden."

Wow. Für eine Nacht Spaß haben. Tut schon ein bisschen weh.

„Okay.", sage ich ruhig, „ich verstehe das. Wir tun einfach so als wäre das nie passiert."

Er sieht mich kurz verwundert an, nickt dann aber langsam. „Danke", meint er, lächelt kurz und verlässt dann mein Zimmer wieder.

Wir tun einfach so als wäre das nie passiert.
Genau Kamie. Du hättest fast mit ihm geschlafen. Das ist ja rein garnichts. Das kann man ja schnell wieder vergessen. Oder einfach so tun als wäre es nie passiert.

Aber so denkt er wenigstens, dass es für mich nicht von Bedeutung ist und ich kann mich nicht so sehr zum Affen machen.

- - - - - - -

„und dann hat er mich einfach sitzen gelassen.", murmle ich und kaue am inneren meiner Wange.
„Dieser Mistkerl! Wenn ich den Typen jemals sehe, wird er dieses Treffen nicht überleben!", regt sich mein Bruder auf der anderen Seite der Leitung auf.
„Warum habe ich mich denn überhaupt auf ihn eingelassen, Dave?", frage ich und stelle mir diese Frage eigentlich selbst.

„Das frage ich mich tatsächlich auch.", murmelt er genervt.
„Das war so dumm von mir."
„Jap. Das war dumm. Aber er ist einfach ein Wichser. Was denkt er, was er sich erlauben kann?! Was meint er, was er mit meiner kleinen Schwester machen kann?! Der soll sich noch wundern, was er verpasst hat!"
„Aber eigentlich darf er das mit mir ja auch garnicht.", kläre ich meinen großen Bruder auf.

„Und genau deswegen solltest du ihn quälen. Aber wehe er kommt auf die Idee, dich auch nur anzufassen!"

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