Kapitel 38

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Alessandro

Ich hatte Sex mit Kamie. Und ich bin mir sicher, dass uns jeder im Umkreis von fünf Kilometern gehört hat.

Und ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.
Aber ich fühle mich gut. Ich hatte schon lange nicht mehr so einen guten Sex.

Als ich mich von ihr runter rolle und das Kondom in den Müll werfen will, sehe ich einen großen Blutfleck auf dem Bettlaken. Ich schaue mit großen Augen zu Kamie.

„Warum hast du mir nichts gesagt?", frage ich erschrocken.
„Wovon?", hakt sie irritiert nach.
„Davon, dass du noch Jungfrau bist. Oder warst."
„Ist das wichtig gewesen?"
„Ja, denn dann wäre ich vorsichtiger gewesen.", knurre ich.
„Ich wollte aber nicht, dass du vorsichtig bist.", gibt sie zurück.

Ich schaue sie fassungslos an.

Ich habe ihr ihre Jungfräulichkeit genommen wie ein wildes Tier.

Ich schüttle nochmal meinen Kopf und gehe dann zum Mülleimer. Danach ziehe ich mir meine Boxershorts wieder an und lege mich zu Kamie ins Bett.

„Wir sollten das waschen.", sage ich leise und streiche ihr eine Haarsträhne aus der Stirn.
Sie nickt langsam.
„Ich bringe das gleich in die Waschmaschine. Du kannst bei mir schlafen.", informiere ich sie und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.

Ich kann nicht glauben, dass das gerade ihr erstes Mal war. Und ich habe Angst, dass ich ihr ein schreckliches erstes Mal verschafft habe.

Sie steht langsam auf und hebt ihre Unterwäsche vom Boden auf.
Ich kann meinen Blick nicht von ihrem Körper nehmen.
„Ich würde gleich gerne duschen.", informiert sie mich und versucht ihren Körper hinter der Kleidung zu verstecken.

Ich stehe ebenfalls auf und gehe zu ihr.
„Versteck dich nicht, principessa. Du bist wunderschön.", murmle ich und gebe ihr einen Kuss auf den Mundwinkel.
Sie lächelt schwach und zieht sich dann ihre Kleidung an.
„Ich gehe dann duschen.", meint sie und ich nicke, schließlich muss ich nach wie vor davor stehen und aufpassen. Auch wenn ich gerade gerne mit rein kommen würde.

Ich ziehe mich auch an und begleite sie dann zu den Gemeinschaftsduschen. Sie geht hinein, während ich draußen warte.
Es ist alles dunkel auf den Fluren, schließlich müsste es mittlerweile knapp Mitternacht sein.

Gerade, als mir fast die Augen zufallen, höre ich Schritte auf mich zukommen.
Dann sehe ich meinen besten Freund grinsen.
Ich verdrehe bereits die Augen, weil ich weiß, was jetzt kommt.

„Du riechst nach Sex.", stellt er amüsiert fest.
Ich äußere mich nicht dazu.
„Und so wie dein ‚Job' vorhin gestöhnt hat, habt ihr beide es endlich miteinander getrieben hab ich recht?", grinst er und schaut mich zufrieden an.

„Kayden. Halt die Schnauze.", knurre ich. „Wenn das jemand erfährt, bin ich dran."
„Sandro, die ganze Uni hat euch gehört.", informiert er mich lachend.
„Das ist nicht witzig, alter.", sage ich wütend.
„Vielleicht wird mein Traum irgendwann ja doch wahr und ihr heiratet und macht ganz viele Babys. Ich will bitte der Patenonkel werden.", meint Kayden, als wäre er in seiner eigenen Welt.
„Glaub mir, so sehr ich dich liebe, aber das würde ich meinen Kindern nicht antun wollen.", sage ich und schlage ihm auf die Schulter.

In dem Moment kommt Kamie aus der Dusche. Kayden fängt sofort an, breit zu grinsen.
„Na", sagt er unschuldig.
„Hey.", meint Kamie verwirrt. „Was grinst du so?", fragt sie meinen besten Freund.
„Was hältst du davon, dass ich Patenonkel von Sandros Kindern werde? Also von deinen?", meint er grinsend.

Kamie blinzelt perplex.
Dann schaut sie mich fragend an.
„Er lebt in seiner eigenen Welt.", informiere ich die Schönheit vor mir.
„Das merke ich.", murmelt sie leise und ihr schießt die Röte in die Wangen.
„Komm, geh schlafen.", sage ich, nehme ihr Handgelenk und ziehe sie mit mir mit. Kurz vorher werfe ich meinem besten Freund noch einen warnenden Blick zu, welche er mit einem augenverdrehen quittiert.

Als wir in meinem Zimmer ankommen, schaut sie sich kurz um, schließlich war sie immer nur ganz kurz hier.
„Ich soll hier wirklich schlafen?", fragt sie unsicher und schaut mich mit ihren eisblauen Augen an.
„Ja, wieso nicht? Das bin ich dir schuldig.", gebe ich zurück.
„Warum solltest du mir was schuldig sein?", fragt sie irritiert.
„Weil ich die Schuld daran habe, dass du in deinem nicht schlafen kannst.", sage ich und grinse.

„Hast du garnicht.", meint sie und dreht sich von mir weg.
„Ach nein? War ich mit dir in deinem Bett? Oder war das ein anderer kurz vor mir?", scherze ich.
„Alessandro, hör auf.", meint sie und ich kann genau hören, dass sie lächelt.
„Also. Leg dich hin, Topolina, ich komme gleich.", murmle ich noch und ziehe mich kurz um.

Als ich mich wieder zum Bett bewege, liegt sie tatsächlich schon da und schläft. Lächelnd beobachte ich die Schönheit und lege mich dann zu ihr.
Ich lege meinen Arm um sie und sie kuschelt sich direkt an mich, was mich zufrieden grinsen lässt.

-

Ich wache wegen einer Bewegung neben mir auf und öffne langsam meine Augen.
„Ich glaube wir haben verschlafen.", murmelt eine weibliche Stimme neben mir, die ich direkt Kamie zuordnen kann und Panik bekomme.

Ich setze mich sofort aufrecht hin und dann geht mir alles durch den Kopf, was gestern passiert ist.

Und ich könnte mich dafür Ohrfeigen.

Ich habe mit ihr geschlafen, und das im nüchternen Zustand.
Ich habe ihr ihre Jungfräulichkeit genommen.

Ich bin ihr Bodyguard.
Und das mit Sicherheit nicht mehr lange, denn das ist definitiv ein Kündigungsgrund.

„Das war dumm.", murmle ich und stehe aus meinem Bett auf.
„Was?", fragt sie irritiert und steht ebenfalls auf.
„Das hätte nicht passieren dürfen."
„Was denn?"
„Wir hätten nicht miteinander schlafen dürfen. Das war ein Fehler.", sage ich und ziehe mich an.

Sie bleibt schockiert stehen.
„Das fällt dir jetzt auf?! Ist das dein Ernst?", fragt sie und ich spüre, wie wütend und enttäuscht sie ist.

„Kamora, du bist mein Job und wir wissen beide, dass das was wir hatten verboten ist und-", beginne ich, werde jedoch sofort unterbrochen.
„Und das wusstest du noch nicht, als du mir meine Jungfräulichkeit genommen hast?! Alessandro, ich habe dir vertraut. Du solltest mittlerweile wissen, was mir das bedeutet. Aber wie konnte ich auch nur so naiv sein? Du wolltest deinen Spaß und den hab ich dir gegeben, weil ich dachte, dass du es Wert bist. Aber weißt du was du bist? Ein elender Wichser! Ich will dich nie wieder sehen. Fahr zur Hölle du scheiß Idiot!", schreit sie mich wütend an und verlässt mein Zimmer dann mit einem lauten knallen der Tür.

Perplex schaue ich auf die Tür.

Gut gemacht, Alessandro.

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