Kapitel 47

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Kamie

„Kayden hat auch mit ihr geschlafen?", frage ich angeekelt, fühle mich aber bereits etwas besser.
Sandro ist sich also wirklich sicher, dass es nicht sein Baby ist.

Er nickt.

„Ist das so ein Männer-Ding? Mit der gleichen Frau im gleichen Zeitraum schlafen? Bin ich die nächste? Was findet ihr an Sabrina denn überhaupt so gut?", frage ich und bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Antwort überhaupt wissen will.

„Abgesehen von mir kommt da bei dir keiner ran, klar? Will ich zumindest mal für dich hoffen. Und Sabrina ist einfach leicht zu kriegen. In der Not, natürlich nur.", antwortet mein Ex-Bodyguard gelassen.

„Du bist absolut widerlich.", sage ich vollkommen ernst.
„Achja? Das hat sich vorhin noch ganz anders angehört. Als du unter mir lagst. Und meinen Namen gestöhnt hast. Erinnerst du dich?", meint er selbstgefällig, woraufhin ich ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gebe und „Arschloch" zische.

Er lacht rau auf, was mir eine Gänsehaut verschafft.

„Es tut mir wirklich leid. Das mit Sabrina. Und dass ich dir das verschwiegen habe. Ich war mir nur sicher, dass das sowieso nie wieder Thema werden würde. Und es definitiv auch nicht der Rede wert ist. Aber gut, falsch gedacht.", sagt Alessandro ruhig.

„Ist schon okay. Ich weiß nur wirklich nicht, wie ich damit umgehen kann, falls das da wirklich dein Kind ist.", sage ich ehrlich.
Er legt seine Hand an meine Wange und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.
„Topolina, ich will dich. Nur dich. Und das ist nicht mein Kind. Die einzige, die jemals das Vergnügen mit meinem Kind im Bauch haben wird, bist du, klar?"

Ich lächle ihn an. Und dann nicke ich und versuche die Schmetterlinge im Bauch und die Gänsehaut zu ignorieren.

Mein Körper reagiert meiner Meinung nach viel zu heftig auf seine Gegenwart und Worte.

„Lass dich nicht von ihr provozieren, okay?", meint er ruhig, während er nach meiner Hand greift, um sie mit seiner zu verflechten.

Ich nicke nur. Dann gibt er mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich bin nach wie vor in Gedanken verloren. Es widert mich an, dass Alessandro mit Sabrina geschlafen hat. Und vor allem verunsichert mich das.

Schließlich hat sie mir gezeigt, dass sie wirklich immer das bekommt, was sie will. Und sie wollte Alessandro. Den hat sie bekommen. Auch, wenn das noch vor ‚meiner Zeit' war.

„Hör auf dir den Kopf darüber zu zerbrechen. Es tut mir leid, Kamora. Ich würde dir jetzt auch gerne sagen, dass ich das irgendwie für dich oder uns gemacht habe, aber das wäre gelogen. Du hast mich an dem Tag so unfassbar doll aufgeregt und dann kam Sabrina, die mich dann angebettelt hat, mit ihr zu schlafen. Und weil ich sowieso Frust rauslassen musste, dachte ich mir, einmal ist keinmal. Ich weiß, das willst du nicht hören, aber ich will ehrlich zu dir sein. Ich wollte dich für den Moment einfach nur aus meinem Kopf vögeln und dich vergessen. Das war unglaublich dumm von mir und ich will, dass du mir glaubst, dass ich das bereue und nie wieder machen würde.", erklärt er sich, was das ganze nicht wirklich besser macht.

„Das heißt, wenn zwischen uns mal was nicht so gut läuft, weil ich dich aufrege, dann läufst du zu einer anderen und vögelst sie? Willst du mich verarschen?!", frage ich und koche mittlerweile wieder vor Wut.

„Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich sowas nie wieder machen würde. Außerdem ist das was ganz anderes. Damals war da noch garnichts zwischen uns. Niente. Heute ist das ganz anders, topolina. Es tut mir wirklich leid."

„Du machst es nicht besser.", sage ich sauer und gehe ein Schritt von ihm weg.

„Kamora", knurrt er, „ich will doch nur ehrlich sein. Das, was ich vorher nicht war. Ich will, dass das mit uns funktioniert. Und das geht nunmal nur, wenn ich ehrlich bin und dir alles erzähle."

„Würdest du hören wollen, dass ich mit Louis oder Aiden geschlafen habe?", frage ich.
„Hör auf. Das ist was ganz anderes. Du verstehst nicht, was ich dir sagen will.", meint er sauer.

„Warum bist du denn jetzt sauer? Ich bin diejenige, die sauer sein sollte.", sage ich.
„Tesoro, hör mir zu. Ich habe Fehler gemacht. Dazu stehe ich jetzt. Aber um das zu verstehen, musst du alles wissen. Ich will, dass du die ganze Geschichte kennst, auch wenn sie ekelhaft ist. Ich will, dass du mir glaubst. Und ich will, dass du dich nicht von Sabrina verunsichern lässt, wenn sie irgendeine scheiße erzählt. Ich will dich. Und selbst wenn, was aber nunmal einfach nicht so ist, sie wirklich schwanger von mir ist, dann ändert es nichts daran, dass ich nur dich will. Und wenn du mir noch einmal erzählst, dass du mir irgendwem geschlafen hast, dann raste ich aus.", sage er ruhig und nimmt meine Hand in seine.

„Tut mir leid. Für mich ist das alles irgendwie zu viel. Ich dachte wir können jetzt einfach entspannt glücklich sein. Aber da habe ich mich wohl zu früh gefreut. Und wenn ich dir erzähle, dass ich mit irgendwem geschlafen habe, dann ist das gelogen, weil du der erste warst."

Er grinst schief und zieht mich dann zu sich.
„Ich weiß. Und ich fühle mich geehrt, der erste und somit auch letzte gewesen zu sein. Denn da wird niemals jemand anderes die Chance bekommen, das Gebiet zu erkunden, weil es meins ist."

„Du bist ganz schön doll von dir selbst überzeugt, weißt du das eigentlich?", frage ich.

„Klar. Und ich weiß auch, dass du darauf stehst."
„Ich weiß ja nicht.", murmle ich.

„Ist jetzt alles wieder ‚gut'", fragt er und formt mir seinen Händen die Anführungsstriche.
Ich nicke und gebe ihm als Bestätigung noch einen Kuss auf die Lippen.

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