Kapitel 52

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Alessandro

Kamie ist vorübergehend bei uns Zuhause eingezogen. Nicht offiziell, aber uns ist beiden klar, dass das bald passieren wird. Ihre Eltern sind toxisch. Mal mehr, mal weniger. Aber es tut ihr nicht gut. Und sie will auch garnicht nach Hause. Deswegen wohnt sie vorübergehend mit mir in einem Zimmer.

Mamma freut sich darüber. Und Gia sowieso. Und ich vermutlich am meisten von uns allen.
Ich verbringe super viel Zeit mit ihr, was wirklich wunderschön ist. Ich lerne sie so viel besser kennen und verliebe mich von Tag zu Tag immer mehr in sie. Außerdem gibt es regelmäßig Sex für mich. Zumindest wenn ich sie mal nicht ärgere oder provoziere. Aber es macht mir einfach Spaß.
Wenn ich sie so sehr aufrege, dass sie mir ein Sex-Verbot ausspricht, kommt meistens sogar noch dazu, dass ich auf der Couch schlafen muss. Dabei hat sie sich bei mir im Zimmer eingenistet, und nicht andersherum.

Diese Frau hat also wirklich ziemlich viel Temperament, was mir aber auch extrem gut gefällt.

Kayden hat mir gestern geschrieben, dass er sich heute mit Sabrina treffen wird. Und der Mann ist unfassbar aufgeregt.
Verständlich. Ich wüsste nicht, wie es mir in seiner Situation gehen würde. Und wenn ich ehrlich bin, will ich das auch nicht unbedingt wissen.

Ich konnte mich überhaupt nicht richtig freuen, dass ich nicht der Vater von Sabrinas Kind bin. Und kann es auch immer noch nicht zu hundert Prozent. Schließlich geht mein bester Freund jetzt durch seine eigene persönliche Hölle.

Er war nie der Typ für feste Beziehungen und vor allem wollte er nie eigene Kinder. Das war für ihn schon immer eine schlimme Vorstellung. Fast schon ein Albtraum. Und dieser ist nun wahr geworden.

Ich hoffe wirklich, dass er seine Meinung zu dem Thema noch ändern kann und später in seiner Vaterrolle voll und ganz aufgeht.
Kamie ist davon zu hundert Prozent überzeugt. Und wer weiß, vielleicht bringt dieses Baby die beiden ja auch zusammen. Auch wenn Sabrina jetzt nicht unbedingt die Frau ist, die ich mit offenen Armen an der Seite meines besten Freundes empfangen würde.

Während Kayden ein Treffen mit der Mutter seines Kindes hat -wow, hört sich das weird an-, habe ich ein Gespräch mit meinem zukünftigen Arbeitgeber. Ein letztes, klärendes Gespräch. Ab nächstem Monat arbeite ich bei der Polizei.

Klar, das ist nicht das, wovon ich geträumt habe, aber ich habe vor allem im letzten halben Jahr gelernt, dass man immer bereit sein muss, Kompromisse einzugehen. Und wenn das bedeutet, dass ich Kamie an meiner Seite behalten darf, ist das für mich in Ordnung.
Denn ich liebe sie.

Gesagt habe ich ihr das jedoch noch nicht. Ich habe irgendwie noch nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden. Obwohl es den dafür vermutlich auch nicht gibt. Ich meine, sie hat es mir beim Sex gesagt.

Ich habe mich gerade in ein Hemd gezwängt, als Kamie in mein Zimmer kommt. Sie trägt ein T-Shirt von mir. Dazu eine schwarze Leggins. Und sie sieht verdammt süß aus.
Sie schaut mich mit großen Augen an und bleibt im Türrahmen stehen.
Ich schaue sie fragend an und drehe mich dann nochmal zum Spiegel, um zu überprüfen, ob ich irgendeinen Fleck auf dem Hemd habe.

Hab ich nicht.

„Was ist?", hake ich nach und schließe den letzten Knopf des Hemdes.
„Du kannst ihn direkt wieder aufmachen.", meint sie mit dem Blick auf den Knopf und kommt ins Zimmer. „Du siehst so gut aus. Ich will es dir am liebsten wieder ausziehen und jetzt sofort mit dir schlafen."
Ich stoße ein Lachen aus und lege meine Hände an ihre Hüften.
Sofort regt sich etwas in meiner Hose. Aber das wird jetzt ignoriert.
„Wenn ich wieder da bin, werde ich so lange mit dir schlafen, bis du nicht mehr kannst, klar?", raue ich in ihr Ohr und geb ihr einen Kuss auf den Mund.

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